Ablecken von Haustier dulden, da ein Zuneigungsbeweis?
Eine Bekannte lässt sich immer den Arm von ihrem Hund ablecken, wenn dieser das möchte. Sie meint, dass es doch ein Zuneigungsbeweis des Tieres wäre und es vielleicht das Verhältnis beeinflussen könnte, wenn sie das Tier wegschicken oder das verbieten würde. So hält sie eben den Arm hin, wenn der Hund dann lecken will.
Ich finde das schon komisch, obwohl ich selbst Haustiere habe. Ich würde es nicht gut finden, wenn meine Hunde mir den Arm ablecken wollten. Zulassen würde ich das nicht und bisher hat das auch dem Zusammenleben nicht geschadet. Ich finde, dass es da eben eine Grenze geben muss. Wenn man das mag, kann man ja still halten, aber ich finde das schon etwas ekelig bzw. nervig.
Würdet ihr euch vom Haustier ablecken lassen, weil das ein Zuneigungsbeweis des Tieres ist? Hättet ihr da Bedenken, dass Tier irgendwie in die Schranken zu weisen, weil das dem Verhältnis oder Zusammenleben schaden könnte? Ist das nicht Quatsch und eher nur menschlicher Glaube, dass dem so ist?
Das kommt für mich schon irgendwie auf die Art des Haustieres an. Große Hundezungen möchte ich weder im Gesicht noch unbedingt am Arm haben, jedenfalls nicht regelmäßig, da bleibt meistens viel Speichel zurück und man riecht dann auch danach. Unsere Kaninchen dürfen allerdings gerne ihre Zuneigung per Zunge ausdrücken, bei Fluchttieren berührt mich das immer noch etwas mehr, wenn sie Vertrauen fassen, außerdem sind die Zungen ja winzig und eher trocken, selbst wenn sie da ein paar Minuten an meinem Arm lecken, merkt man später überhaupt nichts davon und es kitzelt nur ein wenig.
Wir finden es nicht schlimm, wenn unser Hund uns mal im Gesicht rumschlabbert. Ich muss dazu sagen, dass es ein Schweizer weißer Schäferhund ist. Im Rudel ist es auch so. Klar wir sind Menschen, aber er gehört zu uns und irgendwie ist er ja auch ein Familienmitglied. Wie das mit einem Bernhardiner oder einer deutschen Dogge wäre, wüsste ich jetzt auch nicht, da gerade große Rassen ja recht viel Speichel produzieren. Hunde lecken sich über die Lefzen um den anderen zu beschwichtigen und können so auch einen Teil Zuneigung ausdrücken.
Ich freue mich immer darüber und bekomme gute Laune, wenn mein Hund mich begrüßt. Unsere Familien kennen ihn und wissen auch, dass er bei dem Kommando Schluss aufhört. Nach einigen Anlaufversuchen merkt unser Hund auch wen er anschlabbern kann und wen nicht. Zu viel muss es auch bei uns nicht sein. Er wird jedoch regelmäßig entwurmt, seine Zähne sind gepflegt und er hat auch keinen "Mundgeruch".
Wer es nicht mag, muss dies ja auch nicht mit sich machen lassen. Unsere Reptilien und Vögel würden dies nicht machen und bei unseren Frettchen kommt das Lecken eigentlich nur als Vorwarnung, wenn sie gleich knibbeln wollen. Da brauche ich das Schlabbern dann auch nicht, auch wenn das Knibbeln nicht weh tut. Bei fremden Hunden finde ich es auch nicht unbedingt angemessen, aber wenn es die Hunde von Freunden sind finde ich es nicht schlimm und sterben werde ich daran definitiv auch nicht.
Ach die Menschen und ihre Eigenart, die Tiere zu vermenschlichen! Es kann doch genauso gut sein, dass das Tier einem nur deswegen das Gesicht ableckt oder die Hand, weil man dort nicht sichtbare Rückstände von Essen hat oder Essen angefasst hat und das Tier einfach nur Hunger hat. Das hat mit Zuneigung doch gar nichts zu tun.
Ich hatte mal eine super zahme Ratte die mich öfters abgeleckt hat. Das fand ich ok. Ratten sind ja auch sehr hygienisch und eine Rattenzunge ist trocken. Beim Hund hingegen finde ich es eklig. Da ist man immer gleich nass gesabbert. Und schon gar nicht käme ich auf die Idee mich ablecken zu lassen weil der Hund das so möchte.
