Bei Erkrankungen und Problemen Selbsthilfebücher nutzen?
Für psychische Erkrankungen und auch andere Krankheiten und Probleme gibt es ja diverse Selbsthilfebücher. Ich muss sagen, dass ich noch kein solches Buch gelesen habe und daher auch nicht beurteilen kann, ob diese wirklich helfen können. Ich denke, dass es sicherlich eine Rolle spielt, wie sehr man sich auf die Bücher einlassen kann und auch daran glaubt, dass sie helfen werden.
Eine Bekannte schwört auf solche Selbsthilfebücher und greift immer als erstes zu solcher Literatur, wenn sie ein Problem oder eine Krankheit hat. Ich sehe das etwas anders und gehe dann doch lieber zum Arzt.
Was haltet ihr von Selbsthilfebüchern? Meint ihr es auf die Erkrankung oder das Problem ankommt, ob diese hilfreich sind? Habt ihr selbst schon solche Bücher gelesen und wie überzeugt haben euch diese? Ist es gefährlich sich nur darauf zu verlassen?
Um was geht es hier genau? Erkrankungen oder Probleme? Das kann man doch überhaupt nicht vergleichen. Kann mir ein Buch dabei helfen mein Verhalten im Alltag so zu ändern, dass ich weniger Rückenschmerzen habe? Wahrscheinlich schon. Kann ein Buch einen Bandscheibenvorfall beheben? Natürlich nicht. Sollte ich bei schweren Rückenschmerzen zum Arzt gehen? Wahrscheinlich schon. Kann ich es erst mal mit Selbsthilfe versuchen wenn ich weiß, dass mein Rücken durch zu viel Sitzen im Beruf verspannt ist? Warum nicht.
Außerdem kann man natürlich nicht alle Selbsthilfebücher in einem Topf werfen. Ich würde so etwas wie "Krebs durch vegane Ernährung heilen" jetzt nicht mit "abwechslungsreiche Ernährung bei Lebensmittelallergien" vergleichen. Aber eigentlich sagt doch der gesunde Menschenverstand was man ernst nehmen kann und von was man die Finger lassen sollte.
Ich glaube, man kann evtl. einen wacheren Blick für sich und seine Umgebung bekommen, wenn man so ein Selbsthilfebuch liest, aber die Ursache der psychischen Erkrankung kann man nur mit Hilfe eines Therapeuten ausfindig machen und gegebenenfalls eliminieren, da man dazu jemanden Außenstehenden mit objektivem Blick braucht.
Ich greife aber auch eher zu solchen Büchern als direkt zu einem Arzt zu rennen, weil ich allgemein von Schulmedizinern nicht viel halte und diese in den meisten Fällen auch viel zu schnell zu Psychopharmaka greifen anstatt sich Zeit für einen zu nehmen und der Ursache auf den Grund gehen zu wollen. Ersteres bringt schließlich mehr Kohle ein.
Durch meinen Beruf, in dem ich engen Kontakt zur Schulmedizin habe, hat sich diese Überzeugung mit den Jahren auch weiterhin bestärkt. Da ist mehr Kopfschütteln seitens von mir als Vertrauen zu den Ärzten.
Ansonsten ist es jedem selbst überlassen, ob er sich selbst, einem Buch, einem Heilpraktiker oder Schulmediziner am meisten vertraut.
So mancher Denkansatz mag ja ganz nett sein, aber meistens stehen die großen Weisheiten dieser Bücher stehen auch im Internet. Ich stöbere bei Problemen lieber mal im Internet oder hole mir irgendwo Rat. Gerade psychische Erkrankungen würde ich aber auch nicht auf gut Glück behandeln wollen, sondern dann doch lieber einen Fachmann aufsuchen. Meiner Meinung nach hat es wenig Sinn sich da zu belesen, da nicht jeder gleich ist.
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