Privataudienz beim Papst - kann die jeder bekommen?

Ich habe gestern gelesen, dass Angela Merkel eine Privataudienz beim Papst hat und sich schon sehr darauf freut. Ich habe es eigentlich nur durch Zufall gelesen. Eigentlich soll mir egal sein, mit wem sich Angela Merkel trifft. Aber dennoch habe ich mir die Frage gestellt, ob man eine Angela Merkel sein muss um eine private Audienz beim Papst zu bekommen oder ob jeder so eine Privataudienz bekommen kann.

An wen muss man sich wenden, wenn man praktisch nicht mit vielen Leuten zum Papst will, sondern das Ambiente doch ein wenig privater ist und man nicht einer von vielen ist, die zum Papst gehen. Es wäre nämlich ein schönes Geschenk für meine Oma, wenn man mit ihr dort Urlaub macht und sie den Papst sehen kann. An wen muss man sich da wenden?

Ich frage mich gerade, warum deine Oma eine Privataudienz bekommen soll? Ist sie berühmt oder politisch aktiv gewesen oder langjährig für die Kirche engagiert gewesen der betreibt sie eine karitative Vereinigung? Ist sie Autorin und will über den Papst oder den Vatikan schreiben?

Dann könnte sie möglicherweise eine private Audienz bekommen. Weitere Informationen findest du dazu hier. Und auch da muss man Monate an Wartezeit in Kauf nehmen, wenn man doch ein Ja erhält.

In allen anderen Fällen wäre doch eine Generalaudienz trotzdem besser als nichts? Immerhin ist es doch schon was anderes den Papst überhaupt mal live zu sehen und nicht nur im Fernsehen.

Wenn ich demnächst wieder in London bin würde ich gerne mal die Queen treffen und wenn ich mal wieder in den USA bin wäre so ein Treffen mit Barack Obama ein schönes Geschenk für mich. An wen muss ich mich denn da wenden?

Klingt absurd? Ist aber genau die gleiche Frage, die du hier auch stellst. Du fragst, wie deine Oma das Staatsoberhaupt eines fremden Staates treffen kann. Natürlich ist eine Frau Merkel nicht mit deiner Oma zu vergleichen, sie hat wahrscheinlich auch schon die Queen und Barack Obama getroffen und nicht, weil sie Frau Merkel ist, sondern weil sie einen Staat repräsentiert.

Ich würde es der Kirche schon zutrauen, dass deine Oma gerne empfangen werden würde, wenn sie ein paar Millionen "spendet", aber wenn kein Geld fließt hat die Kirche doch überhaupt nichts davon deine Oma mit ihrem Chef zusammen zu bringen. Für den hat der Tag schließlich auch nur 24 Stunden und für sein Image ist es wesentlich besser, wenn er statt deiner Oma ein paar hundert Menschen empfängt und dabei ein bis zwei Babys küsst.

Ich glaube nicht, dass die jeder bekommen könnte. Denn wenn wirklich jeder einen "Termin" beim Papst bekommen könnte (unser Planeten hat 7 Milliarden menschliche Bewohner) dann kommt der Papst doch zu gar nichts mehr. Er könnte keine Predigten mehr halten oder Segnungen durchführen und was auch immer ein Papst sonst noch so macht. Das wäre doch unzumutbar, mal ehrlich. Daher würde ich mir solche Gedanken und Wünsche ehrlich gesagt aus dem Kopf schlagen und halte die Umsetzung für extrem unrealistisch.

Also eine richtige Privataudienz wird man wohl als Normalsterblicher beim Papst nicht bekommen. Man muss schon entweder in irgendeiner Weise persönlich in Kontakt mit dem Papst stehen, eine besondere Geschichte vorzuweisen haben oder eben eine wichtige Persönlichkeit sein. Ich weiß das der Papst manchmal Menschen zu einer Privataudienz einlädt die ein schlimmes Schicksal erlitten haben. Oder das er sich mit Leuten trifft die in irgendeiner Art Außergewöhnlich, aber nicht berühmt, sind. Wenn man das alles nicht vorweisen kann wird es wohl schwer sein Ihn wirklich alleine zu treffen.

Aber ein Treffen an sich ist schon möglich. Es gibt Treffen mit dem Papst an dem dann ein paar dutzend Menschen teilnehmen. Dort kann man ein paar Worte an ihn richten und ihm ein Geschenk überreichen oder ähnliches. Wie man allerdings zu so einem Treffen gelangt weiß ich nicht. Ich kann mir aber durchaus vorstellen das bei so etwas das Losverfahren entscheidet da die Nachfrage wahrscheinlich zu groß ist. Ich kenne im übrigen ein Ehepaar die den Papst Ratzinger treffen durften. Sie hatten in seiner Heimatstadt ein Restaurant wo er gerne aß. Sie reisten nach Rom und durften ihm einen Geschenkkorb mit Speisen überreichen und kurz mit ihm reden.