Einkaufen als ein Hobby betrachten?

Ich finde, dass man hier schon differenzieren sollte. Denn manche Menschen können nicht unterscheiden zwischen "einkaufen" (von Dingen des täglichen Bedarfs) und "shoppen" (Sachen, die man nicht unbedingt braucht). Wenn man das differenziert denke ich schon, dass es Menschen gibt, die shoppen eben als Hobby betrachten, denn wirklich notwendig ist shoppen ja auch nicht wirklich. Manche Menschen differenzieren da nur nicht oder sind der Ansicht, dass shoppen auch unbedingt notwendig ist zum Überleben.

Zugegeben tue ich mich etwas schwer, das Shoppen wirklich als Hobby zu betrachten, auch wenn es formal vielleicht sogar die Kriterien dafür erfüllt. Einen Stadtbummel wiederum oder das Ausbauen einer Sammlung kann ich für mich schon unter Hobby verbuchen. Aber der pure, profane Konsum, der oft nur aus Langeweile, dem Reiz des Neuen und dem Haben-Wollen-Gefühl entsteht?

Letztlich ist es eine Frage der eigenen Definition, aber ich wäre im Leben niemals auf die Idee gekommen, Shoppen als ein Hobby zu betrachten. Und ich hatte auch schon Phasen, wo ich begeistert jeden DM gestürmt habe oder in einem fremden Laden in der Kosmetik-Abteilung rumgewuselt bin, um dort Neuheiten zu entdecken. Aber das war für mich immer nur eine Mischung aus einem speziellen Interesse und einer irgendwann auch schlechten Angewohnheit geworden.

Die Personen, die ich kenne oder kannte, die wirklich das Shoppen zu einer regelmäßigen Freizeitgestaltung ausgebaut haben, haben meiner Beobachtung nach vielleicht nicht gleich eine ausgewiesene Kaufsucht entwickelt, aber schon ein ungesundes Verhalten, wo es immer mehr sein musste. Aber das kann vielleicht ja sogar auch auf andere Hobbys zutreffen. Leute, die zum Stricken mit mehreren Tausend Wollknäueln enden, 27 Serien die Woche gucken oder ohne jedes weitere Interesse nur noch vor Wow sitzen gibt es sicher mehr als genug.

Ich würde einkaufen auch nicht als Hobby betrachten, auch eher als eine Notwendigkeit. Es entspannt mich auch überhaupt nicht, da man ständig nur am suchen ist, Sachen die einem gefallen nicht passen und die Geschäfte meistens total überfüllt sind.

Ich kenne allerdings auch ein paar Bekannte und Freunde die regelmäßig aus Spaß shoppen gehen und können dies auch entspannt stundenlang durchziehen.

Ich persönlich würde weder Einkaufen noch Shoppen als eines meiner Hobbys betrachten. Generell empfinde ich Einkaufen eher als stressig und eigentlich nicht als erholsam oder interessant. Wenn ich da nur an das Kaufen von Kleidung denke: in meiner Größe sind die Sachen meistens nicht mehr verfügbar, und so probiere ich in ungünstig beleuchteten Umkleidekabinen schlecht sitzende Kleidungsstücke an, die mir dann meistens nicht gefallen. Also, mir macht das keinen richtigen Spaß...