Wegen eigenen Kindern ausgegrenzt werden?

vom 23.08.2018, 18:45 Uhr

Heute fand ich eine Umfrage, in der die Frage gestellt wurde, ob man als Hochzeitspaar die Kinder quasi ausladen kann, wenn man sie auf der Hochzeitsfeier nicht haben möchte. Ich habe mir dann einige Antworten dazu durchgelesen und bin ganz oft auf die Aussage gestoßen, das man ja als Eltern heutzutage schon von allem ausgegrenzt wird, sei es jetzt ein Restaurant, eine Hochzeit oder die eigenen Freunde.

Das hat mich dann doch etwas überrascht, weil ich in meinem Umfeld eher das Gegenteil feststelle. Restaurants beispielsweise integrieren immer öfter eine Spielecke oder einen Maltisch, auf Hochzeiten haben wir ein richtiges Animationsprogramm für Kinder erlebt und ich könnte mich jetzt an keinen Freund oder Bekannten erinnern, der sich von uns abgewendet hätte oder uns ausgegrenzt hätte, weil wir jetzt einen Sohn haben. Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr schon mal eine solche Ausgrenzung erlebt oder habt ihr selber schon mal jemanden gemieden, weil er Kinder hatte?

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wer zwingt denn die Eltern zu Hause zu bleiben, wenn die Kinder nicht eingeladen sind? Es gibt doch auch die Möglichkeit der Fremdbetreuung durch die Großeltern, Onkel, Tanten oder vielleicht ist ja auch eine Nichte vorhanden, die aufpasst, um ihr Taschengeld aufzubessern. Da sehe ich nicht wirklich das Problem.

Meine Eltern sind früher auch zu Geburtstagen oder Hochzeiten eingeladen worden, wo die Kinder eben nicht eingeladen gewesen sind. Aber ein Hindernis war das nie. Dann war ich eben bei meiner Oma und meine Eltern hatten Spaß. Eltern müssen ja nicht rund um die Uhr an ihren Kindern kleben, das finde ich befremdlich. Das sind ja trotzdem eigenständige Menschen und nicht nur Eltern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Also ich kann es sehr gut verstehen, dass man sich nicht gerade wohl fühlt, wenn man eingeladen ist, die Kinder aber explizit nicht erwünscht sind. Ich habe immer selber ein gewisses Gespür dafür gehabt, ob ich jetzt die Kinder mitnehme, oder mir einen Babysitter nehme. Deshalb war das für mich nie ein Thema.

Wenn mir die Hochzeit wichtig wäre, würde ich eben einen Babysitter organisieren (müssen) und wenn ich zu gekränkt wäre, würde ich die Hochzeit absagen. Die Kinder gehören einfach zu einem dazu, jeder der Mama ist, weiß das und es tut weh, wenn sie nicht mit eingeladen sind.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde, dass Eltern erst dann von anderen ausgegrenzt werden, wenn sie wegen der Kinder gar nicht erst eingeladen worden sind. Sie werden aber eingeladen, nur weil die Kinder nicht mit dürfen, schlagen sie die Einladung von sich aus bewusst aus. Nach meinem Verständnis grenzen sich die Eltern also selbst aus und werden nicht von anderen ausgegrenzt. Ich finde, dass man hier stark differenzieren sollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Also ich bin mir nicht sicher, ob ich es als Ausgrenzung sehen würde, wenn mein Kind nicht eingeladen ist. Das liegt aber daran, das ich zur Not wenigstens einen einzigen Menschen habe, dem ich mein Kind anvertrauen könnte. Viele Leute haben diese Möglichkeit aber nicht. Ich würde mein Kind keinesfalls wegen irgendeiner Hochzeit zu einem wildfremden Menschen geben, irgendeinem Babysitter, dem ich noch nie zuvor begegnet bin.

Eine Freundin von mir hätte hier mit Sicherheit ein Problem. Sie ist alleinerziehend, hat keine Verwandtschaft mehr und wenn man sich jetzt unseren gesellschaftlichen Kreis ansieht, wären vermutlich fast alle, denen sie ihr Kind anvertrauen würde, ebenfalls eingeladen. Zudem ist sie sehr beschützend und nur ungern von ihrem Kind getrennt. Grenzt sie sich dann selbst aus, weil sie sich nicht von ihrem Kind trennen möchte? Sie sind nun mal ein eingespieltes Team und machen fast alles zusammen.

Ich kann mich noch grob erinnern, das ich immer froh war, wenn ich nicht auf eine Hochzeit mit musste und als ich etwas älter war, auch alleine zu Hause bleiben durfte. Für mich war das immer nur öde und ich musste nervige Kleidchen anziehen. Allerdings finde ich auch, das eine Hochzeit eigentlich ein Fest für die ganze Familie ist und ich muss mich dann doch fragen, was sind das für Menschen, die Kinder als so störend empfinden.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Je nach Veranstaltung und Gegebenheit macht es vielleicht auch einfach Sinn Kinder auszuladen, was aber die Eltern nicht ausschließt. Wenn die Veranstaltung beispielsweise sehr laut ist und die Kinder noch sehr klein sind finde ich das fair, wenn der Gastgeber das vorher anspricht und sagt, dass das nichts für die Kinder ist und da gibt es ja auch noch andere Sachen, die nicht so gut für Kinder sein können. Immer müssen sie ja gar nicht dabei sein und es gibt ja auch Möglichkeiten der Betreuung.

Natürlich verändert das Eltern sein etwas das eigene Privatleben, das will ich gar nicht abstreiten, aber bisher hatte ich nicht das Gefühl ausgegrenzt zu werden. Anfänglich hatte ich auch Angst, dass unsere Freunde die bis dato keine Kinder hatten uns da vielleicht nicht so treu bleiben werden, aber ganz im Gegenteil, sie waren absolut verständnisvoll und haben jetzt teilweise sogar selber Kinder bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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