Medikamenteneinnahme wegen Nebenwirkungen verweigern?
Man weiß ja, dass eigentlich alle Medikamente Nebenwirkungen haben können. Diese sind dann auf dem Beipackzettel vermerkt. Es heißt ja, dass diese auftreten können, aber eben nicht müssen.
Manchmal wird einem ja schon anders, wenn man sich die Nebenwirkungen dann ansieht und schaut, womit man alles rechnen muss. Ich habe da schon den Fall gehabt, dass mir die Nebenwirkungen zu heftig waren und ich dann gesagt habe, dass ich auf die Einnahme lieber verzichte. Mir war dann das Risiko einfach zu hoch, dass ich diese Nebenwirkungen bekommen könnte. Da habe ich doch lieber die Beschwerden in Kauf genommen, die eben hatte. Natürlich ist es nicht immer möglich, dass Medikament dann abzulehnen. Aber in manchen Fällen geht es sicherlich auch ohne. Es sei denn natürlich, dass man ansonsten sein Leben gefährden würde.
Habt ihr auch durchaus schon mal die Einnahme eines Medikamentes wegen der Nebenwirkungen verweigert? Wie kam es dazu? Wägt ihr vorher immer ab, ob euch die Nebenwirkungen zu enorm sind? Oder seht ihr das eher positiv und meint, dass ihr eher keine Nebenwirkungen zu spüren bekommt?
Wenn man nach den Nebenwirkungen geht, die man haben könnte, dann darf man im Prinzip kein frei verkäufliches Schmerzmittel, kein hormonelles Verhütungsmittel, keinen Hustenlöser und auch sonst nichts einnehmen. Denn keine Wirkung ohne Nebenwirkung.
Wenn ich ein Medikament nehme, dann brauche ich es auch. Also nehme ich möglicherweise auftretende Nebenwirkungen in Kauf. Und wenn ein Medikament in der Anfangsphase Probleme macht, die bekannt sind und abklingen, dann stehe ich das durch. Andere Nebenwirkungen sind nicht tolerabel, dann muss man eben wechseln. Aber ich lehne ganz sicher nichts ab, was meine Gesundheit und meine Lebensqualität verbessern kann, wenn ich leide, weil der Fall X eintreten könnte.
Mein Hausarzt neigt dazu, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, was Medikamente angeht. Bei ihm ist es mit Ibuprofen nicht getan, der verschreibt gleich das gute Zeug, selbst bei ganz banalen Ohrenschmerzen. Und auch gegen meinen Reizhusten wird nicht lange mit Fenchelhonig herumgedoktert, sondern gleich mit Codein eingestiegen. Aber der Reizhusten war hinterher wenigstens weg, und die Mega-Schmerztabletten (zumindest für den Alltagsgebrauch) haben mir bei meiner ausgerenkten Kniescheibe gute Dienste geleistet. Gegen Ohrenschmerzen habe ich sie aber nicht genommen.
Sprich, ich bin durchaus der Meinung, dass man als aufgeklärte Patientin nicht sein Hirn an der Garderobe abgeben und blindlings alles einwerfen soll, was man verschrieben bekommt, gerade wenn es um banale Geschichten wie Grippe oder ähnliches geht. Aber wenn es wirklich wichtig ist, Medikamente zu nehmen, sollte man sich von den aufgelisteten Nebenwirkungen nicht derart ins Bockshorn jagen lassen, dass man lieber gar nichts nimmt.
Nicht jede Krankheit geht wie eine Erkältung auch von selber wieder vorbei. Wenn man wirklich Bedenken hat oder tatsächlich das Pech, zu den 0,01 Prozent der Betroffenen zu gehören, die Hautausschlag oder Nierenversagen bekommen, muss man eben zusammen mit dem Arzt sich eine Alternative überlegen. Aber dazu gehört es nicht, Tabletten u.ä. einfach blind wegzuschmeißen.
Mein Hausarzt hat die Macke, auch bei einem viralen Infekt direkt Antibiotika zu verschreiben. Daher löse ich das Rezept auch gar nicht ein, sondern kuriere mich zu Hause aus mit Hausmittelchen. Leider muss man ja im Krankheitsfall zum Arzt, wenn man so nicht arbeiten kann, sonst würde ich mir den Gang zum Arzt komplett sparen. Daher stimme ich Gerbera insofern zu, dass man als Patient natürlich nachdenken sollte, ob man das Medikament wirklich braucht oder nicht und nicht blind alles einwerfen.
Wenn aber der Fall eintreten sollte, dass das Medikament wirklich notwendig ist und man es dann nur nicht nimmt wegen der potentiellen Nebenwirkungen, dann fehlt mir dafür jede Form von Verständnis. Man nehme Antidepressiva als Beispiel: da kann es durchaus als Nebenwirkung zu suizidalen Tendenzen nehmen. Aber selbst in dem Fall würde ich nicht auf das Medikament verzichten, wenn denn die Chance besteht, dass es mir dadurch besser geht. Dann werden eben Angehörige darüber informiert, dass die etwas mehr mich achten und das Thema ist erledigt.
Täubchen hat geschrieben: Man nehme Antidepressiva als Beispiel: da kann es durchaus als Nebenwirkung zu suizidalen Tendenzen nehmen. Aber selbst in dem Fall würde ich nicht auf das Medikament verzichten, wenn denn die Chance besteht, dass es mir dadurch besser geht. Dann werden eben Angehörige darüber informiert, dass die etwas mehr mich achten und das Thema ist erledigt.
Wie man in dem Artikel nachlesen kann, kommt es darauf an, für welches Antidepressiva man sich entscheidet. Wenn man sich trizyklische Antidepressiva verschreiben lässt, wird das Suizidrisiko zu Beginn der Einnahme nicht erhöht. Ich gehe deshalb immer noch zu einem anderen Arzt und hole mir eine zusätzliche Meinung ein oder informiere mich vorab selber über die Behandlungsmöglichkeiten einer Krankheit.
Oft ist man heutzutage besser dran, wenn man nur zum Arzt geht, wenn man die Krankmeldung für die Arbeitsstelle braucht und sich dann selber gesund pflegt, mit dem Wissen, welches man eigentlich schon selber mit dem Hausverstand mitbringt. Ich bin ein absoluter Gegner von Antibiotika und nehme es wirklich nur, wenn es gar nicht mehr anders geht.
Außerdem gibt es auch natürliche Antibiotika wie zum Beispiel Knoblauch. Hier gibt es eine Anleitung, um ein natürliches Antibiotikum selber herzustellen. Es ist wirklich spannend, dass wir heutzutage immer denken, dass es chemisch und künstlich sein muss. Es gibt so viele natürliche Mittel, die jeder von uns sowieso zu Hause hat.
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