Habt ihr Angst an Demenz zu erkranken?
Bei dem Jenke Experiment gestern, ging es um Demenz und wie ist es, daran zu erkranken und damit zu leben. Jenke hat sich dafür selbst in Hypnose versetzen lassen, um am eigenen Leib zu erfahren, wie es ist, wenn man plötzlich vieles vergisst und sich nicht mehr erinnern kann.
Unter anderem hat er auch eine Demenz WG besucht und dort eine Woche mit den Bewohnern gelebt. Mir waren die Erkrankten sehr sympathisch und ich fand es schön zu sehen, dass dort alle so normal wie möglich gelebt haben.
Mich hat das doch schon betroffen gemacht und auch eben nachdenklich. In meinem Bekanntenkreis vor kurzem auch jemand gestorben, der Demenz hatte. Dieser schnelle Verfall war schon richtig schlimm für die Angehörigen. Dennoch versuche ich mir nicht vorzustellen, dass ich selbst auch mal an Demenz erkranken könnte. Wenn dies passieren würde und ich nicht zu Hause bleiben könnte, würde ich mir wohl auch überlegen in so eine Demenz WG zu ziehen.
Habt ihr Angst, irgendwann mal an Demenz zu erkranken? Macht ihr euch da jetzt schon Gedanken drüber? Oder ist das ein Thema mit dem ihr euch eher weniger beschäftigt?
Das Problem ist, dass nur die wenigsten Leute wirklich einsehen, dass da etwas ist, was den Alltag beeinflusst. Man hat immer Mal wieder Momente, in denen einem das ganz klar ist, aber die gewohnte Umgebung hilft auch sich zurechtzufinden und alles begreiflicher zu machen. Das man also freiwillig in so eine WG geht dürfte sicherlich eher seltener vorkommen.
Ich habe solche Fälle in meiner Familie und weiß durchaus, wie schlimm alles wird und wie das Ganze anfängt. Dennoch habe ich nicht so richtig Angst davor Dinge zu vergessen oder schnell an Lebensenergie und Lebenskraft zu verlieren, sondern eher, dass ich damit eine Belastung für mein Umfeld bin. Wenn die Krankheit erst mal richtig ausgebrochen ist und keine klaren oder nur sehr wenig klare Momente vorhanden sind, lebt man in seiner eigenen Welt und so schlimm wirkt das sicherlich für einen selber nicht.
Direkt Angst vor dieser Krankheit habe ich also nicht. Ich werde sie wohl bekommen, da es in meiner Familie bei älteren Personen meistens so war, dass sie das bekommen haben, aber letztendlich ist es der Lauf der Zeit und ich kann es nicht ändern, weswegen ich das durchstehen werde und gut ist. Angst lähmt, behindert und das möchte ich nicht. Ich genieße das Jetzt und wenn ich das später bekomme hoffe ich nur, dass meine Verwandten und Freunde sich das nicht zu sehr zu Herzen nehmen.
Selbstverständlich habe ich mir früher als Kind wenig Gedanken darüber gemacht, was Alzheimer und damit verbunden ein Symptom der Demenz ist oder nicht. Man wusste, dass wir das Gedächtnis verlieren und damals glaubte ich, dass es jeden trifft, wenn man eben alt ist. Das es Kinderdemenz gibt oder auch vermeidlich junge Menschen gibt, die an Demenz erkranken, dass lernte ich erst beim älter werden.
Was viele eben nicht wissen ist, dass sie der Demenz im Vorfeld nicht irgendwann mal hilflos ausgeliefert sein müssen. Es ist schon so, dass man vorbeugende Maßnahmen treffen kann. Besser auch zu spät, als niemals, um nicht an Demenz zu erkranken. So ist Sport eine Möglichkeit sowie die Förderung des Hirns. Sei es vor dem Computer und mehr.
Es ist somit auch ein Stück weit in unseren Händen, ob wir uns einem erhöhten Risiko an Demenz zu erkranken aussetzen oder nicht. Das vergessen aber immer mehr Menschen, sodass man durchaus sagen kann, dass man hier eingreifen muss und die Zügel selbst in die Hand nehmen kann. Niemand muss sich der Demenz hilflos hingeben und kann alles probieren, um dieses Problem zu vermeiden.
Ich habe davor ehrlich gesagt keine Angst. Wenn ich Demenz entwickeln sollte, kommt das früh genug. Für mich ist es einfach ein Verlust von Lebensqualität, wenn ich mich jetzt über Dinge verrückt mache und mich ängstige, wenn noch gar nichts in trockenen Tüchern und das Ei nicht mal gelegt worden ist. Das ist doch albern, mal ehrlich. Wozu unnötig verrückt machen? Wenn ich Demenz habe, kann ich das eh nicht aufhalten oder rückgängig machen, da Demenz bisher noch nicht heilbar ist. Daher lebe ich im hier und jetzt und mache mich nicht verrückt wegen der Zukunft, davon habe ich doch nichts.
Wenn ich früher meine Oma im Pflegeheim besuchte, welches gleichzeitig auch ein Altenheim ist, dann war es so, dass ich dort mit vielen Leuten konfrontiert wurde, die alles vergessen hatten. Auch mein Opa war kurz vor seinem Tod dement, allerdings kann es auch sein, dass dies vom übermäßigen Alkoholkonsum kam. Es gibt ja auch eine Alkoholdemenz.
Allerdings hat mich das Thema dann so interessiert, dass ich mir zahlreiche Filme angeschaut und auch Bücher darüber gelesen habe. Außerdem habe ich mich oft mit meiner Tante, die Krankenschwester und mittlerweile sogar Magistra in ihrem Beruf ist, unterhalten. Sie konnte mir vieles erzählen und ich hörte begeistert zu.
So wird es für mich zunehmends wichtiger, mich schon jetzt darum zu kümmern, dass ich mich körperlich, sowie vor allem geistig fit halte. Das Geistige gelingt mir schon sehr gut, allerdings habe ich noch etwas Probleme, mich regelmäßig körperlich zu betätigen. Der Sommer kommt mir sehr gelegen, da ich dort meine Lieblingssportarten Fahrrad fahren und Schwimmen ausüben kann.
Ich denke aber auch, dass soziale Kontakte bis ins hohe Alter ebenfalls ein wichtiger Faktor ist, um Demenz vorzubeugen. Denn wenn ich immer alleine bin, dann verkümmert mein Geist. Unterhalte ich mich aber täglich und komme unter die Leute, dann halte ich mich ebenfalls geistig fit. Viele ältere Menschen sind ja leider oft alleine und ich denke, dass das für die Demenz ein hoher Faktor ist.
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