Mobile Kältekammer gegen Schmerzen nutzen?

vom 11.09.2015, 13:53 Uhr

In Asien und in den USA verwendet man schon länger die Kältetherapie gegen Schmerzen, in Deutschland ist das noch nicht so bekannt, soll in den nächsten Jahren aber vermehrt angewandt werden. Dabei kommt der Patient in Unterwäsche in eine mobile Kühlkammer und verweilt dort bei bis zu -140 Grad etwa zwei Minuten. Das hört sich furchtbar kalt an, aber die Patienten geben an, dass es dennoch gut zu ertragen ist, da es eine trockene Kälte ist.

Geeignet ist diese Art der Schmerztherapie bei Rheumapatienten, Leuten mit Asthma oder Neurodermitis. Zunächst verschwindet der Schmerz nur für wenige Stunden, aber wenn man die Therapie häufiger macht, kann der Schmerz bis zu drei Monaten Ruhe gehen. Forscher nehmen an, dass der Körper die Schmerzweiterleitung verlernt.

Derzeit bezahlt die Krankenkasse diese Therapie leider noch nicht, allerdings kann sich das in absehbarer Zeit ändern. Kennt ihr Menschen die eine solche Schmerztherapie gemacht haben und aus Erfahrung berichten können? Wie kann es sein, dass ein Mensch es bei -140 Grad aushält? Wäre diese Therapie auch etwas für euch, wenn ihr an Schmerzen leiden würdet?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich leide seit 21 Jahren an Rheuma. Das hat bei mir damals im Alter von 2 Jahren angefangen. Mittlerweile habe ich länger mal Pausen was die Schmerzen und Entzündungen angeht, meistens ist es im Sommer schlimm wenn es so heiß ist.

Als Kind hatte ich jedoch Phasen dabei wo ich 2 mal pro Jahr ins Krankenhaus musste. Dort gab es auch 2 Kältekammern. Eine kleinere als Vorraum, wo es zwar auch kalt war aber nicht so richtig schlimm kalt. Die 2. war die größere in der es auch -140 Grad kalt war. Als ich noch ganz klein war bin ich immer nur in die 1. Kammer gekommen und als ich älter wurde dann auch in die 2.

Ich muss sagen, das war immer richtig angenehm. Die Schmerzen waren danach erstmal wie weggefegt und es war sehr gut auszuhalten. Kann ich nur jedem empfehlen. Kälte hilft bei solchen Schmerzen sowieso sehr gut und lindert etwas.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne niemanden, der eine solche Schmerztherapie macht. Wenn das aber tatsächlich so effektiv helfen soll wie beschrieben finde ich, dass man das ruhig häufiger einsetzen sollte. Ich gehe davon aus, dass die Patienten vorher medizinisch untersucht und währenddessen auch medizinisch überwacht werden, um irgendwelche negativen Folgen für den Kreislauf durch die Kälte zu vermeiden.

Wenn das geregelt ist, spricht doch nichts dagegen finde ich. Mich würde mal interessieren, wie teuer so eine Therapie in Deutschland ist, also wie viel der Patient aus eigener Tasche dafür zahlen müsste. Ich gehe davon aus, dass die Krankenkasse diese Form der Therapie immer noch nicht finanzieren können oder wollen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Geeignet ist diese Art der Schmerztherapie bei Rheumapatienten, Leuten mit Asthma oder Neurodermitis.

Bei Asthma verbietet sich der Aufenthalt in der Kältekammer, das gilt auch, wenn der Patient gleichzeitig an Rheuma leidet. Große Temperaturschwankungen lösen bei den meisten Asthmatikern Anfälle aus. Zudem gibt es da keine Schmerzen, die man lindern müsste. Es gibt noch einige andere Kontraindikationen mehr.

Die stationäre Ganzkörper-Kältetherapie wird von den Krankenkassen schon ganz lange bezahlt. Anders sieht es bei der ambulanten Therapie aus. Mit guter Begründung bekommt man durchaus die Kältekammer als Heilmittelverordnung über den Punkt "Physikalische Therapie" durch. Zudem übernehmen einige Krankenkassen im Rahmen der freiwilligen Leistungen die Kosten. Wer da Bedarf hat, kann also die Krankenkasse wechseln, wenn die bisherige es nicht übernimmt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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