Trump der Zollblender

vom 31.08.2018, 18:54 Uhr

Mal wieder hat Donal Trump ein neues Kapitel in das Buch uneingelöster Versprechen geschrieben. Nachdem er sich ja monatelang über die europäischen Autos auf amerikanischen Straßen echauffiert hatte und diese mit den ungleichen Zöllen auf US-Autos und EU-Autos begründete, rennt der Elefant mal wieder durch den Porzellanladen.

Da schickte er doch im Sommer noch seinen eigens eingesetzten Botschafter in Berlin Richard Grenell vor um anzubieten, dass man doch wegen dieser Ungerechtigkeit besser alle Autozölle abschaffen sollte und nun wo die EU ihm genau das anbietet, will er davon nichts wissen und wittert einen schlechten Deal.

Es ist ja wieder mal ein "Deal" beziehungsweise ein Angebot, wo er am Ende wieder nichts hält von dem was er vorher gesagt hat. Statt sich mal darüber Gedanken zu machen, warum er seine US-Karossen so schlecht verkauft, will er statt scheinbar freien Handel einfach nur seine eigenen Interessen wider besseren Wissens durchsetzen. Gerade bei einer Null-Zoll-Politik hätten sich doch die amerikanischen Autos viel besser verkaufen müssen, wenn sie so toll wären, wie Trump immer behauptet.

Aber wahrscheinlich haben ihm seine Berater dann doch erklärt, dass viele Amerikaner keine deutschen Autos kaufen, weil die billiger sind, sondern weil sie in vielen Punkten einfach besser sind.

Ich finde es nur umso erstaunlicher, dass Trump bis jetzt eigentlich doch nur recht wenig vom dem was er mal versprochen hat eingelöst hat und dennoch bei seiner Wählerbasis kaum Zustimmung verliert. Dabei hat er doch, so wie ich es zumindest hier aus Deutschland wahrnehme, eigentlich bis jetzt nur etwas für die Reichen getan und ansonsten eigentlich jedes Fettnäpfchen mitgenommen, was man mitnehmen kann. Oder sieht man das als Europäer einfach falsch und kriegt vieles nicht mit, was in den USA geschieht?

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde es eigentlich legitim, dass jedes Land außerhalb der EU, seine Zollbestimmungen nach eigenem Ermessen und Gutdünken ausgestalten kann. Und bei diesem ganzen Streit sollte man auch eine in Aussichtstellung, nicht mit einem Versprechen verwechseln. Was wissen wir denn, was da im stillen Kämmerlein zwischen den ganzen Unterhändlern gemauschelt wird.

Und wenn Trump bei seiner Wählerschaft kaum Zustimmung verliert, dann scheint er ja doch vieles richtig zu machen und bei der Wahrnehmung und Meinungsbildung in Deutschland, da sollte man sich vielleicht doch nicht allzu sehr auf die Berichterstattung des heute Journals & Co. verlassen. :think:

» Herr Krawuttke » Beiträge: 424 » Talkpoints: 29,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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