Depression im Kindesalter besser therapierbar?
Hier Woran frühzeitig Depression bei Kindern erkennen? habe ich von meinen Bekannten geschrieben, die zwei Pflegekinder haben. Der Kinderarzt meinte, wenn die Kinder wirklich eine Depression haben, dann würde man die auch schnell und besser therapieren können als Depressionen im Erwachsenenalter. Ist das richtig? Warum kann man Depressionen bei Kindern besser therapieren? Was ist anders an Depressionen im Kindesalter und im Erwachsenenalter?
Kinder haben die Depressionen ja noch nicht so lange, wie Erwachsene. Erwachsene haben diese meistens über viele Jahre mit sich herumgetragen und nichts getan. Das Kind ist also leichter therapierbar, weil es noch nicht so lange her ist. Bei einem Psychologen kann man mit Kindern schneller einen Erfolg erzielen, weil diese auch offener für die Therapien sind. Kinder können leichter veranschaulichen, was ihr Problem ist und dies auch offener sagen.
Ich kann mich meinem Vorredner da ehrlich gesagt überhaupt nicht anschließen. Ein Erwachsener bekommt auch nicht von heut auf Morgen eine Depression. Oftmals kann ein traumatisches Erlebnis auslösend sein und das kann auch erst Tage, Wochen oder Monate her sein. Auch im Fall der Kinder waren es ja ein, beziehungsweise sogar mehrere traumatische Erlebnisse (wenn es denn wirklich eine Depression ist).
Auch Kinder haben ein Schmerzgedächtnis und das hat man nicht nur für Schmerzen, die man körperlich erfährt, sondern eben auch emotionale Schmerzen wie man sie eben bei Verlust oder Trauer hat. Und das erfahren Kinder wie Erwachsene. Allerdings verzeihen Kinder oftmals einfach besser. Und mit verzeihen meine ich, dass sie früher oder später eher akzeptieren, wenn sie verlassen wurden oder enttäuscht wurden und den Menschen neue Chancen geben, dass wieder gut zu machen (nicht speziell den Menschen, aber den Menschen im Allgemeinen).
Vielleicht liegt das daran, dass sie sich noch nicht ganz so viele Gedanken machen. Sie wissen nur: mich hat jemand verlassen, allein gelassen, enttäuscht und das Gefühl gefällt mir nicht. Erwachsene schmücken das mehr aus und versteifen sich und steigern sich rein. Sicherlich haben auch Kinder ihren eigenen Kopf, aber wer sich mal mit den Entwicklungsstufen auseinander gesetzt hat,der weiß, dass die Persönlichkeit im Laufe der Jahre entsteht und je früher eine psychische Krankheit anfängt, desto eher kann man davon ausgehen, dass man denjenigen noch richten kann. Das gilt natürlich nicht für alle, aber im allgmeinen ist das so.
Meiner Ansicht nach spielt das Alter der Depressiven bei der Therapie so gar keine Rolle. Man kann je nach Ursache auch Depressionen beim Erwachsenen therapieren. Ich denke viel mehr, dass es von der Einstellung abhängig ist. Ein Kind fasst schneller Vertrauen und lässt sich helfen als ein Erwachsener wobei Erwachsene oft Angst vor der Stigmatisierung haben, die psychische Erkrankungen durch die Gesellschaft leider oft mit sich bringen.
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