In einer Praxisgemeinschaft einen Arzt meiden?

Das Problem kenne ich sehr gut. Wegen meinem Umzug musste ich mir einen neuen Hausarzt suchen, also suchte ich mir eine Gemeinschaftspraxis in der Nähe. Ich habe mir heute vorsichtshalber die Schilddrüse durchchecken lassen wegen familiärer Vorbelastung. Letzte Woche war ich bei der Ärztin zur Sprechstunde, sie war sehr verständnisvoll und engagiert und konnte auch sehr gut meine Sorgen nachvollziehen.

Heute allerdings war wider Erwarten der Arzt da, der bei mir den Ultraschall der Schilddrüse vorgenommen hat. Bei ihm fühlte ich mich überhaupt nicht gut aufgehoben. Er war zwar kompetent und alles, aber er hat so komische Witze gemacht und er hat einige Kommentare gebracht, bei denen ich schon das Gefühl hatte, dass ich in seinen Augen eine unbedeutende Bagatelle bin und er was besseres zu tun hätte, als sich um mich zu kümmern. Ich denke, dass ich in Zukunft lieber zu der Ärztin gehen werde. Der Arzt in dieser Gemeinschaftspraxis ist mir irgendwie unsympathisch und schon fast unheimlich. Ich hoffe, ich werde nie wieder gezwungen sein, mich von ihm behandeln zu lassen.

Wir haben in Deutschland immer noch die freie Arztwahl. Daher spricht in meinen Augen nichts dagegen, dass man sich auch in einer Gemeinschaftspraxis sich den Arzt frei aussucht, der einem am meisten zusagt. Es muss ja auch wegen der Compliance ein Vertrauensverhältnis bestehen, es bringt ja nichts, sich einen Arzt zu suchen, den man gar nicht vertraut und dessen Anweisungen und Therapieempfehlungen man misstraut oder sogar ignoriert.

Direkt beschweren tue ich mich eigentlich nicht, wenn ich mit der Behandlung durch einen Arzt unzufrieden bin. Ich suche mir dann einfach einen anderen Arzt oder gebe bei Jameda eine schlechte Bewertung ab. Einmal habe ich dafür ein Hausverbot in der Praxis bekommen.