Loyalität am Arbeitsplatz - wie weit geht sie bei euch?

vom 17.03.2013, 12:05 Uhr

Loyalität am Arbeitsplatz ist ein weitreichender Begriff. Es beginnt häufig damit, dass man beim Bewerbungsgespräch nicht über frühere Arbeitgeber herzieht, denn das deutet nicht gerade darauf hin, dass man sich zukünftig loyaler verhalten wird. Doch auch im Arbeitsalltag ist Loyalität wichtig, bzw. entstehen durch illoyale Mitarbeiter Schäden in Millionenhöhe, wobei manche Schätzungen sogar von Milliarden ausgehen.

Ein Punkt sind dabei Krankschreibung aus Unlust oder um unangenehmen Arbeiten aus dem Weg zu gehen. Ich muss schon sagen, dass ich es teilweise selbst als Aushilfe krass fand, wie viele Krankschreibungen zu manchen Arbeitsergebnissen rein kamen und sogar vorhergesagt werden konnten. Allerdings sah ich in diesem Unternehmen auch die "Schuld" dafür bei der Firma selbst.

Denn ich habe auch das Gegenteil erlebt, in Form einer Geschäftsführung, die selbst Höchstleistung vorgab und mit positivem Beispiel in allen Bereichen vorausging. Das wirkte sich auch auf die Mitarbeiter anders aus, als jene Vorgesetzte, die ihre Mitarbeiter zur Pünktlichkeit und Überstunden ermahnen und selbst ständig später kommen und/oder früher gehen.

Doch auch Unterschlagung, Veruntreuung, Betrug und Diebstahl verursachen hohe Kosten. Und auch damit wurden die meisten vermutlich schon einmal konfrontiert- oder wurden selbst zu Tätern. Dabei ist manchmal fraglich, wo denn die Grenze zu ziehen ist. Ein mitgenommener Kugelschreiber mag etwas anderes sein, als hundert tausend veruntreute Euros. Doch ich muss sagen, dass ich auch schon einmal mit Erschrecken festgestellt habe, wie einige Mitarbeiter sich auf Firmenkosten bedienen und das als die normalste Sache der Welt ansehen.

Wie weit geht Loyalität bei euch? Wo zieht ihr die Grenze? Hat sich eure Loyalität aufgrund bestimmter Ereignisse verändert? Oder ist sie mit der Zeit eher gewachsen? Was führt bei euch zu Illoyalität und warum?

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Für mich ist Arbeit in erster Linie dafür da, um Geld zu bekommen. Daher hält sich meine Loyalität in Grenzen. Ich hätte zwar ein schlechtes Gewissen, wenn ich da etwas klauen würde, aber ich finde es auch nicht sonderlich schlimm, wenn da mal jemand eine Kuli mitnimmt, denn das sind ja Gegenstände, die kaum einen Gegenwert haben. Wenn man es genau nimmt, dann wäre ja schon jeder privater Ausdruck oder jedes private Telefonat falsch, aber mal ehrlich, wer macht das nicht?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bedingungslos loyal bin ich auch nicht. Denn schließlich arbeite ich um zu leben und lebe nicht um zu arbeiten. Soll heißen, wenn mein Privatleben dadurch irgendwelche Nachteile hätte, würde ich auch nicht alles für die Arbeit tun. Das sehe ich gar nicht ein. Auch würde ich mich weigern, wenn der Arbeitgeber von mir etwas ungesetzliches verlangen sollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Meine Loyalität zu meinem Arbeitgeber geht nicht über das hinaus, wozu ich gesetzlich verpflichtet bin. Sprich, ich plaudere natürlich keine Betriebsgeheimnisse aus, stehle nicht und lästere nicht über meine Chefs im Internet. Aber ich bin auch weder schockiert noch moralisch entrüstet darüber, dass viele Arbeitnehmer (gerade die niedrigen und mittelhohen Chargen) das Ganze nicht so eng sehen.

Umgekehrt ist es mit der Loyalität schließlich bekanntermaßen auch nicht weit her, und das Entgegenkommen von Arbeitgeberseite beschränkt sich bei mir auch strikt auf die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestvorgaben. Wenn mein Arbeitgeber meine Abteilung einsparen wollen würde, wäre ich von heute auf morgen hier draußen.

Ebenso wenig würde man mich durchfüttern, wenn ich aufgrund einer Krankheit meinen Job dauerhaft nicht mehr machen könnte. Mein Schreibtisch wäre zackzack entweder entsorgt oder neu besetzt. Wieso sollte ich mich da beispielsweise semi-vergrippt in die Arbeit schleppen oder mich sonstwie aufopfern, wenn es mir sowieso keiner dankt, geschweige denn lohnt?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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