Kinder profitieren von Grünflächen in der Nachbarschaft

vom 15.03.2009, 12:28 Uhr

Diese These (wir haben es immer schon geahnt) haben inzwischen mehrere Studien bestätigt. Die neueste Studie wurde erst vor kurze auf einer Tagung der Amerikanischen Herzgesellschaft vorgestellt. So fördere viel Grün in der Nachbarschaft (Parks, Spiel- und Sportplätze) gerade bei Kindern die Freude an Bewegung. Damit bestätigen kanadische Forscher die positive Wirkung sowohl von Parks als auch anderen Erholungsanlagen. So treten Mädchen im Alter von 8 bis 10 Jahren eher den Schulweg zu Fuß an, wenn es Grünanlagen in der Nachbarschaft gibt; Jungen treten dagegen in der Freizeit mehr Spaziergänge an, wenn sie in der Nähe von Grünanlagen wohnen.

Schon im letzten Jahr fanden US-amerikanische Wissenschaftler heraus, dass Kinder die in der Nachbarschaft von Grünflächen wohnen seltener übergewichtig sind. Die Studie lief über zwei Jahre, 3.800 Kinder zwischen 3 und 16 Jahren wurden dazu beobachtet. Die Kinder, die in einer reinen Wohnhaussiedlung aufwuchsen, wiesen am Ende der Studie deutlich mehr Gewicht auf als die Kinder in deren Nachbarschaft viele Parks, Spiel- und Sportplätze lagen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Überraschend finde ich das eigentlich nicht. Wer läuft schon nicht gerne lieber durch einen Park, statt an einer stark befahrenen Straße entlang? Und wo sollten Kinder denn spielen,wenn nicht in Parks oder auf Spielplätzen? Da ist es nicht weiter verwunderlich,wenn sie sogar Sport machen,wie Fahrradfahren anstatt vor dem heimischen Fernsehr zu sitzen.

Solche Orte dienen ja nicht nur der Erholung, auch für Kinder, sondern auch als Treffpunkt, wo man eben mit Freunden spielen kann. Also das war wohl mal wieder eine Studie, wo man sich die Zeit und das Geld hätte sparen können.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Also das war wohl mal wieder eine Studie, wo man sich die Zeit und das Geld hätte sparen können.

Wieso das denn? Sicher haben das viele Menschen schon immer vermutet und sehr überraschend sind die Ergebnisse nicht. Nun ist diese Tatsache aber auch wissenschaftlich belegt und kann so vielleicht bei zukünftigen städtebaulichen Projekten genutzt werden. Oder die Ergebnisse der Studie werden künftig werbewirksam genutzt, wenn es darum geht (teurere) Wohnungen in der Nähe von Grünflächen zu vermieten. Eltern wollen doch meist das Beste für ihr Kind. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass diese Studie als Grundlage für weitere Studien genutzt wird. Diese Studie als umsonst zu bezeichnen ist wohl recht kurzsichtig.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Auch ich finde dieses Ergebnis absolut gerechtfertigt und in keiner Art und Weise überraschend. Da ich selbst Kindergärtnerin bin, konnte ich diese Beobachtung auch schon häufig bei Kindern in meiner Gruppe machen.

Man sieht einem Kind sozusagen auf den ersten Blick an, ob es regelmäßig ins Grüne kommt und erkennt daran, seine Tendenz zur Freude an Bewegung. Beispielsweise in diesem Jahr habe ich einen Jungen, der mit seinen 3,5 Jahren immer noch mit dem Kinderwagen in den Kindergarten kommt, er geht nicht gerne mit zum Turnen und auch nicht in unseren Garten. Neulich hat mir die Mutter dann auch bestätigt, dass der nächste Spielplatz etwas weiter von ihnen entfernt liegt und dass sie daher nicht so oft dort sind.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mich überrascht diese Studie auch überhaupt nicht. Das Ergebnis finde ich logisch. Natürlich macht es Kindern mehr Spaß sich zu bewegen wenn es eine möglichst natürliche Umgebung ist. Ich habe vor einiger Zeit eine Freundin besucht, ebenfalls mit einem kleinen Kind, die mitten in Wien wohnt.

