Wann Kartoffeln entsorgen, da Keimung zu stark?

vom 21.07.2018, 18:39 Uhr

Wenn Kartoffeln bereits etwas länger liegen und zu viel Licht abbekommen haben, fangen sie an zu keimen. Wenn diese Stellen noch recht klein sind, stellt das ja kein Problem dar, man kann sie einfach wegschneiden und die Kartoffeln normal zubereiten.

Wenn sie aber schon sehr stark gekeimt haben, kann bereits ein Gift entstanden sein, und man sollte sie nicht mehr verzehren. Wie stark müssen die Kartoffeln bereits gekeimt haben, dass ihr sie entsorgt? Oder schneidet ihr einfach alles weg? Seid ihr da eher vorsichtig oder macht ihr euch da nicht so viele Gedanken?

» Viktoria_ » Beiträge: 398 » Talkpoints: 32,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Kartoffel als ein Nachtschattengewächs enthält in Kraut und Beeren (= oberirdische Früchte) eine nicht unerhebliche Menge an Solanin, welches stark giftig ist. In der Knolle ist der Solaningehalt, außer in den grünen Stellen und im Zuge der Keimung, gering, weshalb der Verzehr unbedenklich ist. Keimt die Kartoffel aber, möchte sie sich vermehren und bildet deshalb vermehrt Solanin, um mögliche Fressfeinde (z.B. mich :)) fernzuhalten.

Stark keimende Kartoffeln habe ich selten, da ich sie im Keller dunkel und kühl lagere und Kartoffeln bei mir recht häufig in unterschiedlichen Variationen auf dem Speiseplan stehen und somit zügig verbraucht werden. Wenn ich aber doch mal sehe, dass sie zu keimen beginnen, streife ich die Keime mit der Hand ab und verarbeite sie innerhalb weniger Tage zu einem schönen Kartoffelgericht, wobei ich sie etwas großzügiger als sonst schäle, da das meiste Solanin in der äußeren Schicht der Knolle vorliegt. Noch vorhandene Keimansätze schneide ich heraus.

Sollten allerdings mehrere Keime, die länger als etwa ein Zentimeter sind, vorhanden sein, wird allgemein empfohlen, die Kartoffel zu entsorgen, da der Solaningehalt in der Knolle dann so hoch ist, dass der Verzehr gesundheitsschädlich wäre.

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» Vega » Beiträge: 207 » Talkpoints: 137,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass die Angst noch aus der Zeit stammt, als die Kartoffel entdeckt wurde. Dort wurde dann irrtümlich der Keim verzehrt, weil die Menschen nicht wussten, dass die Kartoffel selber die Frucht war, die zum Verzehr geeignet gewesen wäre.

Selber kann ich nur sagen, dass ich die Keime einfach weg schneide und die Kartoffeln trotzdem koche. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich noch nie Schwierigkeiten damit gehabt hatte. Auch ein Bekannter, der Koch gelernt hat, sagt, dass es unbedenklich ist.

Aber vielleicht tun die Leute, die einen empfindlichen Magen haben wirklich besser daran, stark gekeimte Kartoffeln zu entsorgen. Gefährlich oder gar tödlich sind die Kartoffeln aber auf keinen Fall. Man könnte sie sogar nutzen, um neue Kartoffeln zu pflanzen. Sie brauchen gar nicht viel.

Man kann die gekeimten Kartoffeln einfach draußen mit frischem Heu oder Stroh bedecken und es wachsen neue Kartoffeln daraus. Vielleicht wäre das noch ein Weg, um bereits gekeimte Kartoffeln wieder zu verwenden.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dass man stark ausgekeimte Kartoffeln nicht mehr essen sollte, weil diese da irgendwie Gifte produzieren, davon habe ich auch schon gehört. Allerdings ist es mir bestimmt die letzten 10 Jahre nicht passiert, dass meine Kartoffeln derartig gekeimt wären. Ich kaufe ja auch nur immer ein kleines Netz und so lange liegen die Kartoffeln dann bei mir auch nicht herum. Aber wenn, dann würde ich keimbelastete Kartoffeln auch wegschmeißen.

» A. Brunner » Beiträge: 148 » Talkpoints: 21,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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