Die Einschaltquotenermittlung in den USA
Einen interessanten Beitrag habe ich in der aktuellen TV-Spielfilm über die Ermittlung der Einschaltquoten in den USA gelesen. Ähnlich wie bei der für uns Europäer schwer durchschaubare Auszählung der Wählerstimmen bei den Präsidentschaftswahlen gibt es auch hier ein kompliziertes Quotensystem.
Im US-Fernsehen gibt es nach 30 Minuten Unterhaltung generell acht Minuten an Werbung, davon werden aber nur sechs Minuten landesweit ausgestrahlt und der Rest geht an die lokale Werbekundschaft. Die auch bei uns übliche Messung der Zahlen der Zuschauer ist für diese Regionen demnach aber nicht ausreichend aussagefähig und deshalb werden von den Quotenermittlern sogenannte TV-Tagebücher an ihre Kundschaft verschickt. Hunderttausende Haushalte werden damit aufgefordert ihr Fernsehverhalten für eine Woche genauestens zu protokollieren. Diese ganze Prozedur wird quartalsweise wiederholt und anhand der Auswertung werden dadurch später die lokalen Werbepreise bestimmt.
Die Sender setzten nun logischerweise ihren gesamten Ehrgeiz daran in dieser Zeit das allerbeste Programm zu liefern und überbieten sich mit spektakulären Sendungen. So kann es durchaus vorkommen dass das CSI-Team gemeinsam ermittelt, Filmstars kleine Gastrollen bekommen oder die Serienhelden von unterschiedlichen Serien sich begegnen. Sender die sich keine Stars leisten können setzen eher auf Sendungen die sich in zwischenmenschlichen Bereichen abspielen wie Hochzeiten oder Seitensprünge. Allerdings ist man inzwischen schon bei ungefähr 50 Prozent der Fernsehregionen dazu übergegangen die normalen elektronischen Verfahren zur Quotenermittlung zu verwenden. Eine echte Herausforderung für die Serienmacher wie ich finde, die müssen nun das ganze Jahr an Stelle von nur vier Wochen Qualität abliefern.
Aber irgendwann ist auch dieser Trend vorbei. Außerdem gibt es da noch Product Placement und die Journalisten kriegen schon mit, wo etwas zu holen ist. Da wird gegen Entgelt ein Konkurrent fertig gemacht und so weiter. In den USA regiert das Geld und nicht die Moral. Ich traue Einschaltquoten weder hier noch in den USA.
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