Was haltet ihr von einer Männerpartei?
Früher war es an der Zeit, dass Frauen gleichberechtigt werden. Mittlerweile kommt es mir so vor, als wären jetzt Männer nur noch die Gelackmeierten. Anfangen tut das ganze beim Wehrdienst, wo meiner Meinung nach ein Sozialdienst für alle Geschlechter hergehört.
Weiter geht es dann mit den Unterhaltszahlungen, die für ein Kind geleistet werden muss, obwohl sich der Vater fast zu gleichen Teilen darum kümmert und auch kümmern möchte. Auch Männer, die verheiratet waren und Unterhalt an ihre geschiedene Gattin zahlen müssen, sind meiner Meinung nach arm dran.
Wenn die Frauen schon für die Gleichberechtigung sind, dann sollen sie auch arbeiten gehen und ihr eigenes Einkommen verdienen. Ich bin ebenfalls alleinerziehend und kann auch arbeiten gehen. Alles ist möglich! Was haltet ihr von einer Männerpartei, die sich mehr für die Anliegen von Männern einsetzt? Denn gerade auf der Jugendwohlfahrt sitzt man als Frau doch immer am längeren Hebel!
Ja nun, Unterhält muss hier nicht automatisch voll geleistet werden, wenn beide sich je zur Hälfte um den Nachwuchs kümmern. Und Unterhält für die Frau gibt es hier auch nur in Ausnahmefällen. Das gilt natürlich auch für die Männer, wenn sie daheim geblieben sind.
Aber warum es gar keinen Unterhalt geben soll, sehe ich nicht ein. Ehepaare profitieren unter Umständen von deutlichen Steuervorteilen und haben vertraglich vereinbart, dass sie füreinander einstehen. Das kann man nicht einfach aufkündigen.
Nehmen wir an, ich würde nicht arbeiten. Der Gatte verdient genug und er wäre begeistert, wenn ich Haushalt und Kinder wuppen würde und er am Feierabend frei hätte. Wenn es nur nach ihm ginge, wäre das unser Modell. Zum Glück möchte er mich glücklich sehen und packt mit an. Warum sollte ich bei einer Trennung keinen Unterhalt bekommen, wenn man sich trennt?
Ich hätte mein Leben komplett auf seine Wünsche ausgerichtet, fände kaum einen Job und hätte im Vergleich viel weniger Einkommen als jetzt, wo ich durchgearbeitet habe. Warum sollte das nur mein Problem sein?
@cooper75: Ich möchte keinesfalls, dass der Kindesunterhalt, der vom Elternteil ausgeht, der nicht die ständige Betreuung oder den Großteil übernimmt, abgeschafft wird. Aber die Männer sollen ausreichend über ihre Rechte und Pflichten informiert und nicht so im Dunklen gelassen werden.
Außerdem hat man uns selber gesagt, dass es für die Frau einfach ist, den Unterhalt einzufordern, falls irgendwie zu wenig bezahlt wurde, es aber schwierig bis unmöglich ist, dass ein Mann etwas zurück bekommt, wenn er zu viel bezahlt hat. Außerdem wissen auch viele Männer nicht, dass das Lehrlingsgeld auch zum Eigeneinkommen des Kindes zählt. Auch wenn es sich nicht ganz verhalten kann, muss dies dazu gezählt werden.
Also bei uns ist es so, dass es zahlreiche Anlaufstellen gibt, an die sich Frauen und Frauen mit Kindern wenden können, aber für Männer gibt es gar nichts. Und manche Männer sind wirklich so verzweifelt, dass sie gar nicht mehr weiter wissen, weil sie Existenzängste haben. Das muss nun auch nicht sein, so finde ich.
Jeder Mann kann sich beraten lassen. Das sollte ein Mann wohl schaffen. Zudem gibt es in Deutschland sowieso schon das riesige Problem, dass viele Väter gar nicht oder unregelmäßig zahlen. Um genau zu sein, ist das jeder Zweite, der gar nichts zahlt. Da sehe ich jetzt ehrlich das größere Problem, weil da die Kinder leiden. Männer können sich selber wehren.
Klar kann ein Mann das schaffen, aber so eine Rechtsberatung ist auch nicht gerade billig, hattest du schon einmal eine? Und natürlich, du siehst die ganze Sache aus der Frauensicht. Bei uns ist es aber wirklich so, dass man als Frau mit Kind überall Hilfe bekommt und gut beraten wird. Also da lebt niemand am Existenzminimum, auch nicht die Kinder.
Wenn der Mann nicht zahlt, springt die BH ein, der Mann muss, sobald er zahlen kann exekutiert werden. Das ist also auch geregelt, weil bei uns gibt es das auch oft. Dann bekommt der Mann ein Schreiben vom Gericht und bezahlt auch noch die 30 Euro Gerichtskosten, die damit verbunden sind, die aber auch nicht dem Kind, sondern den Behörden wieder zu Gute kommen.
Ich kenne auch die Sicht von Männern zu Genüge. Wieso sollte die Beratung teuer sein? Es gibt hier unzählige Männerberatungsstellen. Die sind kostenlos. Und Väter drücken sich hier regelmäßig um das Zahlen. Das machen übrigens die 12 Prozent der zahlungspflichtigen Mütter nicht so viel besser.
Die Hälfte der Kinder bekommt gar kein Geld, ein Viertel ab und zu und nur ein Viertel bekommt den Unterhalt. Und bis vor kurzem gab es vom Jugendamt dann nur für maximal sechs Jahre einen Vorschuss und nur, bis das Kind zwölf ist. Jetzt gibt es das bis 18, aber das ist lächerlich. Es sind 150 Euro bis zum sechsten Lebensjahr, 201 Euro bis zum zwölften und 268 bis zur Volljährigkeit als Maximalbetrag.
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