Seid ihr schon mit dem eigenen Tod konfrontiert worden?
Es kommt ja durchaus vor, dass man im Leben mit dem Tod konfrontiert wird. Das kann durch den Tod von Angehörigen oder Bekannten beispielsweise der Fall sein. Es kommt aber auch vor, dass man selbst durch einen Unfall oder ähnliches mit dem eigenen Tod konfrontiert wird. Mir persönlich ist das noch nicht passiert, daher weiß ich gar nicht, wie ich mich da fühlen oder wie ich darauf reagieren würde.
Einer Bekannten von mir ist es in diesem Jahr schon zweimal passiert, dass sie wegen Herzrhythmusstörungen auf die Intensivstation musste und dann für jeweils 7-8 Wochen komplett ausgefallen ist. Nach dem ersten Mal ging es ihr knapp 2 Monate gut und dann kam die nächste Phase. Meine Bekannte wirkt auf mich daher ganz anders als vorher. Seid ihr schon einmal mit dem eigenen Tod konfrontiert worden? Oder ist das noch nie vorgekommen? Wie würdet ihr nach so einer Situation denken und handeln?
Spätestens wenn man ältere Kinder hat, wird man mit dem eigenen Tod konfrontiert. Bei mir kamen eigentlich alle ab einem gewissen Alter und haben thematisiert, was denn mal sein wird, wenn wir Eltern sterben. Anlass war zum Beispiel, dass ein Elternteil von Mitschülern verstorben ist. Sei es durch einen tragischen Unfall oder sei es durch Krankheit. Beides kam bei uns in der erweiterten Bekanntschaft schon vor. Wenn man da so konkret gefragt wird, kommt man eigentlich kaum darum herum, sich damit zu beschäftigen, auch wenn man keine Nahtoderlebnisse oder ähnliches hatte.
Ansonsten kann das ja so schnell gehen. Es gab in meinem Leben schon mehrere Sekunden, wo ich dem Tod recht nahe war. Ein tragischer Autounfall, dem man nur knapp entronnen ist. Ein Unglück mit einer Achterbahn kurz nachdem ich damit gefahren bin, ein Wimpernschlag nur später oder anders und schon hätte es vorbei sein können. Ich habe mich gefreut, dass ich noch lebe. Auch wenn man eine Weile Gänsehaut hat in so einer Situation, das ist schon nicht ohne. Aber wenn man dem Tod noch mal von der Schippe gesprungen ist, ist das meiner Meinung nach kein Grund, zu grübeln, sondern statt dessen das Leben etwas bewusster zu leben und immer wieder zu überlegen, was man noch erreichen will, bevor man endgültig aus der Welt treten muss.
Ja, man kann virtuell und auch in realer Form mit dem Tod konfrontiert werden. Bei mir war Gott sei Dank beides noch nicht wirklich der Fall. Ich bin weder dem Tod von der Schippe gesprungen, noch habe ich mit meinen Angehörigen über meine Bestattung gesprochen. Ich habe aber auch noch ein wenig Zeit, da bin ich zuversichtlich.
Aber ich kenne auch Menschen, die erzählen, dass sie fast gestorben wären und das Licht gesehen hätten, in das sie laufen hätten sollen. Ein Kollege von mir ist beispielsweise als Kind fast ertrunken und konnte dann im Krankenhaus reanimiert werden. Er erzählt heute noch davon, es muss sehr eindrucksvoll für ihn gewesen sein.
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