Vor Zubettgehen keine Nachrichten mehr ansehen

Die Nachrichten kommen seit einiger Zeit ja gar nicht mehr ohne negative Meldungen aus. Nur ganz selten gibt es noch positive Momente oder kleine Lichtblicke, über die in den Medien berichtet wird. Das ist auch bei den täglichen Abendnachrichten der Fall. Gerade in den vergangenen Wochen, in denen großes Leid so vieler Menschen in den Nachrichten zu sehen war, habe ich einen Entschluss gefasst: Ich werde vor dem Zubettgehen keine Abendnachrichten mehr anschauen.

Teilweise konnte ich aufgrund der Meldungen, die ich kurz vor dem Zubettgehen in den Nachrichten gesehen habe, kaum noch richtig einschlafen. Und während der Zeit, in der ich noch wach im Bett gelegen bin, sind mir beispielsweise die ganze Zeit Bilder von den schweren Schicksalen der verschiedenen Flüchtlingen durch den Kopf gegangen.

Seitdem ich die Abendnachrichten in meinem Tagesablauf weglasse, schlafe ich wieder deutlich besser ein und habe im Allgemeinen einen sehr viel ruhigeren Schlaf. Habt ihr euch in jüngster Zeit auch abgewöhnt, vor dem Zubettgehen Nachrichten zu schauen, weil ihr diese Bilder nur schwer wieder aus dem Kopf bekommt? Oder habt ihr darauf schon immer verzichtet, weil es euch um das friedliche Einschlafen bringen würde?

Es stimmt schon, dass es viele Nachrichten gibt, die nicht so schön sind und über die man auch noch länger nachdenkt, wenn man sie gesehen hat. Aber trotzdem lese ich abends vor dem Einschlafen noch einmal in meiner Nachrichten-App nach, was es denn neues gibt. Mir ist es einfach wichtig, gut informiert zu sein und bislang haben mich auch die schlechten Nachrichten noch nicht am Einschlafen gehindert.

Also mit Nachrichten vor dem Schlafen gehen an sich habe ich kein Problem. Was jedoch ungünstig wäre wäre, wenn einer meiner Kontakte mir irgendeine Hiobsbotschaft oder so überbringen würde. So habe ich immer dann Einschlafprobleme, wenn irgendwelche Konflikte im Raum stehen, die ich nicht lösen kann.

An der Flüchtlingskrise kann ich ja eh nichts ändern und es betrifft mich ja auch nicht, sodass mich irgendwelche Nachrichten über Terror oder Krieg schlaftechnisch total kalt lässt. Ich kann das gut ausblenden, wenn ich schlafen wil, weil mich das emotional nicht so aufwühlt wie Konflikte aus dem unmittelbaren Umfeld.

Ich schaue mir meistens die Nachrichten an, die so gegen 8-9 Uhr kommen. Bis ich dann schlafen gehe vergehen aber noch an die vier Stunden. In dieser Zwischenzeit schaue ich dann mitunter auch gerne mal einen Film oder so, der gerne etwas fröhlicher sein darf. So habe ich mich bis zum schlafen gehen weit genug von den Nachrichten abgelenkt und denke nicht mehr an sie, wenn ich mich hinlege.

Aber selbst wenn ich mich direkt nach den Nachrichten schlafen legen würde, hätte ich damit vermutlich kein Problem. Mit der Zeit muss man das einfach lernen und sich daran gewöhnen nicht alles so sehr an sich herankommen zu lassen. Ich ärgere mich sonst nämlich auch über jede Wurst, jedes Ei und jedes Fleischgericht, weil ich die Massentierhaltung in Deutschland brutal und unverantwortlich finde.

Letztendlich macht man sich damit nur selbst Stress und belastet die eigene Gesundheit, wenn man alles so nah an sich heran lässt. Irgendwo muss man auch akzeptieren, dass man selbst nicht genug tun kann, um die Welt wirklich zu verbessern.

Ich habe kein Problem damit, Nachrichten zu schauen, bevor ich schlafen gehe. Allerdings schaue ich nicht so gerne Nachrichten und mache das auch nie gezielt. Dennoch bekomme ich immer zwangsläufig alle Neuigkeiten mit, da man ja leider nicht drum herum kommt. Im Fernsehen laufen ja ständig irgendwelche Nachrichten, dann habe ich eine Nachrichten App und wenn man im Internet surft, dann stehen auch immer irgendwelche Nachrichten da. Von daher bin ich dennoch ständig informiert und bekomme auch teilweise Nachrichten mehrmals täglich mit.

Es passiert leider so viel Schlimmes auf der Welt, dass ich mir die meisten Nachrichten nicht wirklich zu Herzen nehme. Würde einem ständig alles nahe gehen, was in den Nachrichten kommt, dann würde man ja innerhalb kurzer Zeit in Depressionen versinken. Dabei kommen ja wirklich täglich irgendwelche schlimmen Neuigkeiten und da muss man schon lernen, das distanziert zu betrachten, auch wenn es natürlich schade ist. Allerdings kann man meistens ohnehin nichts ändern.

Ich hatte noch nie Alpträume wegen irgendwelchen Nachrichten und habe auch noch nie schlecht deshalb geschlafen. Mich belastet so etwas einfach nicht so schlimm. Dafür belasten mich persönliche Probleme umso mehr, wenn ich welche habe und die rauben mir dann tatsächlich den Schlaf. Das reicht mir voll und ganz und da muss ich mir nicht noch mehr Probleme machen, indem ich mir da irgendwelche schlimmen Nachrichten reinziehe und auch noch zu Herzen nehme.

Ich glaube ich bin in Bezug auf die Nachrichten einfach zu abgestumpft. Es passiert ständig irgendeine Katastrophe, aber ich kann das sehr gut ausblenden und lasse das nicht so nahe an mich heran. Überspitzt gesagt macht es für mich keinen Unterschied, ob man mir sagt, dass es eine neue Epidemie, Naturkatastrophe gibt oder ob Merkel wiedergewählt worden ist, emotional lässt mich das kalt.

Ich nehme es zur Kenntnis, hake es ab und lebe mein Leben weiter. Ich kann auch nicht verstehen, wie manche Menschen sich dann so furchtbare Sorgen wegen der Nachrichten machen müssen und dann der Schlaf davon beeinflusst wird. Das kenne ich überhaupt nicht.