Habt ihr euch schon einmal völlig hilflos gefühlt?

vom 25.02.2013, 19:33 Uhr

Täubchen hat geschrieben:Dann habe ich mich schon hilflos gefühlt als ich mit der Bahn irgendwo in der Pampa gestrandet bin und es keine weitere Infrastruktur gegeben hat, um da wegzukommen.

Das stelle ich mir auch schlimm vor, da man selbst ja kaum in der Lage ist, sich aus der Situation selbst zu befreien. Man kann natürlich versuchen, dann jemanden zu erreichen, der vielleicht kommt und einen abholt. Aber je nachdem wo man da gerade festsitzt, ist das vielleicht auch eher schwierig.

Ich hatte auch schon Situationen im Leben, in denen ich mich hilflos gefühlt habe. Zum Beispiel war es schon bei einem Unfall so, den ich hatte. Ich wäre da ohne die Hilfe von anderen nicht wieder heraus gekommen. Aber auch durch andere Situationen habe ich mich schon hilflos gefühlt und vor allem auch irgendwie machtlos. Man konnte einfach nichts tun, auch wenn man eben gerne wollte. Ich finde das Gefühl sehr schlimm und finde es auch schwer, einen Umgang damit zu finden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es gab eine Situation, die mir bis heute im Kopf geblieben ist. Ich war allerdings um die 13-15 Jahre, so genau kann ich da mein Alter gerade nicht mehr differenzieren. Aber in jedem Fall in diesem Alter. Wir waren an der Ruhr schwimmen in der Dunkelheit und haben auch alle etwas getrunken. Die Jungs mit 18 aufwärts ebenso wie wir jungen Kücken.

Einer von unseren Leuten ist dann in die Ruhr gegangen, zum schwimmen. Leider kam er nicht wieder. Wir haben mit bekommen, dass er nicht mehr raus kam und wollten schon helfen oder das, was man in dieser Situation Hilfe nennen kann. Jedenfalls seine Partnerin zu diesem Zeitpunkt hat wohl das meiste versucht und wir konnten ihn nicht erreichen oder gar richtig helfen.

Also riefen die größeren zu dem Zeitpunkt die Polizei an. Doch sie fanden ihn nicht mehr. Am nächsten morgen wurde er bei Anbruch der Helligkeit gefunden. Dann mussten wir einige gefühlte Wochen später, aber es war glaube ich nur eine Woche später, auf die Beerdigung. Das war nicht so einfach, wenn man irgendwie weiß oder ahnt, wir hätten nicht trinken sollen, nicht in die Ruhr gehen sollen, einige haben nicht mit bekommen, andere sein ich komm nicht mehr zurück nicht ernst nahmen usw.

Daran erinnere ich mich noch teilweise gut und teilweise schemenhaft. Allerdings ist das eine der Situationen, wo ich die Hilflosigkeit bis heute nicht vergessen habe. Mit vielen von damals bin ich noch befreundet und ihnen geht es bis heute ähnlich. Wir denken auch nicht selten mal an ihn und ja, alles vorausgegangene, dass er mal nervig war, etwas ätzend usw. ist damit vollkommen nach hinten gerückt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich glaube, dass es viele Leute gibt, die schon einmal an so einem Punkt waren. Vor allem würde ich auch behaupten, dass es nur wenige Menschen gibt, die noch nicht mindestens einmal in ihrem Leben an einem solchen Punkt angekommen sind. Ich glaube, dass jeder von uns solche Moment schon erlebt hat, in denen man nicht mehr weiter weiß und am liebsten alles hinschmeißen würde beziehungsweise sich fragt, wieso man so dumme Entscheidungen getroffen hat.

Auch ich war schon an so einem Punkt. Ich habe mir damals, recht zum Beginn der Ausbildung, ein zweites Pferd gekauft. Es war mein absolutes Herzenspony aus meiner Jugend und ich bereut es nicht, sie gekauft zu haben. Nachdem sie aber furchtbar krank wurde und ich dann einige finanzielle Sorgen hatte sowie sehr viel Stress in der Ausbildung, habe ich mich dann doch gefragt, ob das alles so richtig war und ob ich mich richtig entschieden habe. Richtig entschieden habe ich mich aber definitiv, als ich mich endlich dazu entschlossen habe mir Hilfe bei meiner Familie und meinem Freund zu suchen, um mein Leben wieder in geordnete Bahnen zu bekommen und auch um die finanziellen Probleme zu lösen.

Ich denke, wenn man an so einem Punkt ist und nicht mehr weiter weiß, dann ist es wirklich wichtig, dass man sich Hilfe sucht. Wenn man kurz vorm Verzweifeln ist, dann verliert man manchmal den Blick für das Wesentliche. Ein wenig Abstand oder die Meinung von Leuten, die nicht direkt betroffen sind, kann da schon wieder Licht ins Dunkle bringen und führt zu neuen Lösungsansätzen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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