Ordnung bevorzugen, wenn Sachen oft gebraucht werden?

Ich habe festgestellt, dass ich umso ordentlicher bin, desto häufiger ich bestimmte Sachen im Alltag brauche. Ich bin zum Beispiel sehr pingelig, wenn es um meinen Kleiderschrank geht und habe es gerne übersichtlich und sortiert, damit ich auf den ersten Blick sehe, was da ist und was nicht. Auch in der Küche bin ich sehr ordentlich und organisiert. Meine Freundinnen sind schon schockiert darüber, weil es bei denen ganz anders aussieht. Aber wenn ich jeden Tag koche oder mich anziehe, habe ich keine Lust meine Zeit zu verschwenden in dem ich (überspitzt gesagt) jede Socke oder jedes Kochutensil einzeln suchen muss.

In anderen Angelegenheiten bin ich jedoch nicht so organisiert und strukturiert. Der Keller zum Beispiel kann durchaus als chaotisch bezeichnet werden, aber da brauche ich auch selten was, weil alles in der Wohnung ist, was gebraucht wird. Ansonsten gibt es noch die eine oder andere Schublade, die nicht oft gebraucht wird und entsprechend aussieht. Wie ist das bei euch? Seid ihr umso ordentlicher und strukturierter, je häufiger ihr etwas im Alltag braucht? Oder macht das bei euch keinen Unterschied?

Ich glaube schon, dass man strukturierter ist, bei Dingen, die einem wichtig sind und die man täglich verwenden muss. So geht es mir auch. Ich kann es nicht leiden, wenn ich im Alltag nach Dingen suchen muss, die ich brauche. Ich liebe es einfach ordentlich und strukturiert, wobei ich genauso auf meinem Schreibtisch das optische Chaos brauche. Da liegen dann durchaus mal Papiere durcheinander, aber ich weiß genau was ich wo finde.

Ich habe auch gerne Ordnung und gewisse Dinge an einem festen Platz. So finde man diese ja auch viel leichter und muss nicht erst ewig suchen. Ich finde es schon nervig, wenn etwas nicht an seinem Platz ist und dann Zeit verschwende, um das eben suchen zu müssen. Ich habe das aber nicht nur in der Küche so, sondern auch eben auch was bestimmte Hobbys angeht.

In der Küche habe ich jedoch einen Schrank, in dem meine Plastikdosen und Schüsseln aufbewahrt werden. Diese sortiere ich immer wieder mal neu, weil dann doch alles wieder durcheinander gerät. Dieser Schrank ist mir schon ein Dorn im Auge, weil ich doch gerne mehr Struktur und Ordnung darin haben möchte.

Ich habe darüber noch nie so wirklich nachgedacht, aber es ist schon richtig, dass auch ich bei den Dingen ordentlicher bin, die ich häufig brauche, als bei den Dingen, die ich nicht so oft brauche. Allgemein bevorzuge ich es schon, wenn die Dinge ihre Ordnung haben und ich einfach weiß, wo ich suchen muss, um Sachen zu finden. Aber nicht immer gelingt mir das.

Bei den Sachen, die ich täglich brauche, gelingt es mir aber tatsächlich noch am besten, diese immer wieder an den Platz zu legen, der dafür bestimmt ist, damit ich sie am nächsten Tag nur noch greifen muss und dann damit arbeiten kann. Mir ist es dann auch einfach wichtig, dass ich bei den Dingen, die ich oft nutze, nicht noch meine Zeit oft damit verschwende, nach den Dingen zu suchen.

Bei mir ist es eher anders herum. Dinge, die ich täglich brauche, bleiben ab und an schon einfach an einem gewissen Platz, weil ich sie eh immer brauche. Beispielsweise steht das Gewürzrondell bei mir immer auf dem Tisch und nicht im Kasten oder sonst wo, weil es eben täglich zum Kochen und zum Essen gebraucht wird.

Wenn etwas täglich benutzt wird, wie der Kleiderschrank, dann sieht es bei mir immer sehr unordentlich aus. Ich muss mindestens einmal im Monat den Kleiderschrank von mir und meiner Tochter ausräumen und neu einräumen, weil wir gar nichts mehr finden. Es wird einfach alles durcheinander und ab und an kommen Kleidungsstücke hervor, bei denen wusste ich gar nicht, dass ich sie noch habe.

Aber ich brauche ja nicht jeden Tag dieselben Töpfe und Pfannen, deshalb habe ich hier sowohl eine Ordnung. Somit denke ich, dass es wohl sinnvoll ist, wenn man im Großen und Ganzen gut aufgeräumt hat, man aber einzelne Dinge vielleicht auch immer auf dem Tisch hat.

Mein Partner mag es beispielsweise überhaupt nicht, wenn die Türe der Mikrowelle offen steht. Mich stört das aber überhaupt nicht. Vielleicht ist das ja auch eine Art, Ordnung zu bevorzugen. Auch möchte er, dass ich das Besteck in die Spülmaschine immer mit dem Griff nach unten einräume.

Mir widerstrebt das aber, weil ich ja Besteck normalerweise am Griff anfasse und nicht oben, wo es verschmutzt ist, ich finde das ekelhaft. Deshalb ist es für mich nahe liegend, das Besteck mit dem Griff nach oben einzuräumen.

Bei mir sind tendenziell auch die Sachen, die ich am häufigsten brauche, wie Kleidung, Kosmetik, Kleinkram, den man ständig mit sich rumschleppt, auch genau die Dinge, die ich am häufigsten wegräume, umräume oder neu sortiere. Dinge, die ich nur ganz selten benutze wie Sachen zum Renovieren, jahreszeitliche Dekoration oder Utensilien für seltene Hobbys bleiben natürlich in ihrer perfekten Ordnung.

Klar, die hole ich ja auch nur zu manchen Anlässen hervor und sie fallen schnell meinem Aufräumen zum Opfer und bleiben dann in ihrem Status Quo. Aber in meiner Schublade mit den Tops oder Oberteilen kann es schon mal passieren, dass die ordentlich aufgestellten Stapel verrutschen oder durcheinander kommen, das geht ganz schnell und im Alltag habe ich keine Lust, das immer und ständig gleich wieder in Ordnung zu bringen.

Generell ist es für mich einfacher bei solchen Sachen nicht zu große Unmengen zu haben und ständig neu durchzusortieren oder alles neu auszurichten, als mich täglich darum zu kümmern. Dafür bin ich dann zu chaotisch und auch zu faul.