In welchem Lebensabschnitt Weltreise am besten machbar?

Eine ehemalige Klassenkameradin von mir ist direkt nach dem Abitur für ein Jahr auf Weltreise gegangen - zumindest hatte sie das so vorgehabt. So wie ich es mitbekommen habe, musste sie jedoch nach einem halben Jahr abbrechen, weil ihr das Geld ausgegangen ist. Noch dazu soll sie es wohl auch sehr einsam gefunden haben, wobei sie sich oft auch überfordert gefühlt hatte.

Nach dem Abitur eine Weltreise zu machen, bietet sich zeitlich natürlich an, wobei ich das für mich persönlich zu früh fände. Ich hätte da einfach zu viel Angst, alleine so weit und lange zu reisen. Noch dazu kann man während der Schulzeit natürlich auch nicht so viel Geld ansparen. Für mich wäre so eine Reise nach dem Studium deutlich besser. Da hat man mehr Zeit zu sparen und ist in der Regel auch reifer und selbstständiger, vor allem, weil man meistens schon alleine gewohnt hat und nicht direkt ins kalte Wasser geworfen wird.

Wann ist eurer Meinung nach, die ideale Zeit für eine Weltreise? Sollte man so etwas direkt nach der Schule machen oder doch besser erst nach dem Studium? Manche nehmen sich ja im Berufsleben erst so eine entsprechende Auszeit. Gibt es überhaupt den idealen Zeitpunkt?

Ich glaube das ist ein bisschen wie mit dem Kinder bekommen, einen perfekten Zeitpunkt gibt es nie und es kann immer etwas dazwischenkommen. Ich denke, dass man einfach sparen sollte und wenn man das Geld zusammengespart hat, sollte man es dann einfach machen. In der Schule können sich das sicherlich eher wenige Menschen leisten, ebenso wie kurz nach dem Studium, aber wenn man dann ein paar Jahre gearbeitet hat empfinde ich das als super Zeitpunkt.

Ich würde auch sagen, dass es dabei keinen idealen Zeitpunkt gibt und dass es für jeden Menschen auch unterschiedlich sein dürfte, wann derjenige eine solche Reise machen möchte. Nach der Schule bietet es sich natürlich insofern an, weil es dann später, wenn man im Beruf steht, nicht mehr so leicht möglich ist, sich eine längere Auszeit zu gönnen. Aber sinnvoller ist es schon, sich einen gewissen Geldbetrag anzusparen, was wiederum in der Schulzeit nicht so leicht ist. Somit ist die Entscheidung einfach schwierig.

Ich finde, dass man solche Gelegenheiten dann nutzen sollte, wenn einem danach ist. Das Leben ist viel zu kurz um sich da zu viele Gedanken zu machen und das Vorhaben möglicherweise endlos aufzuschieben. Wenn man sich bereit dazu fühlt und die finanzielle Situation es zulässt würde ich eine Weltreise direkt in Angriff nehmen und es eben durchziehen.

Sicherlich macht es eine Weltreise einfacher und stressfreier, wenn man sie zwischen zwei voneinander klar getrennten Lebensabschnitten macht - also in dem Zeitraum zwischen dem Abschluss eines großen Meilensteins und dem Beginn des nächsten. In dieser Zeit ist man noch eher frei und ungebunden, als wenn man aus einer festen Alltagsstruktur auszusteigen versucht. Daher bieten sich Zeitpunkte wie die Phase nach dem Schulabschluss und vor Studiums- oder Ausbildungsstart, nach abgeschlossener Berufsausbildung und vor Arbeitsantritt oder nach dem aktiven Berufsleben zu Beginn der Rente an.

Allerdings stimme ich zu, dass es nicht wirklich möglich ist, einen perfekten Zeitpunkt zu definieren, denn es gibt immer Argumente für oder gegen die entsprechenden Zeitpunkte. Nach der Schule - und meist auch noch nach der Ausbildung - fehlt es an Geld, vor dem Berufsstart sind oft Bedenken um das Verpassen des Anschlusses die Sorge, und im Rentenalter schießen einem womöglich körperliche Leiden bei Planung eines aktiven Urlaubs quer. Irgendwann werden auch Familienplanung und Niederlassung ein Thema, und mit Kind und Kegel die Koffer zu packen und ein Jahr ohne festen Wohnsitz durch die Lande zu ziehen, ist ein Kunststück, das kaum einem gelingt.

Meiner Meinung nach sollte man deswegen beim großen Wunsch nach solch einem Unterfangen nicht zu lange zögern, wenn sich eine Tür dazu öffnet. Ansonsten bereut man im Nachhinein vielleicht die verpasste Chance und kommt nicht noch einmal dazu. Es wird immer Schwierigkeiten, Sorgen oder Verpflichtungen geben, die einen davon abhalten wollen, aber manchmal ist es auch notwendig, diese beiseite zu schieben und seinem Herzen zu folgen.