Schon mal bereut etwas im Internet preisgegeben zu haben?
Gerade in Foren ist es ja so, dass manche Menschen viel über sich und die Familie preis geben. Auch bei Facebook lese ich immer sehr sehr private Dinge und wundere mich manchmal, wie man sich selber so darstellen kann. Da diskutiert man in der Öffentlichkeit, dass man sich geprügelt hat, dass man schwanger ist und abtreiben will oder Sachen, die die Kinder betreffen usw. Selbst wenn man sich selber meint, wird nicht mal geschrieben, dass es beispielsweise A ist oder eine Bekannte.
Oft werden in manchen Foren dann auf Wunsch auch Beiträge gelöscht. Das ist dann auch ärgerlich, wenn man selber Ratschläge gegeben hat. Aber der Wunsch der Themenersteller ist dann so groß, dass die Admins dann löschen. Zum Glück passiert das hier nicht, weil man dann ja auch Punkte verliert. Aber in anderen Foren, wo es nicht um Punkte geht, ist mir das schon oft aufgefallen.
Habt ihr schon mal bereut, etwas im Internet geschrieben zu haben, was euch selber oder eure Familie betrifft? Habt ihr dann reagiert, indem ihr es selber gelöscht habt oder löschen gelassen habt? War der Beitrag dann aus einer Kurzschlusshandlung geschrieben?
Ich muss sagen, dass ich es schon des Öfteren erlebt habe, dass Leute Sachen von sich im Netz preisgegeben haben, wo ich mir nur an den Kopf gefasst und gedacht habe: Ist das euer Ernst? Muss das wirklich sein?
Das waren dann auch so Sachen, wie du sie schon geschrieben hast. Man ist besoffen auf einer Party, schwanger, man nimmt Drogen, raucht grade eine oder auch wenn möglich alles zusammen. Ich frage mich, ob die Leute wenigstens im Nachhinein merken, wie dämlich es ist so was privates zu posten oder ob es ihnen gar nicht auffällt und für sie völlig legitim ist - da gibt es ja auch solche und solche.
Ich selbst glaube, dass ich noch nichts gepostet habe, was ich im Nachhinein wirklich sehr schwer bereut habe. Sicher entdeckt man heute, wenn man etwas älter ist, so die "Sünden" aus der Jugendzeit, wo man noch jeden Kinobesuch bei Facebook kundtun musste, aber ich kann mich nicht daran erinnern, jemals etwas richtig peinliches gepostet zu haben. Vielleicht habe ich es aber auch verdrängt und mein Gehirn versucht damit nur mich zu schützen.
Ich denke, dass die meiste Posts, grade bei Facebook, auf Dauer doch recht schnell wieder verschwinden, da viele Sachen unter dem Einfluss von Alkohol geschrieben werden und am nächsten Tag, in nüchternem Zustand, bemerkt man sein Malheur und macht es wieder rückgängig, sodass es nicht für die Ewigkeit für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Ein Ratschlag, den ich jedem ans Herz legen kann: Nachdenken, bevor man etwas online stellt. Man weiß nie, wer es sieht und grade dann, wenn man betrunken ist oder in einer extremen Stimmlage (sei es jetzt traurig oder fröhlich), sollte man lieber noch ein paar Stunden abwarten, bis man sich beruhigt hat, bevor man etwas mit der Öffentlichkeit teilt.
Mir ist es auch schon passiert, dass ich im Eifer des Gefechts etwas im Internet gepostet habe, wo ich dann im Nachhinein dachte, dass ich das besser gelassen hätte und es mir doch irgendwie zu persönlich oder zu intim war. Bei mir war es dann aber so, dass ich das geschriebene nicht wieder löschen konnte.
Bei Facebook passe ich doch schon recht gut auf, was ich dort schreibe oder hochlade. Meistens poste ich doch nur Bilder von meinen Haustieren, die ruhig jeder ansehen darf. Geschrieben und gepostet hat man schnell etwas, aber manchmal ist das Löschen so schwer oder fast unmöglich, dass man sich sehr gut überlegen sollte, was man eben schreibt und veröffentlicht.
Ich bin in dieser Hinsicht sehr konsequent. Ich bin sehr kontrolliert und habe ein hohes Maß an Selbstbeherrschung, wenn es darum geht, Informationen über mich preiszugeben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Informationen persönlich weiter gesagt werden - beispielsweise an Nachbarn, Angehörige, Freunde, Kollegen oder Kommilitonen - oder ob das eben in schriftlicher Form passiert, auch in Foren oder per Email.
Ich teile Informationen grundsätzlich nur mit, wenn ich absolut gar kein Problem damit hätte, wenn diese Informationen weitergetragen würden. Wenn auch nur geringste Zweifel bestehen, dass ich die Weitergabe der Information bereuen könnte, halte ich grundsätzlich die Klappe und schweige. Mit dieser Taktik bin ich bisher immer gut gefahren und habe noch nie eine mitgeteilte Information bereut.
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