Wann und warum von unterwegs arbeiten wollen?
Ich las kürzlich einen Artikel, in dem diverse Apps vorgestellt worden sind, mit deren Hilfe man problemlos von unterwegs aus seiner Arbeit (Bürojob) nachgehen könnte. Es ging in erster Linie um Apps, mit denen man Dokumente bearbeiten und verwalten konnte und auch Emails abrufen etc.
Ich hatte ehrlich gesagt noch nie das Bedürfnis unterwegs wirklich zu arbeiten und musste das auch gar nicht. Ich meine, mal für die Uni ein Buch zu lesen, wenn man im Zug sitzt ist für mich keine "Arbeit" für die man vom Chef bezahlt wird. Wann und warum habt ihr schon unterwegs arbeiten wollen bzw. arbeiten müssen? Oder ist das gar nicht möglich, da unterwegs die Voraussetzungen wie Apps, Internet, bestimmte Geräte etc. fehlen?
Es hat nun mal nicht jeder einen Schreibtischjob, bei dem man auch mal für die physische Anwesenheit bezahlt wird und pünktlich um halb fünf den Hammer/Bleistift fallen lassen kann. Manche Leute sind selbstständig und nützen logischerweise auch die ansonsten tote Zeit im Zug, um zu arbeiten, weil es auch nicht so spannend ist, vier Stunden aus dem Fenster zu starren oder am Handy zu spielen.
Ich kenne es zwar auch nur aus Legenden, da ich auch um halb fünf den Hammer fallen lassen kann, aber ich habe auch schon von Jobs und Branchen gehört, wo es härter zugeht und ein gewisses Maß an Überstunden und Mehrarbeit (bezahlt oder auch mal unbezahlt) einfach dazugehört. Und auch da bietet es sich an, die Zeit im Zug oder Flugzeug zu nutzen, um seine spärliche Freizeit nicht auch noch damit zu versauen.
Mir fallen also genügend Szenarien ein, wieso Arbeitnehmer von unterwegs aus berufliche Dinge erledigen möchten und offensichtlich scheint es bei vielen zu funktionieren, wenn ich danach gehe, was ich jeden Tag beobachten kann. Welche Apps man genau als Mitarbeiter in einer Bank oder Versicherung oder was auch immer braucht, weiß ich natürlich auch nicht.
Da reicht doch der simple Fall der Dienstreise. Wenn ich, damals als ich noch angestellt war, am Montag um 8 Uhr beim Kunden aufschlagen musste, musste ich oft genug schon Sonntagabend los. Und jetzt kommt der fiese Teil des Arbeitszeitrechts.
Fährt man mit dem eigenen Auto und sitzt am Steuer, dann ist das Arbeitszeit. Nun fährt man aber nicht immer mit dem Auto. Und naturgemäß hat man im Zug oder im Flieger die Hände frei. Und hey, dann ist so eine Anreise Freizeit! Aber wer in der Zeit arbeitet, der wird bezahlt und seine Arbeitszeit tickt herunter. Das macht einen riesigen Unterschied.
Und auch heute schätze ich mobile Lösungen sehr. Denn ich habe kein gesteigertes Bedürfnis, wegen der unterschiedlichen Geschäftszeiten meiner Kunden von 8 bis 18 Uhr in der Nähe des Arbeitszimmers zu bleiben. Anfragen beantworten, Angebote machen, kleine Anpassungen vornehmen oder einen Eilauftrag mit viel Bonus erledigen, das mache ich gern auch unterwegs. Und ab und zu möchte ich auch mal länger weg oder ins Ausland. Oder ich bin beim Kunden. Dann kann ich nicht alles andere liegengelassen. Da sind mobile Lösungen gefragt.
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