Seid ihr jemand, der in Beziehungen klammert?

Mir ist es schon sehr wichtig, viel Zeit mit meinem Freund gemeinsam zu verbringen und ich kann meine Zeit auch am besten genießen, wenn ich meinen Freund um mich herum habe. Am liebsten sehe ich ihn daher täglich und verbringe auch mehrere Stunden am Tag mit ihm.

Dennoch würde ich absolut nicht sagen, dass ich klammere. Immerhin kommt es oft vor, dass mein Freund für einige Tage bei seinen Eltern oder seinem Bruder ist oder auch mit ihnen verreist. Zwischendurch geht er auch immer wieder zu Freunden, was für mich auch nicht schlimm ist.

Seid ihr jemanden, der in Beziehungen klammert? Habt ihr das in der Vergangenheit gemacht oder seid ihr da grundsätzlich nicht der Typ dafür? Wurde euch schon einmal gesagt, dass ihr zu viel klammern würdet?

Von außen betrachtet bin ich das vielleicht, wobei ich das selber nicht so empfinde. Mein Mann und ich wohnen zusammen und verbringen beide wahnsinnig gerne Zeit miteinander. Was nun nicht heißt, dass ich ihn stalke oder ihn keinen Freiraum lasse, aber wir schätzen die Nähe des Partners eben sehr und sind ungern ohne einander.

Ich bin eigentlich das genaue Gegenteil von einer Person die klammert, da ich gerne auch einmal den einen oder anderen Tag für mich alleine habe. Ich finde es gar nicht schlimm meinen Freund an einem Tag mal nicht zu sehen, selbst wenn wir beide Zeit haben. Ich genieße es häufig, dass ich einen Tag für mich habe und finde das entspannend.

Es gibt aber durchaus Männer, die dieses Verhalten gar nicht kennen. mein Exfreund war das beispielsweise gar nicht gewohnt und da hatte ich dann den Eindruck, dass er geklammert hat. Er wollte einfach nicht verstehen, dass ich auch alleine sein mag, dass war ein schlechtes Zeichen für ihn. Am Ende ist die Beziehung aber zerbrochen, weil er geklammert hat.

Ich bin gar nicht der Typ, der da klammert. Ich brauche selbst viel Freiraum will kein Geklammere, daher verhalte ich mich auch so, wie ich selbst behandelt werden möchte in einer Beziehung. Ich kann diese "Klammeräffchen" in einer Beziehung so gar nicht verstehen, die dann dem Partner hinterher telefonieren, auch wenn er nur kurz den Müll raus bringt - es könnte ja was passieren. Das finde ich maßlos übertrieben und wenig nachvollziehbar. Ein wenig Verstand, Selbstständigkeit und Reife sollte man seinem Partner schon zutrauen. Es sei denn natürlich man sieht in ihm ein Kind und Erziehungsobjekt und keinen erwachsenen Menschen.

Gegenfrage: Würde das jemand bei sich selber wirklich erkennen, geschweige denn zugeben? "Klammern" gilt doch als legendär unschick und jeder will doch der coole Freund oder die Freundin sein, die dem anderen jeden Freiraum der Welt gibt und auch nicht mit der Wimper zuckt, wenn er/sie mit dem/der Ex aus "Kostengründen" im gleichen Hotelzimmer pennt oder regelmäßig mit KollegInnen des anderen Geschlechts nach Feierabend die Happy Hour bis morgens um zwei mitnimmt.

Außerdem kommt es doch immer auf den Einzelfall an, wo Klammern anfängt und legitimes Einfordern von Aufmerksamkeit aufhört. Jemand, der schon schlechte Erfahrungen gemacht hat und/oder an einer Beziehung festhält, in der sich die Untreue schon eingeschlichen hat, wird erheblich unlockerer an die Sache herangehen als jemand, der entweder jung und naiv ist oder tatsächlich nichts zu befürchten hat. Und für den einen ist es schon der Inbegriff an Freiraum, wenn der Partner übers Wochenende seine Eltern besuchen "darf", während es für andere Paare gar nicht auf dem Radar aufscheint, wenn man sich nicht jeden Tag sieht.