Wie gehen eure Haustiere mit Veränderungen um?
Meinen Katzen macht eine Veränderung komischerweise nicht so viel aus. Bisher haben sie sich auch bei einem Umzug schnell um gewöhnt und eingelebt. Bei unserem Haus schienen sie zu wissen, dass wir nun im endgültigen Zuhause angekommen sind.
Bei meinen Hunden ist es so, dass es ihnen nichts ausmacht, so lange ich eben bei ihnen bin und wir auch weiterhin regelmäßige Abläufe einhalten. Es kam schon vor, dass ich nur sehr wenig Zeit für sie hatte, was sie so gar nicht kennen. Das hat meinen Hunden dann durchaus Stress bereitet. Ansonsten gewöhnen sie sich schnell und passen sich dann auch einer Veränderung an.
Bei meinen Meerschweinchen war das nie ein Problem, da sie ja immer ihren gewohnten Stall hatten und auch im Sommer immer in den Freilauf auf der Wiese konnten. Wie gehen eure Haustiere mit Veränderungen um? Haben sie damit eher Probleme oder stört es sie gar nicht?
Veränderungen sind meistens auch für ein Tier stressig, auch wenn man das selbst nicht denkt und so wahrnimmt. Auch eine Katze braucht Zeit sich an das neue Zuhause zu gewöhnen, auch wenn sie nicht den Eindruck vermittelt. Gleiches ist es bei einem Hund, einem Meerschweinchen und sonstigen. Alles neue muss erst einmal verarbeitet werden und mache Tiere gehen damit einfach besser um als andere und lassen sich dadurch weniger stressen.
Meine Chinchillas waren in der Hinsicht am Anfälligsten. Zwar ist ihr gewohnter Käfig immer mit umgezogen, dennoch waren neue Wohnungen immer erst einmal Aufregend und alles musste angeknurrt und angeknabbert werden. Auch haben sie nach jedem Umzug sich das Fell ausgerupft für einige Tage, bis sie sich mit der neuen Situation arrangiert haben.
Den Degus war das die meiste Zeit egal, diese waren nur froh wenn sie aus ihrer Transportbox nach draußen konnten und wieder in ihr gewohntes Reich einziehen. Jeder Freilauf danach war aber spannend und musste erst einmal alles neu erkundet werden, selbst wenn sich optisch nicht viel zu vorher verändert hat.
Meine Hunde waren ebenfalls eher unproblematisch was die Wohnungen betrafen. Sie waren auch immer während den Renovierungsarbeiten schon mit dabei um sich das neue Zuhause anschauen zu können. Dort wurde der neue Platz dann auch meistens schon direkt ausgesucht und beim Umzug haben sie diesen bereits fest für sich beansprucht. Gassi gehen war natürlich spannend, auch dort musste an jeder Ecke erst einmal geschaut werden wer denn hier sein Revier hat und auch jeder andere Hund musste eingehend untersucht werden.
Zu kämpfen hatten alle Tiere, als ich sie nach und nach weggeben musste. Die Chinchillas haben sich in ihrem neuen Zuhause sehr schnell wohl gefühlt, da dort auch andere Artgenossen waren sie sie direkt ins Herz geschlossen haben. Die Degus waren schon sehr traurig und haben auch gefiept als ich gegangen bin nachdem ich sie ihren neuen Besitzern gebracht habe. Da haben sie schon geahnt, dass sie mich nun nicht mehr jeden Tag sehen werden.
Bei den Hunden war es ebenfalls das gleiche, als ich sie bei meinen Eltern lassen musste. Auch dort kam der traurige Blick und es dauerte schon einige Wochen, bis sie damit zurecht kamen nun immer draußen zu wohnen und eher selten einen Menschen zu Gesicht zu bekommen. Das habe ich aber auch nicht von hier auf jetzt gemacht mit dem Aussetzen im Gehege, sondern über Wochen immer ein wenig länger bis ich wusste, sie sind soweit und kommen zurecht wenn ich sie nun dort lasse. Dafür erinnere ich mich immer noch an jeden traurigen Blick, danach habe ich sie ein halbes Jahr nicht gesehen aber das Wiedersehen ist immer wieder toll und sie hängen nach wie vor an mir und sind auch immer wieder aufs neue traurig wenn ich gehe.