Sie meinte, dass wir spazieren gehen sollen. Soweit so gut. Das Spazierengehen hat dann so ausgesehen, dass ihre Kleine im Kinderwagen eine Hauptstraße entlang geschoben wurde. Das kann ja gar nicht motivierend für ein Kind sein. Es kann ja gar nicht frei herumlaufen, weil man immer extrem aufpassen muss, dass es nicht gleich auf die Straße läuft. Natürlich muss man das am Land auch machen, aber es ist doch anders mit erheblich mehr Freiraum.

Damit diese Kinder ins Grüne kommen, muss man schon zumindest einen kleinen Ausflug machen. Wer direkt oder zumindest in unmittelbarer Nähe von Grünflächen wohnt, braucht nur vor die Haustüre gehen und so kommen die Kleinen bei jeder Gelegenheit ins Grüne und sind es dann natürlich auch viel mehr gewohnt.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde es auch nur natürlich, wenn sich Kinder, die Grünflächen zur Verfügung haben sich mehr bewegen, wie Kinder, die nur in ihrer Siedlung ohne Spielplatz, ohne Rasenfläche und ohne Sportplatz aufwachsen. Die Möglichkeiten auf Grünflächen etwas zu tun, ist natürlich um einiges größer, als auf der Straße.

Wenn ich an meine eigene Jugend zurück denke, muss ich sagen, dass es mir auch sehr viel mehr Spaß gemacht hat, auf den nahegelegenen Spielplatz zu gehen oder in die "Wildnis" vor unserem Haus, da es dort immer Abenteuer zu erleben gab. Sei es dass wir Lagerfeuer gemacht haben oder dass wir auf Bäume geklettert sind.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich glaube so einfach ist es dann doch nicht. Nach der Logik müssten ja Kinder, die auf dem Land mit viel Natur und Grünflächen aufwachsen, deutlich seltener Übergewicht haben. Das kann ich so aber aus Beobachtungen nicht bestätigen. Ich kenne einen konkreten Fall, wo ein Kind tatsächlich in der Nähe von Parks und Grünflächen aufwächst. Die Eltern haben sogar mehrere Hunde und gehen tagtäglich Gassi in der Natur.

Das Kind hat aber trotz dieser Möglichkeiten dennoch viel zu wenig Bewegung und es ist auf Deutsch gesagt fett. Das Kind hat deutliches Übergewicht und kann mit knapp zwei Jahren kaum selbstständig stehen und das finde ich schon bedenklich. Da sieht man mal, dass die Wohnumgebung nicht alles ist und auch vieles von den Eltern abhängt. Wenn diese eine falsche Ernährung vorleben und dem Kind in Bezug auf Spielplätze und dergleichen kein Vorbild sind, kann das Kind auch keine Freude an Bewegung entwickeln.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich Kind überwiegend draußen gespielt habe und es für mich schlimm war, wenn ich eben mal nicht raus konnte, warum auch immer. Ich hatte auch viel Grün drumherum, da ich ländlich aufgewachsen bin. Ich denke daher schon, dass es Kinder durchaus animieren kann, mehr raus zu gehen und sich draußen zu bewegen. Aber man darf eben auch nicht vergessen, dass Kinder heute teilweise ganz andere Interessen und Spiele haben. Da ist es wohl oftmals der Fall, dass diese nicht mehr täglich stundenlang an der frischen Luft sind. Viele spielen lieber am Computer und beschäftigen sich mit ihrem Smartphone.

Ich weiß ja nicht, unter welchen Bedingungen die Studie gemacht wurde. Aber ich kenne auch durchaus Kinder, die auf dem Land wohnen und viel Grün um sich haben und übergewichtig sind. Da kann ich Täubchen schon zustimmen. Sicherlich spielt aber auch die Erziehung dabei eine Rolle.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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