Skeptisch sein, wenn sich jemand anders verhält, als sonst?
Ich werde immer gleich ganz schnell skeptisch, wenn sich eine Person auf einmal ganz anders verhält, als sonst. Wenn sie an einem Tag ganz besonders zerstreut ist oder ganz besonders viel lacht oder eben besonders traurig guckt, dann macht mich das immer gleich misstrauisch und ich denke mir, dass irgendetwas los ist, was die Person mir nicht sagen möchte. Bei guten Freunden oder Verwandten oder meinem Partner frage ich dann natürlich immer direkt nach.
Seid ihr auch immer gleich skeptisch, wenn sich eine Person auf einmal ganz anders verhält, als sonst? Oder denkt ihr, dass jeder einfach mal einen schlechten oder guten Tag hat, ohne etwas anderes dahinter zu vermuten?
Ich spreche in solchen Fällen einfach mit der Person, die es betrifft, aber ich bekomme so etwas auch schnell mit und wundere mich dann auch schnell. Oftmals hat so etwas ja auch Gründe, es ist etwas passiert und die Personen reden auch gerne darüber, so sind zumindest meine Erfahrungen.
Bei mir ist das auch der Fall, dass ich dann skeptisch werde und grüble, was der andere denn haben könnte. Meinen Freund und meinen Bruder spreche ich darauf direkt an. Das merke ich bei denen nämlich immer direkt wenn etwas nicht stimmt. Je nachdem wer sonst vor mir steht frage ich auch entweder nach was los ist oder aber lasse es auf sich beruhen. Zu manchen Menschen hat man ja nicht so einen guten Draht wie zu anderen. Aber Gedanken mache ich mir trotzdem gerade wenn die Person sich mir gegenüber anders verhält als sonst.
Also ich werde nicht sofort skeptisch. Ich beobachte das erst einmal und sehe dann weiter. Ich meine, wenn jemand einmal vielleicht schusselig ist, dann denke ich mir da nichts bei. Aber wenn die Person sich dann vielleicht mehrere Tage anders verhält und irgendwie "untypisch" ist im Vergleich zu sonst, dann mache ich mir schon Gedanken.
Ich meine, einen schlechten Moment, weil man vielleicht verletzt ist, sich kränklich fühlt oder Hunger hat, kann jeder haben. Aber wenn absehbar ist, dass das eine Phase ist, die über die Erfüllung der Grundbedürfnisse hinaus geht und damit gar nichts zu tun hat, dann mache ich mir schon Gedanken.
Bei mir muss sich schon jemand auffällig und über einen längeren Zeitraum anders verhalten als sonst, damit ich es bemerke oder gar kommentiere. Mir scheint es eher übertrieben, immer gleich besorgt nachzubohren, wenn jemand vorübergehend nicht ganz sein spritziges Selbst ist. Die Gründe können ja oft ganz banal sein oder was noch häufiger vorkommt, der Betroffene möchte sie lieber für sich behalten.
Mich selber nervt das "wohlmeinende" Nachbohren nämlich auch immer ganz gewaltig, wenn ich mal etwas wortkarger bin als sonst oder ähnliches. Ich denke mir dann immer: Muss ich meiner Arbeitskollegin jetzt wirklich erzählen, dass ich gerade meine Periode habe, weswegen meine inneren Organe sich eine Art Grabenkampf liefern und ich alle halbe Stunde zum Kacken rennen muss?
Ich finde auch, dass viele Leute, die immer gleich "skeptisch" werden und sich scheinbar besorgt erkundigen, ob etwas nicht in Ordnung sei, nur neugierig und klatschsüchtig sind und auf saftige Geschichtchen hoffen. Da ist von Mitgefühl auch keine Spur zu merken und ich habe selber auch keine Lust, diesen Leuten Futter für ihre erbärmliche Sensationsgeilheit zu liefern. Deswegen frage ich wirklich nur nach, wenn mir die Person nahe steht und wenn sie mehr als nur unausgeschlafen oder genervt wirkt.
Muss grundsätzlich nicht immer schlimm sein oder man muss da auch nicht misstrauisch werden. Es kann einfach sein, dass jemand mehrere Nächte durch das heiße Wetter schlecht schläft und einfach angeschlagen ist. Außerdem kann es auch sein, dass jemand beispielsweise einfach durch eine Prüfungsphase gestresst ist und sich eben anders verhält.
Ich verhalte mich auch nicht an jedem Tag gleich und manchmal bin ich auch komisch. Das kann passieren und niemand muss Schuld haben. Es kann auch sein, dass ich nicht so viel rede, weil ich vor einem Treffen mit einer Freundin eine Dokumentation geschaut habe, die mich immer noch beschäftigt oder über die ich nachdenke.
Ich finde nicht, dass man als guter Freund direkt fragen muss, was mit einer Person los ist, die sich so anders verhält. Man kann ja einfach nur anbieten, dass man zuhört, falls sich der andere danach fühlt und ein offenes Ohr braucht. Ich gehöre nicht zu den Personen, die anderen alles aus der Nase ziehen müssen.
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