Als Stammzellenspender Krankschreibung oder Urlaub?

Frau Retter ist bei der DKMS registriert. Sie hat nun Bescheid bekommen, dass sie für eine Stammzelle in Frage kommt. Das Datum steht zwar schon fest, aber es müssen noch Voruntersuchungen gemacht werden, die in einer anderen Stadt gemacht werden müssen. Dafür muss sie einen Tag in ihrem Betrieb frei haben und für die Stammzellenspende müsste sie auch frei haben.

Sie fragt sich nun, wie das denn wohl ist und ob sie für diesen Tag Urlaub nehmen muss. Was ist, wenn der Chef keinen Urlaub gewähren will, weil in der Zeit wohl auch Urlaubssperre ist in den Betrieb, Muss der Chef dafür frei geben? Muss sie sich krank schreiben lassen? Sie ist ja nicht krank. Wie wird das denn mit der Krankenkasse dann abgerechnet.

Frau Retter bekommt normalerweise eine Bescheinigung, in der die Zentrale um Freistellung bittet. Die meisten Unternehmen akzeptieren das anstandslos. Eine Krankschreibung gibt es bei einer peripheren Spende nur, wenn sie in seltenen Fällen nötig ist. Bei einer Spende aus dem Knochen sind der Krankenhausaufenthalt und einige Tage danach selbstverständlich über eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung abgedeckt.

Und wie sieht es mit dem Tag aus, wo die Voruntersuchungen stattfinden? Erst nach diesem Tag wird Frau Retter genau wissen, ob sie überhaupt für die Spende in Frage kommt. Deswegen müsste sie für diesen Tag auch frei bekommen, hat aber noch keine Bescheinigung. Sie hat nur mitgeteilt bekommen, wann sie zu den Voruntersuchungen kommen soll und sie soll sich einen Tag Zeit nehmen, weil es etwas dauert, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.

Da gilt normalerweise das gleiche Prozedere. Die meisten Arbeitgeber stellen bezahlt frei. Die meisten werten das als Verhinderung nach Paragraph 616 BGB. Der Paragraph kann aber im Arbeitsvertrag ausgeschlossen werden. Dann bleibt nur bezahlt oder unbezahlt Urlaub zu nehmen.