Ist Cheerleading ein Sport für euch?
Seit 2006 habe ich mein Herz an das Cheerleading verloren und verbringe einen Großteil meiner Freizeit damit und investiere durchaus auch wirklich viel Geld hinein.
Seitdem ich diesen Sport betreibe muss ich allerdings auch mit Sprüchen klar kommen, die eben immer wieder aussagen, dass es sich bei diesem 'Rumgehopse' überhaupt nicht um einen wirklichen Sport handelt. Es ist dann im Gegenzug immer recht leicht, dass man die Leute, die vorher solche Sprüche gebracht haben, davon überzeugt, dass es sich doch nicht nur um 'Rumgehopse' und 'Puschelwedeln' handelt.
Wenn ich allein unser Training anschaue, wo wir am Ende wirklich völlig fertig die Halle verlassen und auch hin und wieder leider wirklich schwere Unfälle haben (kürzlich brach sich ein Teammitglied beim Fangen eines Mädchens den Unterarm) verstehe ich ich einfach nicht, wie die Menschen doch immer wieder solche doch teilweise verletzenden Worte sagen können.
Habt ihr auch die Meinung, dass Cheerleading kein Sport ist, obwohl ihr euch noch nie ernsthaft mit diesem Sport beschäftigt habt? Hat sich vielleicht eure Meinung auch geändert, nachdem ihr vielleicht einmal ein Video oder einen Wettkampf angeschaut habt?
Natürlich ist das ein Sport. Körperkontrolle pur. Ich denke Menschen die sich darüber lustig machen, wissen nur einfach nicht was während des Trainings etc. passiert und denken an Teeny-Highschool-Filme in denen die Cheerleaderinnen der Schule die gemeinen Mädchen waren mit dem rosa Lipgloss auf den Lippen.
Noch nie wäre es mir in den Sinn gekommen zu behaupten, dass es sich beim Cheerleading nicht um eine Sportart handeln würde. Im Gegenteil, ich habe den größten Respekt vor den akrobatischen Leistungen, die ein Cheerleader erbringen muss. Ich stelle mir das wirklich anstrengend vor und die meistens Cheerleader, die man ab und an mal so im Fernsehen sehen kann, sehen auch entsprechend trainiert aus!
Als ich jünger gewesen bin, wollte ich selber sehr gerne ein Cheerleader werden. Das scheiterte aber leider an unserem ländlichen Lebensort. Hier kann man nicht viel machen außer Turnen, Fußballspielen, Reiten oder Tennis spielen. Gut, Rudern vielleicht noch. Aber damit sind die Vereinssportarten schon so gut wie ausgeschöpft und für so etwas wie Cheerleading gibt es hier leider keine Möglichkeit.
Das wäre erst in der nächstgrößeren Stadt möglich gewesen, doch leider waren meine Eltern nicht dazu bereit, mich neben meinen Reitstunden auch noch in die fast fünfzig Kilometer entfernte Stadt zu fahren, damit ich dort zweimal in der Woche trainieren kann. Das Problem war weniger, dass damit doch nicht ganz unerhebliche Kosten verbunden waren, sondern vielmehr die Zeit, die dafür aufgebracht werden muss, und die sie einfach nicht übrig hatten.
Ich fand das sehr schade, da ich diesen Sport sehr gerne ausgeübt hätte und es mir echt cool vorgestellt habe. Aber auch damals war ich mir des sportlichen Anspruchs bewusst! Und selbst dann, wenn man es als Rumgehopse abstempeln würde - wer schonmal eine Viertelstunde ohne Unterlass gehopst und gehüpft ist der weiß, dass auch das sehr anstrengend sein kann!
Ich empfinde es auch als Sport. Zwar schaue ich mir das nicht so gezielt an, aber was man so sieht ist wirklich eine sportliche Leistung und ich kann nicht verstehen, wie man diese nicht anerkennen kann. Immerhin ist es schwere Leistungsarbeit und mal eben so jemanden fangen, in die Luft gehen und so weiter geht ja nicht so leicht, das muss man schon üben. Man muss ja auch jede Menge trainieren, aber so ist es eben, wenn Menschen das Ergebnis sehen, denken sie oftmals nicht, was man dafür tun muss.
Warum nicht? Ich meine, mittlerweile zählt sogar eSport als wirklicher Sport, was ich noch weniger verstehen kann. Nur weil Cheerleading hierzulande vielleicht nicht so bekannt und verbreitet ist wie in den USA muss das ja nicht unbedingt kein Sport sein. Man bewegt sich, es wird Körperkontrolle und Koordination sowie Teamgeist gefordert.
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