Wie wichtig ist eurem Tier regelmäßige Streicheleinheit?
Manche Tiere mögen es lieber, gestreichelt zu werden, als andere. Manche Tiere sind richtig kuschelbedürftig und fordern ihre Streicheleinheiten quasi richtig ein, während man andere Tiere nicht einfach streicheln kann. Soweit ich weiß, geben es Katzen ihren Besitzern gerne zu verstehen, wenn sie gestreichelt werden wollen, wobei sie die Streicheleinheiten aber natürlich genauso gut auch verweigern können, wenn sie gerade keine Lust darauf haben.
Wie wichtig sind euren Haustieren regelmäßige Streicheleinheiten und wie kuschelbedürftig sind eure Tiere? Mögen sie es, von euch in den Arm genommen und gestreichelt zu werden oder haben sie das nicht so gerne? Geben sie es euch zu verstehen, wenn sie kuscheln wollen?
Meine Tiere sind eigentlich alle recht schmusebedürftig. Vor allem meine Hündin kommt oft und möchte gestreichelt werden. Bei den Katzen ist es meistens der Kater, der abends zu meinem Mann geht und seine Streicheleinheiten einfordert. Unsere Katze kommt auch hin und wieder mal, aber meistens ist sie einfach nur zufrieden, wenn sie neben einem von uns auf dem Sofa liegen darf.
Bisher habe ich es nur bei den Meerschweinchen erlebt, dass es dort einige gab, die nicht so gerne angefasst oder gestreichelt werden wollten. Das habe ich dann natürlich auch so akzeptiert und dies auf das nötigste beschränkt. Ansonsten waren bisher immer alle unsere Tiere in gewisser weise auf Streicheleinheiten aus.
Wir haben vier Kaninchen. Davon werden drei sehr gerne regelmäßig gestreichelt, während das eine Kaninchen Streicheleinheiten zwar duldet aber nicht selbständig einfordert. Unsere zwei Kastraten kommen abends sogar zu uns auf die Couch und legen sich neben beziehungsweise auf uns und möchten dann gestreichelt werden.
Da Kaninchen allerdings Fluchttiere sind und auch Hauskaninchen ihren Fluchtinstinkt noch besitzen, mögen alle vier es nicht auf den Arm genommen zu werden. Wir respektieren das und nehmen sie nur auf den Arm, wenn es aus gesundheitlichen Gründen (zum Beispiel zur Krallenpflege) notwendig ist.
Meinen Degus und Chinchillas waren die Streicheleinheiten ziemlich egal, das sie sich lieber untereinander gestreichelt und gepflegt haben. Hin und wieder haben sie es zugelassen, aber es gab auch Momente in denen man sie lieber nicht anfassen sollte. Dann haben sie schon geknurrt, die Zähne gezeigt oder auch direkt zugebissen. Es lag auch einfach an der Tagesform und ob gerade etwas anderes in der Gruppe schief gelaufen ist.
So wirklich eingefordert hat es am Ende nur einer meiner Degus, das war aber auch erst als er schwer krank war und ich tagelang damit beschäftigt war ihn am Leben zu erhalten. Dieser wollte auch nicht mehr in seine Gruppe zurück, sondern saß die meiste Zeit auf meiner Schulter um sich dort eher wie ein Papagei zu verhalten.
Meine zwei Hunde wohnen nicht mehr bei mir, aber diese waren auch nie sonderlich kuschelig unterwegs. Wenn sie lange alleine waren, dann haben sie schon einmal einen 1-2 Minuten belagert und wollten gedrückt, geflauscht und gestreichelt werden. Danach war es aber auch wieder gut und sie sind abgezogen. Wenn sie darauf gar keine Lust hatten, dann gab es schon genervte Blicke und ein unzufriedenes Knurren.
Die Katze meiner Schwiegermutter dagegen hat ein Rad ab. Manchmal ist sie extrem kuschelig, andere Tage schaut sie einem mit den Hintern nicht an. Gerade wenn Schwiegermutter tagelang nicht nach Hause kommt, dann wird sie nach etwa einer Woche so anhänglich und würde mit jedem mitgehen, sich von allen anfassen lassen und lässt sich dann sogar wie ein Baby auf dem Arm tragen.
Ansonsten ist das unvorstellbar, einfach aus der Einsamkeit heraus ist die Katze komplett anders nach ein paar Tagen. Dauert es ihr zu lange, also über zwei Wochen, dann ändert es sich wieder Schlagartig und das Biest wird unberechenbar, kommt angerannt um zu beißen, geht alles und jeden an. An Anfassen und streicheln braucht man dann nicht mehr denken, dass kann dann nur noch Schwiegermutter wenn sie wieder da ist.
