Bekannten Ärzte empfehlen?

Wer kennt es nicht? Man ist zu Besuch bei Freunden oder Bekannten und sie klagen über aktuelle, oftmals auch chronische Leiden wie Allergien, Rückenschmerzen oder sonstige gesundheitliche Einschränkungen, welche ihr Hausarzt mit allen aufgesuchten Spezialisten nicht in den Griff bekommt. Und dann erinnert man sich daran, dass man selbst zu einem vergleichbaren Problem schon einmal Hilfe von einem medizinischen Experten bekommen hat.

Und in dem Moment passieren bei mir zwei Dinge. Zum einen möchte ich gerne helfen und preise mehr oder weniger automatisch meinen persönlichen Experten an, der Arzt / Heilpraktiker / Physiotherapeut, der mir geholfen hat, rückblickend den Heilungsprozess idealisierend. Man möchte den anderen überzeugen, dass dies die Rettung sein könnte, auf die er so lange schon gewartet hat.

Und dann gibt es da die andere Position, dass man eine Empfehlung ausspricht, der andere jedoch eine sehr schlechte Erfahrung oder im Extremfall bleibende Schäden durch den Behandler erfährt, so dass dies auch die Freundschaft belasten könnte. Wie geht es euch damit und wie formuliert ihr eventuelle Empfehlungen?

Ich muss sagen, dass ich anderen Menschen ungern Ärzte empfehle. Einfach so würde ich sicher niemandem einen Arzt empfehlen, sondern ich würde nur auf Nachfrage überhaupt etwas sagen. Wenn mich jemand fragt, welchen Arzt ich empfehlen kann, dann sage ich es schon, mit welchem Arzt ich gute Erfahrungen gemacht habe.

Aber ich sage dann eben auch dazu, dass das nur mich selber betrifft und dass jeder andere auch schauen muss, wie derjenige mit dem Arzt zurecht kommt. Ich habe schon mitbekommen, dass manche Menschen von Ärzten ganz enttäuscht waren, von denen ich eigentlich überzeugt gewesen bin. Deswegen schon sage ich den Leuten, die mich um eine Empfehlung bitten, dann auch, dass das keine wirkliche Empfehlung ist, sondern nur ich selber eben die positive Erfahrung gemacht habe.

Ich würde da höchstens sagen, bei welchem Arzt ich bin und welche Erfahrungen ich dort gemacht habe, also ob ich zufrieden bin oder nicht, was besser gemacht werden könnte. Dann würde ich die Entscheidung komplett selbst überlassen und keine Empfehlung aussprechen. Denn jeder Mensch muss selbst wissen, welche Prioritäten er hat und welche Entscheidung er trifft. Jeder Mensch ist anders und nur weil ich mit einer bestimmten Sorte Arzt besser zurecht komme als mit anderen Ärzten vom Charakter her muss das ja nicht auf jeden genauso zutreffen.

Wenn ich tatsächlich das exakt gleiche Problem wie mein Freund/Bekannter hatte, so wie du es bei deinem Beispiel beschrieben hast, und ich einen Arzt gefunden habe der dieses Problem lösen kann empfehle ich diesen auch gerne weiter. Natürlich sage ich dann immer dazu das dies eben meine Erfahrungen waren und ich nicht weiß ob der Bekannte die gleichen Erfahrungen machen wird, aber gegen eine Empfehlung oder einen Erfahrungsaustausch spricht doch nichts. Die letztendliche Entscheidung trifft ja jeder selbst und ich würde wirklich nur Ärzte empfehlen von denen ich weiß das Sie gut sind und für das jeweilige Problem eine Behandlungsmethode parat haben.

Meistens empfiehlt man ja Fachärzte weiter. Wenn jetzt zum Beispiel jemand ein Hautproblem hat, ich das gleiche hatte, und ich einen Hautarzt empfehle gehe ich nicht davon aus das dieser einen so großen Behandlungsfehler machen kann das mein Bekannter bleibende Schäden davon tragen kann. Deshalb kann ich solche Empfehlungen ohne schlechtes Gewissen aus sprechen.