In welchen Situationen braucht ihr emotionalen Beistand?

vom 15.07.2018, 13:26 Uhr

Ich muss sagen, dass ich sehr viel lieber mit mir selbst ausmache, wenn es mir schlecht geht. Natürlich habe ich auch Freunde, an die ich mich wenden kann, wobei ich ihnen natürlich auch vieles erzähle, was mich belastet. Wenn es mir allerdings ganz akut und plötzlich schlecht geht, dann bin ich im Normalfall immer lieber allein - auch wenn etwas für mich sehr Schlimmes passiert ist.

Auch vor Prüfungen oder dergleichen bin ich lieber alleine. Mich würde es nur noch mehr stressen, da jemanden um mich herum zu haben und ich kann wesentlich besser runterkommen, wenn ich alleine bin. Bei mir ist das auch immer so, wenn ich sehr aufgeregt bin.

An andere wende ich mich dann lieber, wenn ich den ersten Schock verdaut habe und wieder klar denken kann oder wenn bestimmte Situationen dann einfach vorbei sind. In welchen Situationen braucht ihr emotionalen Beistand? Seid ihr auch so, dass ihr auch schwierige Situationen lieber alleine meistert?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wenn nicht gerade jemand gestorben ist oder sonst eine Katastrophe passiert, kann ich mir unter "emotionalen Beistand" gar nicht so viel vorstellen. Ich selber tue mich bekanntlich schwer damit, jemanden zu "trösten" und umgekehrt weiß ich auch nicht so genau, welche Form von "emotionalem Beistand" mir helfen könnte. Ich bin eigentlich ganz gut darin, mich selber zu trösten und wieder aufzupäppeln und es bringt mir nicht viel, wenn ich etwas vermassle, und jemand sitzt dann neben mir und schaut mich großäugig an.

Was ich hin und wieder ganz gern habe, ist Bestätigung und Zustimmung, wenn ich mich gerade tierisch über etwas aufrege. Dann möchte ich keine Beschwichtigungen und kein "Ist ja nicht so schlimm!". Natürlich ist es nicht "schlimm", schließlich stehe ich noch aufrecht und kann noch schimpfen. Aber manchmal möchte ich schon ganz gerne hören, dass ich mich zu Recht aufrege und XY wirklich ein blöder Arsch ist. Aber das läuft wohl kaum unter emotionalem Beistand.

» Gerbera » Beiträge: 11311 » Talkpoints: 47,42 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Also ich selber brauche ganz selten emotionalen Beistand, weil ich alles mit mir selber ausmache. Aber hineinfressen tue ich trotzdem nichts. Im Prinzip wissen meine beste Freundin und ich alles von unserem Leben, bis auf ein paar Geheimnisse, die eben jeder mit sich herum trägt. Es gibt ja Dinge, die man wirklich niemandem erzählen möchte und das passt auch so.

Aber wirklich emotionalen Beistand brauche ich nur, wenn jetzt jemand gestorben ist oder so. Und dann auch nur von den engsten Personen, die mir nahe stehen. Ich mag diese Heuchlereien nicht, wenn da jemand zur Beerdigung kommt, der sich nie gekümmert hat und mir dann das Beileid anwünscht.

Also im Prinzip muss ich sagen, dass ich den Großteil meines Lebens wirklich alleine gemeistert habe, auch wenn es nicht immer einfach war. Oft waren auch meine Freunde eben zu einem Zeitpunkt, als es brenzlig wurde, nicht da, weil sie gerade im Urlaub waren oder etwas ähnliches. Da muss man dann auch alleine klar kommen, das nutzt alles zusammen nichts.

Ich finde es gut, wenn man darüber sprechen kann. Es ist aber auch von Vorteil, wenn man seelisch so stabil ist, dass man gewissen Dingen, die das Leben einfach mit sich bringt, einfach positiv gegenübersteht und sich da nicht so hinein steigert. Denn nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Und wenn man gelernt hat, selber damit umzugehen, dann kann einem das für das weitere Leben eigentlich nur hilfreich sein.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Emotionalen Beistand braucht man doch eigentlich immer mal. Wenn man in eine schwere Prüfung geht, alles schiefläuft oder was auch immer. Das muss ja nicht immer ein ewig langes Gespräch sein, aber ich schreibe es mir dann als Nachricht gerne von der Seele und bespreche so etwas mit meinem besten Freund und gerade bei Prüfungen hat mir dann seine Nachricht, wenn es so weit war, wirklich die Laune verbessert.

Ich bespreche auch viel mit meinem Mann, einfach weil ich gerne über Gefühle und so weiter rede, verwerflich finde ich das auch nicht. Wenn man etwas Beistand braucht, heißt dass ja auch nicht, das man heulend am Boden liegt, sondern einfach nur mal reden möchte, Zuspruch bekommen möchte und das finde ich normal in Situationen, in denen man sich unwohl fühlt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich brauche dann Beistand, wenn ich großen Belastungen ausgesetzt bin. Beispielsweise wenn man über längere Zeit massiv unter Druck steht oder sich vielleicht selbst unter Druck setzt, weil das Leben nicht so läuft wie man es sich gerade wünschen würde. Solche Situationen hatte ich bisher aber nicht oft im Leben und ich weiß dann auch, auf wen ich mich dann verlassen kann.

So etwas wie ein Todesfall in der Familie wirft mich nicht so schnell aus der Bahn, da der Tod zum Leben nun mal dazu gehört und ich keine Probleme habe, los zulassen und mit solchen Sachen abzuschließen. Da ich sowieso so lebe, dass ich hinterher nichts bereue, kann ich mir auch nicht vorwerfen, dass im Todesfall zu wenig Zeit mit einer Person verbracht worden ist oder dergleichen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Emotionalen Beistand brauche ich, wenn ich eine Emotion nicht alleine aushalten kann oder möchte - egal welche. Insofern finde ich es wichtig, dann Freunde um mich zu haben, die ich je nach Themenlage kontaktieren kann. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich mich selten wirklich allein fühle, manchmal reicht mir das Wissen darum, dass jemand für mich da wäre, wenn ich das brauche. ich bin allerdings oft auch froh, einen Gottglauben zu haben - da hat man dann ja immer einen mächtigen Freund an der Seite, insofern macht das manches leichter. :D

» Kirchenbotschafter » Beiträge: 91 » Talkpoints: 21,81 »


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