Selbst Hochqualifizierte trotz Behinderung benachteiligt?

vom 02.08.2018, 06:21 Uhr

Eine Bekannte von mir ist schwerbehindert und sucht verzweifelt nach einer Arbeit. Ich habe erst gedacht, dass sie schlechte Karten hätte, weil sie eine sehr übliche und verbreitete Ausbildung absolviert hat. Das hat sie aber korrigiert.

Sie meinte, dass es bei Schwerbehinderten egal wäre, wie qualifiziert sie wären, da sie allein deswegen schon nicht eingestellt oder weiter beschäftigt würden, weil die Menschen Angst hätten und nicht wüssten, wie sie mit der Schwerbehinderung umgehen sollen, auch wenn diese für den Berufsalltag kein Hindernis darstellt.

Welche Erfahrungen und Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht gemacht? Stimmt ihr dem zu oder seid ihr anderer Ansicht? Bei welchen Handicaps hat man es heutzutage besonders schwer im Berufsleben Fuß zu fassen oder ist der Status "schwerbehindert" in dieser Hinsicht schon ausreichend?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wieso meinst du denn, dass "selbst" hochqualifizierte Menschen mit Behinderung benachteiligt werden und kaum Arbeit finden? Ändert die Qualifikation irgendetwas an den Nachteilen, die der Arbeitgeber in so einem Beschäftigungsverhältnis sieht? Aus Arbeitgebersicht kommt die Beschäftigung eines Menschen, der einen Grad der Behinderung von 50 Prozent oder 30 Prozent mit Gleichstellung der Arbeitsagentur hat, einer Eheschließung gleich.

Das zählt man lieber die Ausgleichsabgabe, andere Arbeitnehmer sind auch qualifiziert. Das ist nicht fair und für die Betroffenen ist das ein sehr schlimmer Zustand. Glück haben eigentlich nur die, denen man nichts anmerkt. Die können sich normal bewerben und ihren Status erst im Notfall offenbaren.

Die meisten Unternehmen wollen keine Mitarbeiter, die kaum zu kündigen sind. Schließlich müssen hier der Integrationsbeauftragte, der Betriebsrat und das Integrationsamt zustimmen. Außerdem können auch noch unzählige Beratungen und Rehabilitationsmaßnahmen angeordnet werden. Dazu kommt auch noch eine Woche mehr bezahlter Urlaub. Die meisten Unternehmen drücken sich da lieber.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^