An der Arbeit verletzt - wann nicht mehr weiterarbeiten?

vom 29.09.2014, 17:08 Uhr

Ich helfe im Cateringbereich eines Hotels aus und dort bereiten wir auch einige Speisen mit zu. Nun kommen dort immer wieder neue Aushilfen, weil die Arbeitszeiten eben nicht ganz so toll sind. Das ist aber auch nicht so wichtig. Nun hat so eine neue Küchenhilfe geschnitten und gehobelt. Als sie dann am Hobel war, schnitt sie sich mit dem Hobel den halben Fingernagel an der Kuppe weg. Dies blutete natürlich sehr stark und ich verband sie dann. Wie das eben so in der Küche ist sollte sie dann sofort weiterarbeiten.

Das hat wirklich stark geblutet und zumindest eine Pause hätte drin sein müssen. Bekam sie aber nicht. Nachdem ich sie verbunden hatte, sollte sie mit Handschuhen weitermachen. Es musste ja auch fertig werden, aber ein bisschen mehr Rücksicht hätte sie sich wohl auch erhofft. Wann sollte man dann aufhören können und zum Arzt gehen dürfen und wann muss man weiterarbeiten? Ich meine bei so einer Sache muss man sicherlich nicht gleich zum Arzt, aber wenn man sich mehr schneidet müsste man das ja.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es spielt im Prinzip keine Rolle, wie schwer man sich verletzt. Natürlich würde man jetzt für eine kleine Verletzung nicht gleich zum Arzt rennen nur weil es auf der Arbeit passiert ist, aber eine größere Schnittwunde würde man auf jeden Fall nicht unbehandelt lassen. Auf jeden Fall handelt es sich um einen Arbeitsunfall, der normalerweise über die zuständige Berufsgenossenschaft abgewickelt wird. Sie übernimmt in dem Fall die Aufgabe der Krankenversicherung.

Wenn der Chef sie weiter arbeiten lässt, verstößt er gegen alle Regelungen der Arbeitssicherheit. Womöglich macht er sich damit sogar strafbar. Von daher kann man die Anweisungen des Chefs ignorieren und zum Arzt gehen. Alternativ kann man auch hinterher die Berufsgenossenschaft über diesen Fall informieren. Das passiert natürlich automatisch, wenn man dem Arzt erzählt, wie es zur Verletzung gekommen ist. Auf jeden Fall muss derjenige, der nach einem Unfall weiter arbeiten lässt, richtig Ärger bekommen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich würde auch sagen, dass es einfach davon abhängt, wie schwer man sich verletzt hat. Wegen jedem kleinen Schnitt muss man sicher nicht zum Arzt, aber so wie du das hier beschreibst, war es ja schon deutlich mehr als das. Sicher ist es schlecht, wenn eine Aushilfe dann ausfällt, aber der Arbeitgeber kann es nicht einfach verlangen, dass man dann weiterarbeitet, wenn man eigentlich dringend zum Arzt müsste, weil etwas genäht werden muss oder so.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Also wenn sich jemand an einer Papierkante schneidet kann er oder sie sicherlich noch weiterarbeiten. Ich würde es sogar als lächerlich empfinden, wenn sich die Person dann als arbeitsunfähig ansehen würde. Wenn allerdings gravierende Verletzungen vorliegen, die mehr Behandlung bedürfen als ein kleines Pflaster, dann würde ich entsprechende Maßnahmen einleiten und nicht nur zum Arzt gehen und das als Arbeitsunfall melden, sondern eventuell anschließend die Arbeit auch nicht mehr fortsetzen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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