Auch als erwachsenes Kind noch Rat bei den Eltern suchen?
Die Überschrift ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, aber damit wollte ich sagen, dass man ja immer das Kind seiner Eltern bleibt, egal in welchem Alter man ist. Ich kenne auch viele, die selbst als Erwachsene immer noch Rat bei den Eltern einholen. Ich gehöre selbst auch durchaus da. Weil ich eben weiß, dass meine Eltern mehr Lebenserfahrung haben und sich in manchen Dingen auch gut auskennen.Mir wurde auch mal gesagt, dass es sie freut und auch stolz macht, dass sie vor wichtigen Entscheidungen auch durchaus mal um Rat bitte.
Aber ich frage mich auch, wie es umgekehrt ist. Ob Eltern auch mal Rat bei ihren Kindern holen. Oder ob das doch eher Sache der Kinder ist und diese eben auch durchaus mal ihr Herz bei Sorgen und Problemen ausschütten können. Dürfen das Eltern nicht genauso? Also ihr Herz dem Kind ausschütten, wenn sie etwas belastet?
Holt ihr auch als Erwachsener noch Rat bei euren Eltern? Meint ihr, dass das irgendwann aufhören sollte, weil man eben auf eigenen Beinen steht? Was geht dabei für euch zu weit? Gibt es da eine Grenze? Sollte man als Kind egal in welchem Alter mit Sorgen zu den Eltern gehen können? Gilt das gleiche dann auch für die Eltern, dass diese ihre Probleme mit dem Kind besprechen?
Ich bin da eher Taktikerin und ich mache das von den Problemen abhängig. Wenn ich einen Rat brauche, dann suche ich mir die Ratgeber aus strategischen Gründen aus. Überspitzt formuliert würde ich nie meine Eltern um Rat fragen, wenn ich darüber nachdenken würde zu promovieren. Meine Eltern haben nie studiert und haben in dieser Hinsicht so gar keine Ahnung. Von ihnen einen vernünftigen Rat zu erwarten bringt also nichts. Dafür haben sie in anderen Bereichen nützliche Lebenserfahrung von denen ich in Form von Ratschlägen profitieren könnte. Meine Eltern kennen sich zum Beispiel beide sehr gut mit Autos aus. Also wenn ich auf die Idee käme ein neues Auto zu kaufen, wären sie durchaus passende Ansprechpartner.
Wenn es jedoch - um beim oben genannten fiktiven Beispiel in Bezug auf die Promotion zu bleiben - um Dinge gehen würde, wo meine Eltern gar nicht weiterhelfen würden, dann würde ich eher andere Ratgeber wählen. Wenn es um eine Promotion ginge würde ich Menschen fragen, die bereits promoviert haben, bevorzugt aus meinem Fachbereich, damit ich eben abwägen kann, welche Vorteile und Nachteile das eben hätte.
Umgekehrt ist es schon vorgekommen, dass meine Mutter Rat und Hilfe von mir gebraucht hat, da ich mich in manchen Bereichen (Computer, formale Bildung) besser auskenne als sie und sie da eben Wissenslücken schließen wollte, um für sich abzuwägen, welche Richtung sie im Leben einschlagen soll. Da ist doch nichts verwerfliches dran, mal ehrlich. Das Alter oder das familiäre Verhältnis zueinander spielt für mich beim Rat erteilen oder Rat suchen eine eher untergeordnete Rolle. Einzig relevant ist für mich nur, ob jemand sich in einem Bereich besser auskennt als ich oder ob ich anderen mit meiner Erfahrung weiterhelfen kann.
Es kommt ja immer auf das Verhältnis an, aber ich denke, dass man irgendwann auch mal eigene Entscheidung treffen muss und nicht immer die Eltern fragen muss, was gut wäre. Auch würde ich es komisch finden, wenn Eltern mit allen Problemen zu den Kindern kommen. Obwohl wir kein perfektes Verhältnis haben, vertraut mir meine Mutter oft ihre Probleme an und ehrlich gesagt finde ich das nicht sonderlich angenehm. In ihrem Alter sollte man das einfach selber klären können.
Ich lasse meine Eltern nicht mehr über mein Leben entscheiden, seitdem ich erwachsen bin und eben meine eigenen Entscheidungen treffen kann und muss. Trotzdem suche ich ab und zu noch Rat bei meinen Eltern. Das heißt für mich nicht, dass ich diesen auch umsetzen muss, wobei es trotzdem manchmal ganz schön ist, sich Meinungen von anderen Leuten einzuholen. Und die eigenen Eltern kennt man eben sehr gut und sie kennen einen auch sehr gut, so dass man da schon hilfreiche Tipps holen kann.
Wenn es ums Putzen, die Wäsche oder ums Kochen geht, hole ich mir ganz gerne Rat bei meiner Mutter. Bei Fragen, was Versicherungen, handwerklichen Kram und so etwas angeht, wende ich mich hingegen an meinen Vater. Man lernt ja auch im Laufe der Jahre dazu und auch wenn ich schon lange ausgezogen bin, gibt es trotzdem noch einiges, bei dem ich mir gerne den Rat meiner Eltern einhole.
Das ist nun aber nicht nur auf den Haushalt bezogen, sondern auch auf Privates. Manchmal ist es doch ganz schön, über verschiedene Sachen mit meiner Mutter zu reden und ich bin da doch ganz froh, die Möglichkeit zu haben. Ich wüsste nicht, weshalb ich das nicht machen sollte, nur weil ich erwachsen bin. Bei wem man sich Rat holt, ist ja letztendlich egal, solange man der Person vertraut oder sich wohl damit fühlt.
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