Informationen und Zugangsvoraussetzungen zu einem Ehrenamt

vom 17.11.2012, 00:43 Uhr

Herr A hat unendlich viel Zeit und möchte sich gern ehrenamtlich engagieren. Wie und wo ist ihm hierbei völlig egal, Hauptsache er kommt wieder unter das Volk und kann sich gemeinnützig in die Gesellschaft einbringen. Welche Möglichkeiten stehen denn dem Herrn A hierbei zur Verfügung, wo gibt es denn einschlägige Informationen zu Ehrenämtern, wie und wo müsste er sich dazu bewerben und welche Voraussetzungen werden möglicherweise an ein Ehrenamt geknüpft?

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Herr A. wird sicherlich irgendwelche Interessen haben. Man sollte schon wissen, was man gerne machen will. Soll es eher eine Tätigkeit mit Kindern sein, mit Tieren oder was auch immer. Man kann auch ehrenamtlich Müll einsammeln. Da gehen die Bereiche und Interessen ja doch schon stark auseinander.

In der Schulzeit haben wir uns als Klasse mal ehrenamtlich um Tiere im Tierheim gekümmert. Natürlich außerhalb der Schule. Wir sind hin und haben denen gesagt, dass wir zur Verfügung stehen würden. Einige hatten Katzen und haben dann gleich mal das Katzenhaus sauber gemacht. Andere haben Hunde ausgeführt oder die Kleintiere gemistet. Uns wurde dann gleich angeboten, dass wir öfter ehrenamtlich helfen können und man würde sich sehr darüber freuen. Irgendwelche Voraussetzungen dafür gab es nicht. Wir mussten nur über 16 Jahre alt sein, um große Hund auszuführen und das war damals noch nicht der Fall.

Ansonsten habe ich mal Kinder trainiert. Allerdings kommt man da nur ran, wenn man gut in einer bestimmten Sportart ist und über das nötige Wissen verfügt. Wir haben das allerdings auch als Leistungssport betrieben. Vielleicht kann man auch sowas anbieten, wenn Herr A. Sportler ist oder war.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Allgemein benötigt man keine bestimmten Voraussetzungen um ein Ehrenamt auszuüben. Es gibt viele Vereine, welche immer Helfer benötigen. Allerdings gehen immer mehr Vereine, wo Kinder betreut werden, dazu über, dass man ein Führungszeugnis vorlegen muss. Wenn man die Straftaten der letzten Jahre betrachtet, welche bekannt wurden, ist das aber auch kein Wunder.

Mir selbst wurde Ende des Sommers der Vorsitz eines gemeinnützigen Vereins angeboten. Der alte Vorstand wollte aus zeitlichen Gründen zurück treten. Da wurde nur danach ausgesucht, wer sich wirklich engagieren kann und will. Da sollte eben Herr A schauen, welche Vereine es gibt und die vielleicht seinen privaten Interessen sehr nah kommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Auch ich bin der Ansicht, dass Person A auf jeden Fall nach einem Ehrenamt Ausschau halten sollte, was ihm auch Spaß bereitet. Wer freiwillig eine Arbeit ausführt, die ihm überhaupt keinen Spaß macht, wäre ja auch etwas blödsinnig. Einige Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements wurden hier ja bereits genannt, eine andere würde ich jedoch auch noch hinzufügen wollen:

Parallel zu einer anderen ehrenamtlichen Tätigkeit kann auch die Mitgliedschaft in einer freiwilligen Feuerwehr sehr viel Spaß bereiten. Auch das "unter das Volk kommen" gestaltet sich bei einer freiwilligen Feuerwehr recht einfach, da sich diese ja gerade durch eine tolle Gemeinschaft auszeichnet. Besondere Voraussetzungen müssen hierzu eigentlich nicht erfüllt werden, wobei je nach Feuerwehr ein Gesundheitszeugnis gefordert werden kann.