Mein Hund ist jetzt eineinhalb Jahre alt. Wir sind schon mehrmals mit ihr umgezogen und haben auch teilweise Wochen im Zelt übernachtet. Sie fand das immer sehr aufregend aber hatte nie Probleme damit. Zum Glück hat sie sich immer gut an die neue Umgebung und Situation gewöhnt. Allerdings ist sie seit ich sie habe, mit dem Hund meines Freundes aufgewachsen.
Wenn wir uns mal gestritten haben und er und sein Hund nicht da waren, war sie anfangs immer sehr unruhig und es kam mir vor als vermisse und suche sie ihn teilweise. Was ja auch natürlich ist, da Hunde Rudeltiere sind. Alleine habe ich sie aber in dieser Zeit nicht gerne gelassen, da sie da immer gejault hat.
Veränderungen sind immer stressig für ein Haustier und wenn man als Besitzer aber der gegenteiligen Ansicht ist, kennt man sein Haustier nicht wirklich und ignoriert die kleinen Signale. Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie man sein Tier so wenig kennen kann, dass man das Verhalten nicht wirklich deuten kann. Wozu schafft man sich dann überhaupt Haustiere an?
Bei uns ist es ja nach Tierart teils wirklich gemischt. Die größte oder tiefgreifende Veränderung war sicherlich die, die mein altes Pony durchmachen musste, als ich sie aus Bayern wieder nach Hause ins schöne Norddeutschland geholt habe. In Bayern lebte sie direkt auf einem Hügel, umgeben von einem Wald. Drum herum waren größere Hügel und Berge. Alles in allem absolut keine Aussicht, denn man starrte entweder gegen eine Waldfront, Erdreich oder ein Steinmassiv. Als sie nach Hause zurück kam, hat sie den kompletten ersten Tag damit verbracht, in die Weite zu starren. Bei uns kann man kilometerweit gucken und ich glaube, sie hat die alte Heimat wiedererkannt.
Unsere anderen Pferde sind auch alle schon zweimal umgezogen, haben sich aber immer sehr schnell eingelebt und nur einer von ihnen war bei einem Umzug etwas aufgeregt. Aber auch das hat sich schnell gelegt.
Als wir vor vier Jahren umgezogen sind war es für die Hunde eine ziemliche Umstellung, weil hier mehr landwirtschaftlicher Verkehr ist als im alten Zuhause. Und die Treckerfahrer fahren zwar bei uns über den Hof, kommen aber natürlich nicht immer in das Haus hinein. Das finden die Hunde bis heute noch merkwürdig und sie schlagen nun häufiger an als im alten Zuhause.
Am durchwachsensten ist es bei den Katzen. Nur vier von ihnen haben einen Umzug hinter sich gebracht. Einem Kater war das ganz egal. Mit dem könnte man aber auch in ein Einkaufszentrum spazieren und er würde die Besucher begrüßen. Eine Katze war etwas umtriebig, weil der angestammte Liegeplatz natürlich nicht mehr auffindbar war und sie sich schwer damit tat, sich einen neuen geeigneten Platz auszusuchen. Die anderen beiden haben sich erstmal stundenlang unter einen Schrank gesetzt und mussten sich erst akklimatisieren, bevor sie dann vorsichtig und zögerlich die neue Umgebung erkundet haben.
Die Aussage von Täubchen kann ich absolut nicht unterstützen. Nicht jede Veränderung bedeutet für ein Haustier Streß und nicht jedes Tier ist empfindlich für Streß. Es kommt sicherlich auch auf den Charakter an und darauf, wie weitreichend die vorgenommene Veränderung ist.
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