Was haltet ihr von der aktuellen Wehrpflicht-Debatte?

vom 05.08.2018, 06:33 Uhr

Innerhalb der CDU ist eine Debatte über eine Rückkehr zur Wehrpflicht eingetreten. Es wird auch über die Einführung einer "allgemeinen Dienstpflicht" gesprochen, von der dann auch Frauen betroffen wären. Es wird damit argumentiert, dass man den Wehrdienst ja ablehnen und alternativ den Zivildienst in der Pflege ableisten könnte.

So würde man das Nachwuchsproblem in der Pflege und in der Bundeswehr angehen können. Was haltet ihr von dieser Debatte? Meint ihr, dass es eine Rückkehr zum Wehrdienst geben wird? Sollte es ihn geben? Was haltet ihr von der allgemeinen Dienstpflicht für Männer und Frauen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich halte davon gar nichts. Und das gilt für Männer und Frauen. Wir bekommen keinen Ersten oder Zweiten Weltkrieg mehr, wo Tausende Menschen an einer Front aufeinander schießen und man viel Masse braucht. Da konnte man Menschen mit Minimalausbildung hinschicken.

Heute brauchen Armeen gut ausgebildete Spezialisten. Es ist ja in Ordnung, Menschen ein Jahr für eine Grundausbildung zur möglichen Verteidigung zu klauen. Aber das erfüllt die Wehrpflicht nicht mehr. Und nur damit ein paar Leute sagen, die Bundeswehr ist doch nicht so übel, wir bleiben, sollte man echt nicht alle zwingen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


@cooper75: Wie kommst du denn auf die Idee, dass es keinen Krieg mehr geben wird? Für mich stehen alle Anzeichen so, dass es nicht mehr lange dauert, bis es wieder einen Krieg gibt. Und sei es auch ein Bürgerkrieg, weil die Leute die Schnauze gestrichen voll haben vom System. Denn die, die arbeiten und Kinder haben und sich abrackern, schauen durch die Finger. Die die das Sozialsystem ausnutzen haben alles, sogar mehr, als die, die arbeiten gehen. Das kann so nicht mehr weiter gehen. Ich möchte keinen Krieg, Gott bewahre, aber wir sind kurz davor, wenn man sich die Geldentwertung ansieht, dann erinnert mich das an den Börsenkrach von 1924.

Ich selber bin der Meinung, dass wenn es eine Pflicht in irgendeiner Form geben sollte, dass auf jeden Fall beide oder mittlerweile heißt es ja, alle drei Geschlechter, ihren Teil dazu beitragen sollten. Dabei ist aber nicht fixiert, was diese Pflicht beinhaltet. Aber die Bundeswehr hat den Jungs der Vergangenheit immer gut getan- sie haben wenigstens gelernt, ihr Bett selber ordentlich zu machen und auf Befehle zu hören- und es wird den Mädchen auch nicht schaden, wenn sie sich sozial engagieren.

Also ich finde, dass jeder, der Bundeswehr oder Zivildienst leistet oder auch Mädels, denen bei uns in Österreich schon lange die Möglichkeit offen steht, ein freiwilliges soziales Jahr zu machen, davon profitieren kann. Manche haben dann sogar in dem Beruf, in dem sie Zivildienst gemacht haben, Fuß gefasst. Anderen hat die Bundeswehr so gut gefallen, dass sie sich verpflichten ließen. Also ich finde das überhaupt nicht verwerflich.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nordseekrabbe, so habe ich geschrieben, dass es keinen Krieg mehr gegen wird? Ich habe lediglich angemerkt, dass es keine großen Fronten und keinen Stellungskrieg wie früher mehr gegen wird. Da konnte man Leute mit Grundausbildung hinschicken.

Moderne Kriegsführung lernt man in den paar Monaten nicht. Das ist teuer und bringt nix. Betten machen können Männer auch anders lernen. Und ein freiwilliges soziales Jahr kann man hier auch machen. Für ein bisschen Erziehung ist das ein teurer Spaß, jeden Jahrgang zu verpflichten.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Also bei uns bekommen die Jungs und seltener auch Mädels jetzt nicht gerade sonderlich viel für den Wehrdienst. Auch die Mädchen, die bei uns das soziale Jahr machen, werden im Prinzip ausgebeutet. Denn es wird, obwohl man es eigentlich nicht darf, eine Fach- oder Hilfskraft, die man voll bezahlen müsste, damit eingespart.