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» delpiero224 » Beiträge: 1378 » Talkpoints: 4,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eine eher schlechte "Zugangsvoraussetzung" ist doch die, dass Herr A "irgendwas" machen möchte, unabhängig davon, ob er persönlich Zugang dazu hat oder nicht. Er sucht gar nicht nach einer Betätigung in dem Umfeld, welches er selbst sonst hat. Wenn es ihm wirklich nur darum geht, Zeit umzukriegen und unter Leute zu kommen, dann kann sich Herr A doch auch in einem Verein als gewöhnliches Mitglied einbringen. Dann geht er zunächst der Tätigkeit nach, die ihm besonderen Spaß macht. Das kann ein Sportverein sein, ein Musikverein oder sonst ein Verein. Wenn er dann hier Bestätigung findet und ihm die Sache selbst Spaß macht, dann kann er genau da weiter ansetzen. Denn gerade hier besteht die Chance auf ein Ehrenamt. Sei es als Leiter, sei es als Schatzmeister oder Pressesprecher - oder auch als Mädchen für alles.

Ein Ehrenamt ist ja letztlich kein Platz, um den man sich "von extern" bewirbt, ohne auch im geringsten was mit der Sache zu tun zu haben. Hier muss im Idealfall im Vorfeld schon viel getan worden sein. Es sollten Kontakte geknüpft worden sein und man sollte sein Interesse schon mal deutlich gezeigt haben. Man muss dabei dann aber nicht der Beste in der jeweiligen Disziplin sein!

Selbst eher "abgehobene" Ehrenämter haben letztlich immer einen Brückenschlag zu "früheren Berührungspunkten". Ich kenne Schulen, die ehrenamtliche Lesepatinnen und Lesepaten suchen. Aber auch hier ist es in aller Regel so, dass da Großeltern von aktuellen Schülerinnen und Schülern oder auch Eltern von ehemaligen Schülerinnen und Schülern zum Einsatz kommen und dadurch der Bezug zur Schule gegeben ist.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Zugangsvoraussetzungen für Herrn A sind dabei immer an das Ehrenamt geknüpft, welches er konkret ausüben möchte, darüber sollte er sich also als allererstes im Klaren sein. Zum Beispiel darf man als Schöffe, also als ehrenamtlicher Laienrichter, keine abgeschlossene juristische Ausbildung besitzen und muss ein gewisses Alter erreicht haben.

Auch für die ehrenamtlichen Richter am Sozial- oder Arbeitsgericht existieren spezielle Zulassungsvoraussetzungen. Für die Bewerbung als ehrenamtlicher Bewährungshelfer sind zum Beispiel psychologische Kenntnisse von Vorteil, für ehrenamtliche Kinderarbeit pädagogische Vorkenntnisse.

» Aeliaron » Beiträge: 260 » Talkpoints: 11,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Laienrichter finde ich durchaus eine interessante ehrenamtliche Erfahrung, für die ich mich auch begeistern könnte, wenn ich Zeit übrig hätte. Ansonsten kann man sich auch noch bei der freiwilligen Rettung, beim roten Kreuz oder bei der freiwilligen Feuerwehr engagieren.

Momentan ganz aktuell ist es, sich ehrenamtlich um Flüchtlingsfamilien zu kümmern. Wir profitieren gerade sehr von einer Lehrerin in Teilzeit, die sich nebenbei noch um eine Flüchtlingsfamilie kümmert, deren Kind wir betreuen. Oft ist die Kommunikation schwierig, aber durch diese Lehrerin haben wir schon große Erfolge in der Integration und Inklusion erzielen können.

Es werden glaube ich auch immer wieder ehrenamtliche Menschen gesucht, die ältere Leute pflegen oder eine Kinderbetreuung als Leihoma oder Leihopa für berufstätige Eltern übernehmen. Oder für Kinder, deren leibliche Großeltern schon verstorben sind.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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