Streitende schreiende Nachbarn wie lange tolerieren?
Ich meine die wenigsten von uns führen eine perfekte Beziehung. Es gibt auch viele Paare, die sich oft streiten. Manche können sich dann nicht zusammen reißen und schreien dann auch schon mal miteinander. Was aber tun, wenn ununterbrochen der Haussegen schief hängt und die Nachbarn darunter leiden?
Also wenn jetzt die Nachbarn täglich von morgens bis spät abends dieses Geschrei mit anhören müssen? Wenn jetzt nicht gerade Mittagsruhe oder Nachtruhe ist, kann man ja dagegen überhaupt nichts machen, oder wie ist das mit der Ruhe eigentlich so geregelt? Ich erzähle hier von einem Fall in Österreich, denke aber, dass es da kaum so große Unterschiede zu Deutschland geben wird.
Was würdet ihr machen, wenn eure Nachbarn den ganzen Tag laut miteinander schreien würden und erst zur Nachtruhezeit, wo man eigentlich die Polizei einschalten kann, damit aufhören? Hat man da eine Chance auf eine Klage beim Vermieter oder hat man dann einfach Pech gehabt?
nordseekrabbe hat geschrieben:Also wenn jetzt die Nachbarn täglich von morgens bis spät abends dieses Geschrei mit anhören müssen?
Also wenn man tatsächlich rund um die Uhr das Geschrei hört, frage ich mich persönlich, ob man selbst zu viel Freizeit hat oder ob das die Nachbarn sind. Normale Menschen arbeiten doch oder nicht? Wenn ich arbeite kriege ich doch gar nicht mit, ob jemand rund um die Uhr streitet. So viel zu dem Thema.
Wenn man sich darüber beim Vermieter beschweren möchte, hilft nur, dass man ein Protokoll einführt. Da würde ich dann alles auflisten, wann es angefangen hat, wie lange das ging und ich würde die Dezibel messen, dass man eben eine Vorstellung davon hat, welchen Krach man ertragen muss. Ob man so allerdings wirklich eine Mietminderung durchsetzen kann, ist fraglich. Hat man denn schon versucht mit den Nachbarn zu sprechen?
Wenn es sich wirklich so anhört, als würde jemand umgebracht, würde ich eiskalt die Polizei alarmieren. Es kann ja sein, dass es sich um einen Fall von häuslicher Gewalt handelt oder ähnliches. Und selbst wenn niemand Prügel bezieht, gibt es ja immerhin die Chance, dass die Leute in Zukunft etwas leiser schreien, wenn sie die Ordnungshüter an der Tür stehen hatten. Wenn man ein Gewaltverbrechen vermutet, geht es schließlich um mehr als Ruhestörung, sodass ich auch untertags anrufen würde.
Auf keinen Fall würde ich selber alleine zu den Nachbarn marschieren und sie höflich bitten, das Geschirr leiser an die Wand zu werfen. Schon zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass dann eine oder beide beteiligte Parteien geschlossen auf mich losgehen und meinen, sich mit mir anlegen zu müssen. Und darauf habe ich keine Lust, zumal da ich selber nicht so gut im Schreien bin, da schon im Säuglingsalter abgewöhnt. Außerdem weiß ich ja nicht, was verhaltensmäßig instabilen Leuten sonst noch so einfällt, wenn man bei ihnen an der Tür klingelt.
Zunächst mal würde ich wohl zu den Nachbarn gehen. Ich meine, wenn man in einem Dorf wohnt, geht das sicherlich auch erstmal mit Worten. Wir kennen unsere Nachbarn mittlerweile recht gut, haben uns schon ein paar Mal unterhalten und ich würde es blöd finden da gleich mit der Polizei anzurücken. Vielleicht ist einem ja auch nicht immer bewusst wie laut man beim Streiten ist. Wobei man ja auch nicht den ganzen Tag zuhört und nicht jeder immer streitet, aber egal.
Wenn das Gespräch nichts bringt und es wirklich Zeiten sind, in denen die Kinder schlafen gehen oder Schimpfworte fallen, die ich so meinen Kindern nicht beibringen möchte und diese die aber hören, dann würde ich schon die Polizei einschalten. Wobei wir aber auch so nie etwas von den Nachbarn hören, immerhin ist das ja auch ein anderes Haus. Wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt, dann sollte man natürlich eher einschreiten und da bringt das Gespräch sicherlich auch weniger.