Ich habe das am eigenen Leib miterlebt, dass ich mit einer Ausbildung, als Quereinsteigerin mir in einem anderen artverwandten Bereich schon von einer, die im Prinzip nur das soziale Jahr dort gemacht hat, sagen lassen musste, was ich zu tun habe. Das finde ich absolut daneben. Also das machen die schon so, dass sie davon profitieren. Also der Staat meine ich, profitiert von den Menschen, die sich freiwillig oder auch bei den Männern unfreiwillig, engagieren, soziale oder militärische Tätigkeiten zu machen.

Ja, das sehe ich auch so, dass es da eine umfassende Ausbildung geben sollte. Allerdings ist die Bundeswehr, oder auch Bundesheer, wie es bei uns heißt, schon einmal ein guter Anfang. Aber reich wird ein Bundesheerler sicher nicht. Ganz im Gegenteil. Viele haben vorher in der Lehre mehr bekommen, als sie bei der Bundeswehr verdienen. Ich denke aber, dass wir schon wieder aneinander vorbei reden, weil du schon wieder auf einen anderen Punkt hinaus wolltest.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 07.08.2018, 22:02, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Hier sind in Massen Kasernen geschlossen worden. So sollen die Räumlichkeiten und die Ausbilder herkommen? Das kostet, auch wenn der Wehrdienst viel bringt. Wobei der Zweck eben ziemlich fraglich ist. Zumal eine allgemeine Dienstpflicht bei uns verfassungswidrig ist und das Grundgesetz geändert werden müsste. Dafür fehlt aber die Mehrheit.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich würde es sehr sinnvoll finden, wenn wirklich alle mal etwas für den Staat leisten müssten. Ich finde es sehr traurig, dass man darüber überhaupt nachdenken muss. Viele wollen nur noch und sind nicht mehr bereit, für ihr Land auch etwas zu geben. Wo soll dies nur hinführen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Überhaupt nichts. Aber so gar nichts! Das geht mir auch ehrlich gesagt total auf den Sack, dass man darüber jetzt diskutiert. In meiner Familie wären sonst noch in den kommenden Jahren 1-8 Personen betroffen. Unabhängig jetzt erst einmal, ob sie sonst durchfallen würden, wie früher T5 oder wie das hieß. Davon hatten wir zu Zeiten der Pflicht oder Zivildienst nämlich einige und wenn nicht, hat man sich dümmer angestellt. Denn bei mir in der Familie halten nur sehr wenige etwas von der Bundeswehr!

Ich weiß natürlich nicht, ob es jemals zu einem Weltkrieg kommen würde. Man soll bekanntlich niemals nie sagen. Ich halte das allerdings bei den Atomwaffen, die gerade viele starke Mächte haben, für unrealistisch. Niemand ist doch wohl so dämlich, irgendwas von den modernsten Waffen einzusetzen und sich selbst sowie seine Bevölkerung so in Gefahr zu bringen? Zumal die beste Waffe in modernen Kriegen, das sieht man immer wieder, Geld ist! Sanktionen hier, Sanktionen da und schon kommen Annäherungen da und dort drüben.

Ich finde einfach nicht, dass man eine Wehrpflicht einstellen muss. Man hatte eine und viele haben sich dann für den Zivildienst entschieden. Nun hat man diese abgeschafft und merkt erst einmal, wie wenige Menschen die Bundeswehr als Arbeitgeber zum einen attraktiv finden, denn bei weitem ist sie das nicht mehr so und zum anderen, wie wenig da hin wollen.

Woran es liegt, kann man drüber streiten? Viele wollen dem Kriegsgebaren vielleicht auch nicht bei frönen. Andere finden das Geld für dieses Gehabe nicht attraktiv und andere das drumherum nicht. Ich kenne 2 Personen, die sich verpflichtet haben, der andere ist schon um die 4 Jahre dort und ein anderer hat sich für 8 Jahre oder so verpflichtet. Die bereuen das schon bitter!

Mobbing untereinander, sexuelle Belästigungen der weiblichen Leute usw. Das ist alles u.a. sowie das mangelnde Geld ein Grund. Familienfreundlich ist der Beruf auch nicht und ich finde auch einfach, dass unsere Bundeswehr sowieso zu mau ausgerichtet ist, als das wir jemals in einem Krieg bestehen würden. Da braucht man auch nicht mehr Leute, wenn die Hubschrauber schon von 19XX sind usw.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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