Verkäufer schenken Kunden keine Aufmerksamkeit
Heute Morgen hat eine Verkäuferin mich auf dem falschen Fuß erwischt. Ich stand im Laden, hatte meinen Sohn auf dem Arm der bereits am Quengeln war und sie schenkte mir einfach keine Aufmerksamkeit. Ganz gemütlich besprach sie mit ihrer Kollegin ihre Pläne fürs nächste Wochenende und ließ sich dabei durch Nichts und Niemanden stören. Da half weder Räuspern, noch ansprechen. Gegenteil: sie schaute mich noch vorwurfsvoll an, weil ich mich traute sie zu stören. Oder fühlte sie sich vielleicht sogar von meinem Sohn gestört? Ich kann es euch nicht sagen.
Jedenfalls platzte mir nach einiger Zeit gehörig der Kragen und ich stellte sie zur Rede. Nachdem sie mir dann von oben herab zu verstehen gab, dass ich doch in einen anderen Laden gehen könnte, wenn ich hier mit dem Service nicht zufrieden wäre, war ich so sauer, dass ich nach dem Filialleiter fragte. Dass der alles andere als erfreut darüber war, könnt ihr euch natürlich denken. Er nahm es sogar so ernst, dass er für meine Beschwerde die Kameraüberwachung abspielte und anschließend die 2 Verkäuferinnen vor meinen Augen abmahnte.
Mit so einer Reaktion hätte ich natürlich nicht gerechnet, weshalb ich im Nachhinein nun ein schlechtes Gewissen gegenüber der Verkäuferin habe. Wie hättet ihr reagiert? Hättet ihr es so gemacht wie ich, oder hättet ihr euch einfach umgedreht und den Laden verlassen? Wäre ich nicht unter Zeitdruck und ohnehin schon angespannt gewesen und hätte ich das Produkt nicht unbedingt noch heute gebraucht, hätte ich den Laden normalerweise nach wenigen Minuten einfach wortlos verlassen.
So ein Verhalten war mit ein Grund warum ich Schlecker boykottiert habe. Es gab natürlich noch eine Reihe anderer Gründe, die zum negativen Image dieser Kette und der konsequenten Pleite beigetragen haben, aber als ich kackfrech ignoriert wurde war das der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Ich stand damals mit meinem Einkauf an der Kasse, während sich die zwei Verkäuferinnen in einem Gang stehend unterhalten haben und immer mal wieder zu mir herüber geschaut haben, aber keine Anstalten gemacht haben ihr Gespräch zu beenden und mich zu bedienen.
Auf mein "Entschuldigung ..." kam nur ein genervtes "gleich" und geändert hat sich nichts. Schließlich habe ich die Sachen einfach an der Kasse liegen lassen und bin gegangen. Ich wusste, dass ich das Geschäft nicht mehr betreten würde, deshalb war mir das egal.
Ich mag solch ein Verhalten auch nicht sonderlich und hätte es nicht anders gemacht wie du. Auch wenn ich das Produkt nicht am selben Tag brauche, so sind die Damen doch auf der Arbeit um zu arbeiten und nicht um ihre privaten Dinge zu besprechen wenn gerade die Kunden am warten sind. Dort muss man einfach einmal differenzieren und auch einen Punkt machen. Ich habe wirklich kein Problem, dass man sich über private Sachen austauscht aber wenn ein Kunde dann zahlen möchte, dann hat dieser Vorrang und man unterbricht sein Gespräch.
Der Typ der einfach seine Sachen dort liegen lässt und den Laden wortlos verlässt bin ich einfach nicht. Denn solch etwas kann ich nicht stillschweigend ertragen und von daher mache ich meinen Mund immer auf, wenn mir etwas nicht passt. Wenn die Damen dann eine Abmahnung bekommen haben ist es auch nicht mein Problem und von mir aus können diese auch sauer auf mich sein, aber im Endeffekt haben sie da ganze selbst verschuldet und müssen das auch einmal einsehen.
Die Schuld jemand fremden zu geben ist aber immer einfacher, als sie sich selbst einzugestehen. Man kann das aber lernen und solche Fälle helfen dabei auf die Sprünge, dass es eben nicht mehr so gemacht wird und man die Kunden wie den letzten Depp stehen lässt.