Ich habe so einen Fall auch schon erlebt und leider war es täglich so laut und ging schon morgens in der Früh los. Meist war es dann mal ein paar Stunden ruhig, wenn der Junge in der Schule war und dann ging es wieder los. Entweder wurde der Sohn angeschrien oder die Eltern haben sich gestritten. Wir haben es auch erst hingenommen und dann mal die Nachbarn angesprochen. Das hat alles aber nicht geholfen.
Wir sind dann irgendwann ausgezogen und das war schon eine Erleichterung. Ich denke, dass man zuerst die Nachbarn mal drauf ansprechen sollte und ihnen eben sagen sollte, dass man durch die Lautstärke doch vieles mitbekommt und ob nicht etwas Rücksichtnahme möglich wäre. Ansonsten würde ich mich an den Vermieter wenden und mal hören, was der dazu sagt.
Es spielt ja eigentlich keine Rolle, ob man den ganzen Tag zu Hause ist oder eben zwischendurch arbeitet. Wenn man zu Hause ist und ständig das Geschrei mitbekommt, ist es einfach nervig und stresst einen auch. Irgendwann möchte man doch mal etwas Ruhe haben und abschalten können.
Wir haben ganz ähnliche Zustände bei uns, aber ich kann dir leider auch keine Lösung anbieten. Es gibt so ca. ab 11 Uhr früh Geschrei, laute, unerträgliche Musik, Gezanke, weinende oder kreischende Kinder und alle paar Wochen als Sahnehäubchen, eine um Hilfe rufende Frau. Man muss dazu sagen, das die Nachbaren zahlreich sind und allgemein einfach eine laute Lebensweise haben. Sie arbeiten nicht, sitzen den ganzen Tag herum und feiern im Garten. Würden wir jeden Tag so feiern, hätten wir wohl die gleiche Lautstärke.
Zuerst haben wir uns an den Vermieter des Hauses gewendet, das hatte Null Effekt, da dieser nicht hier wohnt und es ihn einfach nicht interessiert. Nach zahlreichen Beschwerden aller Dorfbewohner schickte er seine betagte Mutter, die traurigerweise ebenfalls unser Nachbar ist und das gleiche Schicksal wie wir erleidet. Natürlich konnten wir sie in keinster Weise angehen, verantwortlich machen oder uns irgendwie groß beschweren, dazu hat man zuviel Respekt. Ich schätze darauf hatte der Vermieter gesetzt. Als sie jedoch aus eigener Initiative heraus und vermutlich weil ihr das Ganze nur noch peinlich war, selbst die Nachbarn um Ruhe bat, wurde sie auf das übelste beschimpft und bedroht.
Bald darauf gab es die erste gewalttätige Auseinandersetzung, bei der eine Frau um Hilfe rief, mitten in der Nacht verwirrt auf der Straße herumirrte und mehrere Zeugen gesehen haben wollen, wie sie geschlagen wurde. Wir riefen die Polizei, die auch tatsächlich kam und feststellte, das zwei der Bewohner gesuchte Straßenverkehrssünder waren. Diese sind noch immer in Haft, was überhaupt nichts änderte, es rückten sofort andere Familienmitglieder nach. Es folgten zahlreiche andere Vorkommnisse, Kinder mit verschiedenen Knochenbrüchen, weitere kreischende Frauen, Schlägereien unter jungen Männern, zerstörte Autos, die Liste ist endlos.
Irgendwann kam auch mal der Bürgermeister, aufgescheucht durch viele Beschwerden, sah sich alles an und wurde von den Mietern mehr oder weniger vom Grundstück runterbeleidigt. Der Vermieter wurde mittlerweile bedroht, ebenso wie die meisten Nachbarn, wirkliche Fortschritte gibt es seitdem jedoch nicht. Als einzigen Trost könnte ich dir sagen, das man sich an den ganzen Tumult tatsächlich gewöhnt. Während ich die ersten Wochen noch Gänsehaut bei jedem Schrei oder Kreischer bekam, nehme ich es jetzt kaum noch wahr. Hinzu kommt, das sie etwas gegen Kälte haben und bei den ersten kühlen Temperaturen alle Fenster oder Türen geschlossen halten. Das dämpft das Theater auf ein erträglicheres Maß runter.
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