Gründe und Ursachen für immer mehr tödliche Badeunfälle
In diesem Jahr haben die Badetoten in Deutschland ja ein trauriges Rekordhoch erreicht und je nach Region stiegen die tödlichen Badeunfälle bis zu 20% im Vergleich zum Vorjahr an. Aber was sind denn die Gründe und Ursachen für so einen rasanten Anstieg? Habt ihr da eine Erklärung oder Vermutung dafür, warum für so viele Menschen das vermeintliche Badevergnügen so oft tödlich endet?
Ich habe neulich einen Bericht im Fernsehen darüber gelesen. Die Menschen denken, dass sie, wenn sie auf so einem riesen Badetier liegen, kann ihnen nichts passieren und dabei ist man schnell weit vom Strand weg, weil man abgetrieben wird. Das kann tödlich enden.
Weiterhin sind viele Kinder, die (fast) ertrunken sind, weil Eltern auf der Decke liegen und mit dem Smartphone spielen, weil sie glauben, dass die Kinder schwimmen können. Dass Strömungen die Kinder aber herunterziehen können oder abtreiben können bedenken sie nicht. Auch erwachsene Menschen denken nicht an die Strömungen. Viele Eltern glauben auch, wenn sie im Freibad sind, wird ein Bademeister schon nach den Kindern schauen. Aber dem ist eben nicht so. Eltern verlassen sich zu sehr auf andere und andere denken, dass es sie nichts angeht.
Die Welt ist einfach zu fahrlässig geworden. Viele Kinder können nicht mal im Grundschulalter schwimmen. Und die Schwimmhilfen sind auch nicht immer das Wahre.
Was auch oft vorkommt ist, dass am See oder Strand eben getrunken wird und ab einem gewissen Pegel schätzen Menschen ihre eigenen Fähigkeiten und Reaktionszeiten eben völlig falsch ein, was natürlich auch unter Umständen tödlich sein kann. Der Mensch überschätzt dann gerne die eigenen Fähigkeiten und die eigene Kraft und wenn man dann im Wasser müde wird oder man mit Strömungen konfrontiert wird, kann das auch übel ausgehen.
Ich denke, dass es auch teilweise daran liegt, dass die Menschen sich selber überschätzen. Gerade Kinder, aber auch immer mehr Erwachsene trauen es sich zu, beispielsweise eine lange Strecke zu schwimmen und machen dann schlapp. Gerade letztens hatten wir so einen Fall an dem Badesee, an dem wir waren. Mein Freund hat Erste Hilfe geleistet, weil dem Mann der Kreislauf zusammen gefallen ist. So etwas hat man oft nicht im Gedächtnis.
Außerdem stimmt es auch, dass viele Kinder gar nicht mehr richtig schwimmen lernen. Sie glauben, schwimmen zu können, aber für mehr als das Freibad reicht es einfach nicht. Wenn ich mir im Übrigen anschaue, wie schlecht manche auch Erwachsene von der Kondition beim Schwimmen her beieinander sind, bin ich immer wieder geschockt. Viele schaffen es nur schwer und keuchend, eine Länge im Schwimmbad zu schwimmen.
Solche haben für mich aber auch inmitten eines Sees oder gar weiter im Meer draußen nichts verloren und sollten eben nur so weit ins Wasser gehen, dass sie noch Stehen und gleich wieder an Land gehen können. Vielerorts ist das Meer so oder so ziemlich brutal.
Es kommt wahrscheinlich auch auf den Mond an, der ja eine Auswirkung auf die Ebbe und Flut hat. Allerdings habe ich schon als ziemlich gute Schwimmerin, die den Rettungsschwimmerhelferstatus hat, meine Probleme an manchen Stränden mit den Wellen gehabt.
Vieles wurde ja schon genannt. Möglicherweise hat es auch schlicht damit zu tun, dass in diesem Sommer mehr Menschen an mehr Tagen baden gehen als in anderen Jahren. Alleine dadurch wird die Zahl der tödlichen Unfälle statistisch nach oben getrieben. Wenn eben in einem kühlen, verregneten Sommer nur noch passionierte Schwimmer in einen See springen oder ihrem Sport im Bad nachgehen, wird die Zahl solcher Unfälle logischerweise kleiner sein.
Man darf auch die hohe Anzahl der hinsichtlich Badessen und Freibäder unerfahrenen Flüchtlinge aus dem Orient nicht vergessen. Immer wieder liest man von beherzten Sprüngen in den Fluss oder See von jemandem, der noch nie in seinem Leben schwimmen gewesen ist. Kein Wunder, dass dann etwas passiert.
Aber selbst wenn man leidlich genug schwimmen kann, gibt es ja noch anderes Hochrisikoverhalten. Wenn ich an meine eigene Teenagerzeit und das Benehmen der männlichen Mitglieder unserer Gruppe am Baggersee denke, wundert es mich, dass damals nichts passiert ist. Alkohol war zwar kein Thema, aber sehr riskantes Verhalten schon. Da wurde auf den Gerüsten vom Baggerbetrieb rum geklettert und von ganz oben runter gesprungen, dass mir schon damals Angst und Bange wurde.
Ich vermute einfach mal, dass sehr viele sich selber komplett unterschätzen, wenn sie einfach mal locker in den See springen. Auch werden die Örtlichkeiten natürlich unterschätzt. Unterwasserstrudel werden erst gar nicht berücksichtigt oder Strömungen. Die Tiefe sowieso nicht, wenn man mal eben Kopf über in das Wasser hüpft.
Manch einer nimmt noch Alkohol im Vorfeld zu sich und unterschätzt die drohende Gefahr. Auch ich habe einen damaligen Jugendfreund aufgrund von Alkohol und Schwimmen verloren. Wir standen hilflos daneben und konnten ihn dort nicht mehr aus dem Badebereich ziehen und ein Tag später wurde er tot an dem Ausgangspunkt der dortigen Strömung gefunden. Werde ich bis heute nicht vergessen und er war damals 18 Jahre oder 20 und ich war deutlich jünger.
Ich glaube wirklich, dass die Leute sich unterschätzen, die Hitze, das kühle Nass und ihre Gesundheit oftmals auch. Dann führt das zu Kreislaufproblemen, ein Hitzschlag, einen Herzinfarkt, einen Schock, möglicherweise einen Krampf oder die Wasserproblematiken mit Strömungen sind die Ursache. Da gibt es so vieles, was wahrscheinlich dazu beiträgt, dass so etwas passiert.
Dieses Jahr ist es auch wirklich so heftig, weil viel zu lange warm ist und dadurch natürlich die Leute mehrheitlich die Abkühlung suchen. Dadurch ist es so viel. Wenn es sonst 20 mal regnet, passiert das natürlich nicht, weil seltener die Leute bei regnen schwimmen gehen.
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