Bei meinen Eltern hatte ich einen kleinen Hund, der uns auch sehr gerne abgeleckt hat. Allerdings wusste die Hündin, dass sie das eigentlich nicht tun soll und hat bei einem entsprechendem Kommando ("Stopp") auch aufgehört. Ich habe es hin und wieder geduldet, wenn ich in der Nähe eines Waschbeckens war und mir hinterher die Hände waschen konnte. Sonderlich schön fand ich das nicht, aber ich wusste eben, dass es sich um einen Zuneigungsbeweis handelt und sie es nicht böswillig macht. Deshalb habe ich sie auch davon abgehalten, wenn ich nicht wusste, ob ich im Anschluss meine Hände waschen kann.
Täubchen hat geschrieben:Ach die Menschen und ihre Eigenart, die Tiere zu vermenschlichen! Es kann doch genauso gut sein, dass das Tier einem nur deswegen das Gesicht ableckt oder die Hand, weil man dort nicht sichtbare Rückstände von Essen hat oder Essen angefasst hat und das Tier einfach nur Hunger hat. Das hat mit Zuneigung doch gar nichts zu tun.
Wie kommst du bitte hier auf vermenschlichen? Hunde übertragen ihr arteigenes Sozialverhalten auch auf den Sozialpartner Mensch. Und hier hat das Lecken ganz viele Bedeutungen, die man kennen sollte. Versuchen Hunde Erwachsenen Hals und Gesicht abzulecken, drücken sie tatsächlich Zuneigung und Unterordnungsbereitschaft aus.
Gehen sie dagegen an die Hände, ist das eine sehr höflich formulierte Bitte. Der Hund hat ein Bedürfnis, ob das nun Hunger, der Wunsch nach Zuneigung oder eine drückende Blase ist, und er weiß, er darf nicht fordern. Also fragt er dezent an.
Leckt der Hund den Nachwuchs der Zweibeiner ab, macht er aus seiner Sicht seinen Job. Er regt gemäß seines genetischen Verhaltensrepertoirs die Verdauung des Knirpses an und zeigt, dass es aus seiner Sicht voll zur Familie gehört. Das muss man im Auge behalten. Übernehmen Hunde so viel Verantwortung, sorgen sie auch meist für den Schutz. Wenn Klein-Leon später mal im Sandkasten eine Schaufel auf den Kopf oder ein Förmchen weggenommen bekommt, könnte Bello das energisch regeln.
Mein Kaninchen leckt mir auch manchmal die Hände oder die Füße ab und ich finde das eigentlich angenehm. Das ist wie eine Massage und ich wüsste nicht, was daran schlimm ist. Vollgesabbert wird man auch nicht und es riecht auch nicht. Bei Hunden müffelt das auch manchmal. Die Hunde eines Bekannten von mir lecken mir auch manchmal die Arme ab oder die Hände und dann wasche ich mir die halt, aber ich finde es auch irgendwie komisch, die Tiere wegzuschicken.
Ich weiß nicht, wieso ich das Ablecken nicht dulden sollte? Es ist auch falsch zu glauben, dass es Tiere tun, nur weil man Essensreste hat. Mein Kater gibt mir regelmäßig ein „Küsschen“ oder leckt an meiner Hand, weil er weiter gestreichelt werden möchte oder manchmal wirkt es wie ein „danke“. Ist natürlich jetzt nur Fantasie, aber so kommt es oftmals rüber, weil dann geht er wieder und wenn er wieder was will, kommt entweder der Kopf als Küsschen in einer Art vom Kopfstoß oder nochmals die Hand anlecken.
Das machen aber von den vier Katern nur 2 immer häufig. Egal, ob die Hände gewaschen sind, ich sie gestreichelt habe usw. Sie tun es immer mal wieder. Ich würde jetzt nicht sagen, dass sie es täglich tun, aber häufig.
Ein anderer Kater ist da anders. Der macht die sogenannten Liebesbisse. Auch das ist ein Zeichen der Zuneigung, wer sich mit Katzen auskennt. Das macht er auch regelmäßig und mit dem Kopf voran preschen, damit er ein Küsschen kriegt.
Da ich das vorher auch nie bei Katzen kannte, habe ich den Tierarzt gefragt und viele Ratgeber gelesen. Es ist eine Zuneigung und viele andere Katzenbesitzer kennen beide Varianten, Küsschen, Ablecken und eben auch das Anknabbern.
Also lasse ich sie und gut ist. Ich gebe dann auch natürlich ein Küsschen, aber ich beiße nicht zurück oder lecke nicht zurück. Soweit kommt es noch.
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