Bei mir hängt es von der Tagesform ab, ob ich Theater mache, wenn ich beim Einkauf den Eindruck bekomme, die MitarbeiterInnen bei Wichtigerem zu stören, oder ob ich einfach nur gehe und nie mehr wiederkomme. Schließlich kostet es Zeit und Aufwand, um anderen Leuten zu zeigen, dass man sich nicht alles gefallen lässt, und ich würde beispielsweise nur sehr ungern meinen Zug verpassen oder zu spät zur Arbeit kommen, nur damit jemand anders jobmäßig auf Vordermann gebracht wird.
Ein schlechtes Gewissen hätte ich jedoch nicht, da ich generell durchaus Verständnis habe, wenn ein Mitarbeiter nicht sofort hüpft, wenn ich pfeife, oder mal etwas durcheinander kommt, weil fünf Kunden gleichzeitig etwas von der einzigen Verkäuferin wollen, da man offensichtlich am Personal spart, wo man kann. Es muss also schon wirklich etwas vorfallen, damit ich mich auf die Hinterbeine stelle und den Filialleiter verlange.
Andererseits würde ich jedoch auch nicht erwarten, dass man die Damen oder Herren, mit deren Service ich nicht zufrieden war, vor meinen Augen herunterputzt oder Ähnliches. Das wäre mir auch peinlich, da ich lediglich auf einen Missstand aufmerksam machen und kein Drama erleben möchte. In meinen Augen wäre es daher sinnvoller und professioneller, wenn der potenzielle Anpfiff hinter den Kulissen stattfindet, und als Kundin hätte ich erheblich mehr von einem Entschuldigungs-Rabatt oder -Gutschein als von einer Abmahnung, deren Augenzeugin ich werden muss.
So etwas finde ich ja wirklich unmöglich, das muss ich schon sagen. Es kann natürlich immer mal sein, dass man noch einen Satz zu einem Thema sagen möchte, wenn man gerade mit den Kollegen etwas bespricht und ein Kunde den Laden betritt. Das sollte ja auch kein Problem sein, wenn man sich direkt danach dem Kunden zuwendet. Aber den Kunden zu ignorieren und sich weiter privat zu unterhalten, das geht ja mal gar nicht.
Und gerade dann, wenn man schon von der Kundin zur Rede gestellt wird, sollte man doch auch mal darüber nachdenken, warum man in diesem Geschäft ist und wofür man das Geld bekommt. Ich finde es genau richtig, dass du dann nach dem Filialleiter gefragt hast und ich finde es auch verständlich, wie er dann reagiert hat. Vielleicht bringt das ja etwas und die Damen verhalten sich zukünftig anders, wenn Kunden im Geschäft sind.
Ich warte auch meist ein paar Minuten, wenn Mitarbeiter gerade miteinander sprechen, denn es kann auch sein, dass es da um Firmenangelegenheiten geht. Oftmals wird man dann ja schon beachtet, wenn man als Kunde abwartend in der Nähe steht.
Ich glaube, dass ich den Mut nicht hätte, da nach dem Filialleiter zu verlangen. Ich hätte wohl den Laden verlassen und wäre auch zukünftig nicht mehr dorthin gegangen. Vielleicht war dein Verhalten wirklich ein Kurzschlussreaktion, aber es war auch alles andere als kundenfreundlich, wie sich die Mitarbeiterinnen dir gegenüber verhalten haben. Auch die Überwachungskamera war ja der Beweis dafür.
Ich denke nicht, dass du im Nachhinein ein schlechtes Gewissen haben musst. Immerhin hast du mehrfach versucht, die Aufmerksamkeit der Verkäuferinnen zu bekommen. Du hättest ja auch nicht so reagiert, wenn sie dir mit etwas Höflichkeit entgegen gekommen wären.
Bei mir würde es wie bei Gerbera davon abhängig sein, wie meine Tagesform und der Tagesplan eben ist. Wenn ich absolut keine Zeit und keine Nerven für Theater habe, dann verlasse ich den Laden stillschweigend und komme nie wieder. Bei einem straffen Zeitplan hätte ich gar keine Lust noch nach dem Filialleiter zu verlangen und eine Beschwerde anzubringen, aber wenn man die Zeit und Geduld für diesen Tag aufbringt warum nicht? Das hängt eben davon ab, wie wichtig es einem ist und wie viele Alternativen es gibt was die Geschäfte angeht. Bei uns in der Großstadt habe ich so ein Verhalten noch nie beobachten können und hier würde man das auch nicht wagen wegen der großen Konkurrenz.
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