Würdet ihr nachts Betrunkenen den Weg erklären?

Am Wochenende waren wir abends mit Freunden weg und haben da auch etwas getrunken, nicht zu viel, aber ein bisschen. Auf dem Nachhauseweg haben wir dann mitbekommen, wie 2 Menschen hinter uns scheinbar einen Weg gesucht haben. Wir haben sie dann angesprochen und sie wussten in der Tat nicht, wo sie hin sollten, was aber nicht daran lag, dass sie zu betrunken waren, sondern weil sie sich nicht die Straße wussten.

Sie hatten aber auch etwas getrunken, der eine wirklich auch sehr viel mehr als der andere. Nun haben wir sie auch noch ein ganzes Stück begleitet, wobei das wirklich genau die andere Richtung war. Sie waren uns deswegen sehr dankbar und haben dann auch den restlichen Weg selber gefunden. Hättet ihr das auch gemacht?

Da ihr zu mehreren wart, war das machbar. Alleine würde ich das nicht machen. Denn man kann nie wissen, ob die Trunkenheit echt oder nur gespielt ist. Unter Umständen hat man das Nachsehen. Aber zu mehreren würde ich schon helfen, den richtigen Weg zu finden.

In der Situation hätte ich auch so reagiert, wenn man mit mehreren Menschen unterwegs ist und die andere Gruppe kleiner ist. Dann finde ich es absolut in Ordnung, wenn man den anderen hilft. Immerhin ist dann die Gefahr nicht so groß. Wenn ich alleine oder auch nur mit einer Freundin unterwegs wäre, dann würde ich in einer solchen Situation ehrlich gesagt nicht helfen, weil ich doch meine Bedenken hätte.

Ich finde schon, dass man sich gegenseitig helfen sollte. Ob man nun angetrunken ist oder nicht, spielt da für mich keine große Rolle. Es muss ja nicht heißen, dass betrunken gleich aggressiv oder gefährlich bedeutet. Die Situation kann man normalerweise sehr gut abschätzen, wenn man zuvor etwas mit diesen Leuten ins Gespräch kommt.

Vielleicht wärt ihr auch froh gewesen, wenn ihr unterwegs seid und den Weg nicht findet, weil ihr einfach ortsfremd seid, also ich wäre ebenfalls so hilfsbereit gewesen. Ich finde das gut, was ihr gemacht habt.

Wenn ich alleine unterwegs gewesen wäre, hätte ich die Herrschaften wohl ihrem Schicksal überlassen. Es hat sie ja keiner abgefüllt und in hilfloser Lage ausgesetzt, nehme ich mal an. Mir wäre das Risiko schlicht zu groß, mich nachts alleine mit Betrunkenen abzugeben. Alkohol enthemmt und die meisten Männer könnten mit mir machen, was sie wollen, ohne dass ich eine realistische Chance hätte, mich zu wehren. Das geht den meisten Frauen so, wenn sie nicht gerade eine Nahkampfausbildung haben.

In der Gruppe sieht es natürlich anders aus. Wenn die Leute noch nüchtern genug sind, Wegbeschreibungen zu verstehen und zu befolgen, ist es ja kein Problem, ihnen zu sagen, wo es lang geht. Ob ich jemanden jedoch tatsächlich begleite und selber einen Umweg mache, hängt ganz davon ab, ob ich gerade Zeit und Lust habe. Nur weil jemand einen in der Krone hat, heißt das bei mir noch lang nicht, dass ich die Person jetzt betreuen muss.

Ich würde das ehrlich gesagt von den Umständen abhängig machen. Wenn ich spät alleine unterwegs wäre, würde ich die Betrunkenen ignorieren und ihnen aus dem Weg gehen. Wenn ich aber in einer größeren Gruppe unterwegs wäre, würde ich hilfsbereiter zeigen, da ich mich dann sicherer fühlen würde.

Von der Fragestellung in der Überschrift ausgehend, hatte ich jetzt irgendwie eine andere Geschichte erwartet. Vielleicht eher so etwas, dass die Betrunkenen einen angesprochen hätten und nicht umgekehrt. So oder so würde ich aber generell von Fremden in der Nacht Abstand halten. Irgendwie sehe ich auch keinen Sinn darin, wildfremde Party-People anzusprechen, um ihnen mein Geleit anzubieten.

In einer größeren Stadt sieht man doch nachts am Wochenende ständig mal randalierende oder Betrunkene, da hätte man viel zu tun, wenn man jedem seine Hilfe anbieten würde. Das einzige Mal, dass ich einen Betrunkenen gezielt von mir aus angesprochen habe, war als meine Freundin und ich im Morgengrauen nach Hause laufen wollten und eine sehr hilflos wirkende und extrem betrunkene Person in einem Hauseingang haben liegen sehen. Aber selbst da haben wir gezögert, den Kerl anzusprechen, ob er Hilfe braucht.

Ich war auch zuerst von der Überschrift irritiert. Aber die Situation, die du beschreibst, hätte ich exakt so gemacht wie du, wenn ich mit meinem Partner unterwegs gewesen wäre und wir gerade nichts besseres zu tun gehabt hätten. Dann hätte es ihm sicher auch nichts ausgemacht, die zwei zu begleiten.

Man kann natürlich im Vorhinein nicht immer wissen, wie die Situation wirklich dann ausgeht. Deshalb muss ich auch sagen, dass ich so etwas niemals machen würde, wenn ich alleine auf dem Weg bin. Ich bin generell spät abends oder nachts nur im Notfall alleine unterwegs, weil ich mich einfach nicht mehr sicher fühle. Man hört so viel in den Nachrichten von Vergewaltigungen und so weiter, dass es immer besser ist, wenn man zu zweit oder dritt auf dem Weg ist. Auch immer gut ist, wenn man einen Mann dabei hat.

Meiner Meinung nach können alkoholisierte Menschen auch unberechenbar werden. Also dass sie auf einmal aggressiv werden oder vielleicht schon im Kopf zuvor etwas zurecht gesponnen haben, um dann in die Tat umzusetzen. Also alleine wäre ich da auf jeden Fall vorsichtig. Wobei man auch sagen muss, dass man auch am helllichten Tag vergewaltigt oder überfallen werden kann. Es hat nicht immer etwas mit der Dunkelheit zu tun.

Das würde für mich immer ganz auf die Situation und die entsprechenden Umstände ankommen. Alleine würde ich wohl nicht auf die Idee kommen, irgendwelche Betrunkenen anzusprechen - generell würde ich mich nachts nur ungern ansprechen lassen, wenn es sich um Fremde handeln würde, egal ob nun betrunken oder nicht. Ich würde mich da einfach nicht wohl dabei fühlen und die Personen wahrscheinlich eher ignorieren.

Wenn man aber nicht alleine ist, dann würde ich anderen durchaus helfen und ihnen den Weg erklären, wobei ich die Personen aber wahrscheinlich auch nicht von selbst aus ansprechen würde. Es kommt aber auch drauf an, wie betrunken jemand ist und wie der Weg ist. Ist der Weg sehr komplex und die Person sehr betrunken, macht es ja auch keinen Sinn, ihr den Weg zu erklären, da sie ihn wahrscheinlich ohnehin nicht verstehen würde.

Kann die Person mir aber geistig folgen und der Weg ist nicht so schwer, würde ich das schon mit dem Erklären machen. Ich muss aber sagen, dass ich leider generell ganz schlecht darin bin, Wege zu erklären und das auch nicht immer so schaffe, dass es verständlich ist.