Welche Sachen heute verpönt, die früher akzeptiert waren?

vom 05.08.2018, 11:48 Uhr

Dass sich der Knigge geändert hat und heute vieles erlaubt ist, was früher verpönt war, ist ja nichts wirklich Neues. Wer mal ältere Frauenzeitschriften oder den Knigge selbst gelesen hat, wird viele drollige Unterschiede feststellen. Viele starre Regeln haben sich gelockert oder sind völlig obsolet geworden.

Aber was ist eigentlich heute total verpönt, was man früher gesellschaftlich gefahrlos machen durfte? Mir fällt da als erstes natürlich das früher allgegenwärtige Rauchen und die herablassende Degradierung der Frau ein. Wer heute noch seiner Bürokollegin herzhaft auf den Hintern haut und sie mit "Schätzchen" zum Meeting ruft, wird sicher keine lange Zukunft in der Firma mehr haben.

Welche Dinge gibt es noch, die euch einfallen, die man heute außerhalb dieser beiden schon genannten Themenbereiche besser nicht mehr machen sollte?

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Was verstehst du unter "früher"? Vor 30 Jahren, vor 50 Jahren oder gar vor 70 Jahren? Mein Opa pflegte bei der Erziehung von Kindern noch zu sagen "Schade um jeden Schlag, der daneben geht". Meine Mutter hat sich auch vor mehr als 50 Jahren an diese Aussage gehalten. Das hat sich Gott sei dank geändert und mit den Jahren wurde dies dann verpönt, was auch gut ist und hoffentlich auch von jedem eingehalten wird und keine Gewalt in der Erziehung mehr ist.

Ich denke, dass früher einfach vieles anders, besser oder schlechter war. Aber man ist in das alles irgendwie hineingewachsen. Zu Zeiten meiner Großeltern war Autofahren für Frauen verpönt. Vor den 70ern mussten die Ehefrauen ihre Männer fragen, ob sie arbeiten dürfen. Um aber deine Frage zu beantworten, muss man für "früher" schon eine Zeit wissen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Stimmt, ohne irgendeine Begrenzung ist "früher" sehr schwammig. :roll: Ich glaube, als ich über das Thema nachdachte, hatte ich irgendeinen Zeitraum von vielleicht Mitte der fünfziger Jahre bis vor ca. zwanzig Jahren im Kopf, je nach Alter desjenigen, der antwortet. Vielleicht so ein wenig ausgehend von der eigenen Kindheit und Jugend, was in meinem Fall vor allem die Achtziger Jahre gewesen sind.

Die Kindererziehung ist natürlich wirklich auch noch so ein Punkt, an dem heute vieles gesellschaftlich geächtet ist. Wenn ich überlege, wie viel oder was Kinder früher durften, ohne dass es jemanden interessierte, hat sich da auch schon vieles verändert. Heute würde kaum jemand noch sein Kind hinten auf dem Rücksitz des Autos rumturnen lassen oder Kinder gefährlichem Verhalten beim Spielen aussetzen.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es gibt doch total viel, was vor gar nicht langer Zeit ganz normal gewesen ist, und heute kaum oder gar nicht mehr geht. Kinder auf der Straße spielen zu lassen, das führt zu Protesten der Nachbarn. Dafür ist aus der elterlichen Erziehungsgewalt das Erziehungsrecht geworden und Schläge sind verboten. Auch Lehrer dürfen nicht mehr prügeln, Kreide oder Schlüsselbunde werfen oder Ohren verdrehen.

Vor dreißig Jahren war es vollkommen normal, oben ohne im Schwimmbad, am Baggersee oder im Park in der Sonne zu liegen. Wobei Frauen und Männer ... Heutzutage gibt es die Vergewaltigung in der Ehe und Sex gehört nicht zu den ehelichen Pflichten.

Das sah der Bundesgerichtshof 1966 noch ganz anders. Da urteilte das Gericht, dass eine Frau ihren ehelichen Pflichten nicht genügt, wenn sie die Beiwohnung teilnahmslos über sich ergehen lässt. Das Gericht führte aus:

Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen, zu denen die Unwissenheit der Eheleute gehören kann, versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen. Denn erfahrungsgemäß vermag sich der Partner, der im ehelichen Verkehr seine natürliche und legitime Befriedigung sucht, auf die Dauer kaum jemals mit der bloßen Triebstillung zu begnügen, ohne davon berührt zu werden, was der andere dabei empfindet.

» cooper75 » Beiträge: 13374 » Talkpoints: 508,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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