Wie reagieren bei psychosomatischen Erkrankungen?
Was psychosomatische Erkrankungen angeht, habe ich schon zwei verschiedene Reaktionen mitbekommen. Ich kenne einen Fall, wo ständig zum Arzt gerannt wird wegen irgendwelcher Beschwerden, die Ärzte aber nicht wirklich was finden konnten. Da es sich um Beschwerden handelt, die aber zweifelsfrei durch Befunde nachgewiesen werden können, ist das schon auffällig.
Daher habe ich auch mal (nachdem ich das viele Jahre lang beobachtet habe) vorsichtig gefragt, ob es nicht theoretisch möglich wäre, dass die Probleme psychosomatisch bedingt sind, wobei die Person dann ausgerastet ist. Offensichtlich hat die Person das als Stigma empfunden, wogegen sie sich gewehrt hat.
Bei einem anderen Fall ist das etwas anders gelagert. Da ist jemand krankheitsbedingt längere Zeit im Beruf ausgefallen, wobei die Person sich aber darüber im Klaren ist, dass die Symptome auch psychosomatisch bedingt sein könnten und hat entsprechende Maßnahmen eingeleitet, um wieder gesund zu werden. Wie reagiert ihr bei dem Verdacht oder der Diagnose von psychosomatischen Erkrankungen? Habt ihr den Eindruck, dass man dadurch ein Stigma bekommt?
Natürlich gibt es Leute, bei denen dann durch den Kopf rattert: "Du bist bescheuert, hast nicht mehr alle" und so weiter. Dennoch ist das eben etwas, was mit einem passieren kann und was man beachten muss. Ich denke, dass das sicherlich erstmal ein Schock ist, weil man dann vielleicht auch denkt, dass einem nicht geholfen werden kann oder es langwieriger ist. Sicherlich könnte ich recht offen damit umgehen und würde dann das Beste daraus machen wollen, immerhin muss man damit leben, was man hat.
Ich habe ja selbst psychosomatische Probleme und so einfach wie Ramones es hier darstellt ist es nun einmal nicht. Klar, man muss damit leben lernen. Aber ich stehe selbst manchmal da und denke mir, dass es doch bescheuert ist. Aber letztendlich habe ich gewisse Skills mit denen ich manche Situationen entschärfen kann, was zwar nicht immer geht, aber manchmal geht es durchaus.
Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass man stigmatisiert wird. Ich war längere Zeit krank und habe die Sachen angegangen und ich habe wirklich das Gefühl, dass mich mittlerweile viele Leute aus meinem Freundeskreis schneiden, weil ich ja auf der Psychosomatik war, was für diese Menschen das Gleiche wie eine Psychiatrie ist.
Auch wird man anders behandelt, wenn man dazu steht. Ich persönlich werde deutlich mehr in Watte gepackt, was ich teilweise aber nicht möchte. Ich persönlich habe die Hoffnung, meine Probleme zu überwinden und die ganzen Sachen, die vorgefallen sind, irgendwann zu integrieren. Jedoch ist es nicht leicht, trotzdem will ich es versuchen und meinen Weg gehen.
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