Wie schnell Job als Berufseinsteiger hinwerfen?

vom 22.07.2018, 06:21 Uhr

Ein ehemaliger Kommilitone von mir hat seit knapp 7 Monaten seinen ersten Job. Dummerweise ist dieser Job so gar nicht das, was er sich vorgestellt hat und wurde sowohl in der Stellenanzeige als auch im Vorstellungsgespräch ganz anders dargestellt. Er überlegt schon seit einer Weile zu kündigen und alles hinzuwerfen, allerdings traut er sich nicht so wirklich.

Er meint, dass das ja bei Bewerbungen negativ ausgelegt werden könnte, wenn ein Berufseinsteiger nicht mal ein Jahr bei einem Arbeitgeber ausgehalten hat, noch schlechter wäre es, wenn man dann in der Probezeit kündigt, die aber vorbei ist. Wie schnell würdet ihr einen Job als Berufseinsteiger hinwerfen? Oder würdet ihr das vom Job selbst abhängig machen? Mein ehemaliger Kommilitone meint, dass er chronisch unterfordert sei und extrem viel Leerlauf hätte und im Prinzip nur seine Zeit absitzen würde.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass man das heutzutage nicht mehr so ernst nehmen sollte. Die Zeiten sind vorbei, als man wie mein Vater oder unsere altgediente Sekretärin nach der Lehre quasi noch als Teenager in einem Unternehmen angefangen hat und da sein ganzes Arbeitsleben geblieben ist. Heutzutage spielt ja auch die Vorstellung von Selbstverwirklichung und einer richtigen Karriere eine viel größere Rolle als der bloße Broterwerb.

Außerdem sind 7 Monate gar nichts, und beim ersten Job nach dem Studium haben sicher die meisten Personalmenschen Verständnis, wenn man sich da so ein bisschen vergreift und einen kleineren Fehlstart hinlegt. Wenn der Job in fünf Jahren immer noch kacke ist, hat der Mensch schon etliche Chancen verschenkt und die Lebensqualität leidet ja schließlich auch, wenn man an einem Arbeitsplatz festzusitzen meint, der einem nicht zusagt.

Allerdings würde ich in diesem Fall noch mal genau mit mir ins Gericht gehen, weswegen mir dieser Job nicht zusagt. Gerade als Einsteiger ist man am Anfang oft noch der bessere Praktikant, und interessantere und erfüllendere Aufgabenbereiche kommen erst mit der Zeit. Und jeder Job hat Schattenseiten. Wenn man also nach ein paar Monaten schon hinschmeißt, weil man trotz supi Studium immer noch nicht der tolle Hecht ist, zu dem alle aufschauen oder immer noch den einen oder anderen Anfängerjob aufgehängt bekommt, muss man lange suchen, um einen Arbeitsplatz zu finden, wo das nicht der Fall ist.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich denke auch, dass das sicher nicht so negativ ausgelegt wird, wenn man nach so recht kurzer Zeit schon einen neuen Job sucht. Natürlich ist es bei dem ersten Job nach dem Studium unter Umständen nicht ganz so leicht zu beurteilen, wie es in anderen Jobs aussehen könnte und ob da nicht bei den Stellenanzeigen genauso gearbeitet wird, um gute Bewerber zu bekommen.

Auf jeden Fall würde ich mich dann auch nach einem neuen Job umschauen und mich bewerben und erst dann kündigen, wenn ich einen neuen Vertrag in der Tasche habe. Wenn man dann davon überzeugt ist, das Richtige zu tun, dann hat man immerhin direkt eine Alternative, die einem hoffentlich einen besseren Arbeitsalltag bietet.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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