Hausübung: gemeinsam mit anderen Kindern machen?

vom 26.07.2015, 10:50 Uhr

Mein Sohn wird im September eingeschult. Er ist schulisch schon sehr weit und er hätte auch die Möglichkeit gehabt, gleich die erste Klasse zu überspringen. Das werde ich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht machen und so wird er in die erste Klasse kommen. Wir wohnen in einem Miethaus. In unserem Haus wohnen noch zwei weitere Kinder, die mit ihm voraussichtlich in die gleiche Klasse kommen.

Da natürlich auch im Freundeskreis alle wissen, dass er schulisch schon sehr weit ist, merke ich jetzt schon, dass einige Eltern gemeint haben, dass das praktisch ist, weil so können ihre Kinder gemeinsam mit meinem Kind die Hausübungen machen.

Einmal davon abgesehen, dass mein Sohn vor allem beim Lernen ein "Einzelgänger" ist und seine Übungen lieber alleine macht, würde mich interessieren, ob eure Kinder gemeinsam mit anderen Kindern zu Hause ihre Hausübung machen. Dass man sich gegenseitig bei Problemen hilft, ist schon klar, aber ob sie auch generell die Hausübung gemeinsam machen. Ist das nicht eher hinderlich? Eine Hausübung wird doch normalerweise sowieso so gestaltet, dass sie die Kinder alleine lösen und in der Schule in der Lernstunde am Nachmittag machen die Kinder die Hausübungen ja auch alleine, oder?

Oder sehr ihr das gemeinsame Hausübung machen als Motivation, weil es gemeinsam einfach netter ist und man sich gleich gegenseitig helfen kann?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Gerade in den ersten Klassen finde ich gemeinsame Hausaufgaben eher hinderlich, wenn ich ehrlich bin. Denn ich glaube, dass man sich da viel schneller ablenkt, wenn man gemeinsam die Hausaufgaben macht. Ich bezweifle auch, dass dann so viel hängen bleiben wird. Ich zumindest bin ein Kind gewesen, das sich extrem schnell ablenken ließ, ich konnte Ablenkungen in Form von Lernpartnern überhaupt nicht gebrauchen gerade wenn sie in meinem Alter waren.

Es hat mir dagegen viel mehr geholfen, wenn ich während den Hausaufgaben konsequent von einem Erwachsenen beaufsichtigt wurde, der dann eben aufgepasst hat, dass ich mich nicht ablenken lasse und auch bei Fragen zur Verfügung gestanden habe.

Ich war ein Kind, das gerade bei Mathe große Probleme hatte und sehr lange gebraucht hat, um das Kopfrechnen ohne Hilfsmittel wie eine Perlenkette zu lernen. Wenn ich dann mit anderen Kindern zusammen gelernt hätte, hätte ich die Aufgaben vermutlich eher abgeschrieben und so getan als hätte ich das selbst gerechnet, weil ich Mathe immer gehasst habe und immer versucht habe mich davor zu drücken. Das hätte aber meinen Lernprozess deutlich verzögert, was nicht gut gewesen wäre.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, dass man das in der Grundschule lieber zusammen mit den Eltern machen sollte. Die Schüler werden sich in der Schule noch mal austauschen, was sie da so geschrieben haben, aber generell sollte man das nicht nur die Kinder in einer Gruppe zu Hause machen lassen, weil das eine sehr wichtige Zeit ist und es einfach wichtig ist, dass ein Erwachsener sieht wo die Schwächen liegen und diese dann auch mit gezielten Übungen ausgleicht.

Später in der Regelschule oder dem Gymnasium kann man das ruhig so machen, weil es dann auch für das Kind gut ist gelernte Sachen laut zu wiederholen und zu erklären und dann eben auch von anderen Dinge erklärt zu bekommen, die im selben Alter sind. Dennoch sollten auch da Eltern immer den letzen Blick drauf haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde, dass man in der Grundschule die Hausaufgaben lieber mit den Eltern und unter strenger Aufsicht machen sollte. Ich meine, wenn man zufällig Zwillinge zu Hause hat oder Drillinge, dann wird man die Kinder zusammen lernen lassen müssen. Aber wenn man ein Kind alleine in einer bestimmten Klasse hat würde ich das nicht machen. Für mich wirkt das eher so, als würden die anderen Eltern ihre Aufgaben und Aufsichtspflicht eher übertragen wollen aus Faulheit oder Bequemlichkeit und das finde ich nicht richtig, sondern eher kontraproduktiv.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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