Konsequenzen bei Abschaffung der Zeitumstellung gravierend?

Ich bin auch einer der großen Gegner, was die Zeitumstellung angeht. Ich habe nie so ganz verstanden, warum die Zeit ständig umgestellt werden muss und mich hat es ehrlich gesagt auch immer etwas gestresst. Ich habe Tage gebraucht, bis ich meinen Rhythmus wiedergefunden habe, an den mein Körper sich eigentlich schon gewöhnt hatte. Ich war immer der Meinung, dass es die Sommerzeit nur gibt, damit man die längeren Abende genießen kann, wenn es noch so hell ist, aber eigentlich schon später wäre.

Nun werden immer wieder Überlegungen laut, dass man die Zeitumstellung doch einfach abschaffen könne, so wie es andere Länder auch schon gemacht haben. Allerdings habe ich immer das Gefühl, dass damit weitreichende Konsequenzen verbunden wären. Viele Kneipen etc. fänden die Abschaffung der Sommerzeit sicherlich nicht so toll, wenn die Kunden immer "eher" nach Hause gehen. Was für Konsequenzen es für einige noch haben könnte, kann ich mir allerdings nicht so richtig vorstellen. Es wird aber seine Gründe geben denke ich, warum die Zeitumstellung nach wie vor vorhanden ist.

Was für Konsequenzen würden sich für euch ergeben? Was für Auswirkungen könnte dies auf andere Personen haben? Brauchen wir die Zeitumstellung wirklich? Sind die Konsequenzen zu gravierend, als das wir die Zeitumstellung abschaffen könnten?

Ich finde die Zeitumstellung auch nicht wirklich produktiv. Für mich sollte es das ganze Jahr hindurch Sommerzeit haben. Auch genieße ich lieber helle Nachmittage, als wenn die Sonne schon um 5 Uhr ins Schlafzimmer lacht. Wir waren neulich in Badajoz Spanien, das auch in der Mitteleuropäischen Zeitzone liegt, aber so weit im Westen, dass dort im Winter die Sonne erst um 8:30 aufgeht, dafür aber erst um 18:35 untergeht. Das würde mich auch bei uns freuen und die Normalzeit (Winterzeit) ist das dümmste, was überhaupt als Zeitvorgabe bei uns in Mitteleuropa passieren konnte.

Die Umgewöhnung wäre sicherlich da, aber da der Mensch nun einmal das absolute Gewohnheitstier ist, sehe ich da nicht so wirklich das Problem. Natürlich würde es einen nicht gefallen, wenn die Sonne zu ungünstigen Zeiten aufgeht oder untergeht, aber man würde sich schnell daran gewöhnen und damit abfinden lernen.

Für mich persönlich war die Umstellung auf Sommerzeit nie ein Problem, und genaugenommen habe ich nie verstanden, warum sich so viele Leute so sehr daran stören. Im Sommer finde ich die Sommerzeit persönlich sehr vorteilhaft, weil sie es mir ermöglicht, auch an ganz normalen Arbeitstagen nach Dienstschluss noch im Freien aktiv zu sein (z.B. an einen See fahren, eine kleine Wanderung zu unternehmen oder Rad zu fahren). Bei ganzjähriger Winterzeit würde mir da eine wertvolle Stunde am Abend verloren gehen.

Sollte die Zeitumstellung abgeschafft werden, würde ich mit ganzjährig beibehaltener Sommerzeit auch klar kommen. Der Hauptnachteil wäre dann wohl der sehr späte Sonnenaufgang im Januar (der dann erst gegen 9:10 stattfinden dürfte), wäre aber für mich eher zu verschmerzen als der frühe Sonnenuntergang im Sommer bei ganzjähriger Winterzeit.

Wieso sollten die Konsequenzen bei der Abschaffung der Zeitumstellung gravierender sein als bei dem halbjährlichen Hin und Her, welches außer leichtem Ärger sowieso nichts bringt? Also objektiv gesehen weder Vor- noch Nachteile. Der einzige Grund, die Zeitumstellung beizubehalten, wäre das gute, alte "Das haben wir immer schon so gemacht!", und das ist ja wohl lächerlich als Argument.

Und wenn man es schon problemlos arrangieren konnte, dass quasi ganz Europa es für eine töffige Idee hält, die Uhren halbjährlich umzustellen, kann es auch nicht so schwer sein, den Leuten zu vermittlen, dass sie den Schmarrn in Zukunft wieder bleiben lassen. Mir persönlich wäre es auch egal, ob Sommer- oder Winterzeit permanent festgelegt werden, auch wenn es mir wie den meisten tagsüber arbeitenden Menschen mehr nützt, wenn es abends länger hell ist. Wenn ich im Januar morgens um 8 im Büro sitze, kann es mir auch egal sein, ob es draußen hell ist oder nicht.

Nun ja die EU-Kommission scheint die Abstimmungsergebnisse ja nun aufzugreifen und befürwortet durchaus die Abschaffung der Zeitumstellung. Mal sehen ob das dann auch eine Gesetzesvorlage wird. Und noch interessanter wird dann welche Länder sich für welche Zeit entscheiden, denn das will oder kann die EU scheinbar nicht vorgeben und würde es jedem Land selbst überlassen.

Ich warte eigentlich auch schon darauf, dass sich demnächst viele EU-Länder aufregen werden, dass das ganze wieder mal bloß nach dem Willen Deutschlands geht, weil bei der Umfrage ja die große Mehrheit deutsche Teilnehmer waren. Aber da muss man eben sagen, zur Demokratie gehört eben auch, dass man seine Rechte auch wahrnimmt und sich an solchen Umfragen dann beteiligt.

Verstehen kann ich sowohl Befürworter der Sommer- als auch der Winterzeit. Das Umstellen hat mich schon immer genervt und bringt einfach bei vielen Menschen erstmal den Biorhythmus durcheinander. Ich merke das vor allem immer an unseren Kindern, die dafür ein paar Tage brauchen, bis sie ihren Rhythmus wiedergefunden haben.

Aber was würde denn eigentlich dagegen sprechen, wenn man sich auf die Mitte zwischen Sommer- und Winterzeit einigt und die Uhr dann einfach nur noch um eine halbe Stunde umstellt und es dann so lässt. Solche Zeitzonen gibt oder gab es doch auch schon, wo es so eine Mittelzeit gibt.