Wie können Gottesdienste attraktiver werden?

vom 20.08.2018, 06:22 Uhr

Die Kirchen stecken mehr oder weniger in der Krise. Soll heißen, dass zunehmend Menschen aus den Kirchen austreten, viele Menschen besuchen nur noch an Tagen wie Heiligabend oder dem Reformationstag den Gottesdienst und viele Kirchen haben Existenzprobleme und müssen teilweise sogar geschlossen werden, gerade in ländlichen Regionen.

Daher denken die Kirchen inzwischen darüber nach, wie man den Gottesdienst attraktiver gestalten könnte, wobei verschiedene Ideen geäußert worden sind wie zum Beispiel die Länge der Gottesdienste kürzer zu gestalten. Was haltet ihr davon? Wie könnten eurer Ansicht nach Gottesdienste attraktiver gestaltet werden? Ich war mal mit meinem Partner auf einem Taufgottesdienst und der hat sich sehr über die altmodische Musik gestört. Was stört euch an Gottesdiensten und wann würdet ihr (gerne) häufiger hingehen wollen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ganz ehrlich, es liegt ja nicht am Gottesdienst, dass die Leute nicht mehr in die Kirche kommen. Die Kirche ist einfach oft zu altbacken, erkennt bestimmte Themen nicht an, dabei ist es gesellschaftlich normal. Hier muss einfach ein Umdenken stattfinden und die Kirche muss sich modernisieren, vorher kann es nichts werden und die Leute werden immer mehr weggehen. Wer will schon etwas hören von den Wertvorstellungen vergangener Zeiten?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich glaube auch nicht, dass die traditionellen Kirchen vor allem daran kranken, dass die Gottesdienste langweilig sind und die Musik "altmodisch" ist. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass erwachsene Leute, die mit dem Kram nicht von Kindheit an vertraut sind, auf einmal anfangen, sich Sonntag Morgens nicht zum Brunch zu verabreden, sondern sich gähnend aus den Federn zu schälen, um sich von einem alten Knaben in langen Klamotten erzählen zu lassen, was sie alles falsch machen, weil die Kirchenlieder nicht mehr von Luther stammen, sondern eher den eigenwilligen Lagerfeuer-Charme der 1980er verströmen. Es sind und bleiben Laiendarsteller, die da singen.

Und auch die traditionellen Bestandteile der Liturgie werden vielen Leuten einfach nichts sagen, sodass sie nur verständnislos zusehen können, was der alte Sack da vorne mit Kelch und Zeug herumhantiert und mit einem unsichtbaren Mann im Himmel spricht. Wie man diese religiösen Rituale attraktiver gestalten soll, kann ich mir auch nicht vorstellen. Vielleicht mit Cheerleadern oder einer Einladung zum Frühstück auf Kosten der Kirche hinterher?

Ich denke von daher eher, dass die Kirche als Institution sich nach außen und innen neu aufstellen müsste (vor allem die katholische, bei den Protestanten kann ich mir kein Urteil erlauben) und generell gesellschaftlich mehr Profil zeigen, sodass auch den Leuten, die nicht von der Taufe an indoktriniert wurden, auffällt, dass es hier um mehr geht als um falsches Singen und merkwürdige Abläufe. Aber davon ist die Kirche ziemlich weit entfernt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Die Kirche ist gerade heute in der aufgeklärten Gesellschaft leider schon öfter negativ in die Schlagzeilen gekommen. Für mich gibt es fast kein schlimmeres Vergehen, als sich sexuell an Kindern zu vergehen, vor allem noch, wenn man eigentlich geistlich gesinnt ist und tiefgläubig. Es sind außerdem noch andere Einstellungen veraltet, mit der viele Menschen eben nicht konform gehen möchten.

Es gibt auch moderne Pfarrer, die ihre Messe von Kindern und Jugendlichen gestalten lassen oder ihre Kirchenlieder von Bands singen lassen. Aber das Gerede dazwischen ist immer dasselbe langweilige Gebrabbel, welches einfach wirklich langweilig ist. Und diese Mitsprecherei wie so in einer Sekte, das nervt mich tierisch. Nicht ganz so schlimm wie früher, als noch alle Messen in Latein gehalten wurden und die Menschen gar nichts verstanden haben.

Aber egal, ob ich nun verstehe, was der Pfarrer sagt oder nicht, für mich wird das ganze nicht interessanter. Ich finde auch, dass es da eine komplette Wendung geben sollte. Wieder mehr aus dem Leben gehört erzählt. Wir hatten damals in unserer Schule als ich die Ausbildung zur Pädagogin gemacht hatte eine Kirche im Gebäude.

Dazu gehörte ein Pfarrer, der immer sehr nah beim Volk war. Er erzählte Geschichten aus dem Leben, zitierte Menschen, denen er geholfen hatte und brachte uns die Botschaft der Nächstenliebe dann in der Messe anhand echter Beispiele nahe. Das fehlt mir bei den üblichen Messen und Geistlichen. Einzelne können es, andere halten stur an ihren Ansichten fest.

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