Meine Katzen müssen nicht den ganzen Tag geschmust werden, haben aber recht feste Zeiten, in denen sie ihre Streicheleinheiten dann auch sehr vehement einfordern. Insbesondere die ältere Katze ist da sehr ritualisiert und rabiat in der Durchsetzung ihrer Bedürfnisse.
Katze Nummer 1 ist grundsätzlich recht verschmust, wobei sie nicht ständig angelaufen kommt und gestreichelt werden will, durchaus aber so ziemlich jede Möglichkeit nutzt, sich ohne große Mühe eine kleine Streicheleinheit abzuholen. Das sieht in der Regel so aus, dass sie morgens, wenn ich aufstehe, ebenfalls aufsteht und dann erstmal mit mir kuscheln will. Tagsüber ist es eher so, dass sie irgendwo sitzt oder liegt und, wenn ich dann an ihr vorbei laufe, durch aufstehen, räkeln und um die Beine schleichen signalisiert, dass ich sie ja mal streicheln könnte, wenn ich schon einmal da bin.
Katze Nummer 2 kommt regelmäßig gezielt angelaufen, leckt mich ab und stupst mich an. Wenn ich darauf nicht reagiere, wird das Stupsen unsanfter und wenn auch das nicht hilft, wird so lange lauthals gemeckert und gemotzt, bis ich mich so platziere, dass sie sich bequem in meinen Arm legen kann, wo sie sich dann in den Schlaf streicheln lässt.
Meine Katze ist so, wie die meisten anderen Katzen auch. Sie ist nicht sehr anhänglich und sie ist sehr zurückhaltend. Sie ist nicht so, dass sie die ganze Zeit kuscheln muss oder möchte. Wenn sie einmal kuscheln möchte, dann kommt sie zu einem und fordert es sich quasi ein. Sobald es ihr aber reicht, geht sie auch wieder. Ich würde also behaupten, dass ihr die Streicheleinheiten nicht so extrem wichtig sind, da sie sie sich nur selten beziehungsweise nicht mal täglich abfordert.
Bei meinen Ponys ist es aber was anderes. Meine Stute ist da auch etwas zurückhaltender, ähnlich wie meine Katze. Sie steht nicht so doll auf streicheln oder knuddeln, sie lässt es dann zwar über sich ergehen, aber sie findet daran nicht so viel Gefallen wie mein Großer. Dem macht es nämlich richtig Freude, wenn man ihn unterm Bauch, am Hintern oder an seinen Hinterbeinen kratzt. Er zieht dann die lustigsten Grimassen, weil es ihm so gut gefällt und er es richtig genießt. Er ist auch fast schon beleidigt, wenn er nicht gekrault wird, wenn er etwas gut gemacht hat.
Das hängt doch eindeutig vom Tier ab und auch von der Rasse. Eine Freundin von mir hat einen Kater, einen Maine-Coone und das Tier ist sehr kuschelsüchtig. Sie meinte, dass das bei Maine-Coones wohl total normal wäre, was ich nicht beurteilen kann, da ich nur normale Hauskatzen besessen habe. Selbst da gab es aber Unterschiede je nach Charakter und Gewohnheit.
Unsere Katzen fordern ein, wenn sie es nicht kriegen, dann nerven sie. Das hat auch nichts mit Vermenschlichung zu tun. Sie sind ja mit uns aufgewachsen, also eher mit mir und mein Freund haben sie aufgenommen. Anders als Katzen, die nie menschliche Zuneigung erfahren haben, mussten meine mit der Falsche teilweise aufgezogen werden und das bindet natürlich auch nochmal von deren Seite etwas anders.
Trotzdem habe ich mich bemüht, sie als Tiere zu sehen, weil das bei vielen ja immer mal schwierig wird. Ich lasse ihn ihre Triebe, ihre Essgewohnheiten und lasse sie auch gerne mal vollkommen durchdrehen. Ich lasse sie auch untereinander viel tun, was mir manchmal schon von der Geräuschkulisse echt unangenehm ist, wenn die sich oftmals hart bekriegen oder bekämpfen. Doch das gehört zum Revierverhalten trotz Kastration und dem Katzenleben offenbar dazu.
Trotzdem wollen sie immer wieder pro Tag gestreichelt werden, wenn ich da bin. Bin ich mal über mehrere Tage wenig zu Hause, dann holen die das sich aber wieder, indem ich dann 2 Stunden die Katzen auf dem Sofa liegen habe. Es ist also nicht so, als wenn dann alles in Ordnung sei. Es reicht ihnen dann auch nicht, dass es mein Freund dann machen kann. Wenn ich nicht da bin, wollen die das dann später von mir haben.
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