Für immer auswandern und doch ein Hintertürchen offen lassen
Bekannte von mir wollen irgendwann Deutschland verlassen und von ihrer Rente im Ausland leben. Sie wollen eigentlich für immer auswandern. Doch was ist, wenn es doch nicht funktioniert und man wieder nach Deutschland will. Sollte man sich auf jeden Fall ein Hintertürchen offen lassen? Wie sieht dieses Hintertürchen dann am besten aus?
Was sollte man tun, damit die Wege nach Deutschland nicht versperrt sind und man auch nicht wieder komplett neu in Deutschland anfangen muss? Wenn man als Rentner Deutschland verlässt ist es ja vielleicht nicht mal so tragisch. Wenn man aber als junger Mensch Deutschland verlässt und es mit Arbeit und Existenz nicht klappt, dann sieht es schon anders aus.
Ich finde, dass man das so nicht pauschal sagen kann. Mag sein, dass es einem jetzt nicht in Deutschland gefällt und man sich ein bestimmtes Land im Ausland ausguckt, wohin man auswandern möchte. Wer garantiert aber, dass es einem dort immer gefallen wird? Schließlich kann es immer zu einer Wirtschaftskrise kommen wie in Griechenland, Spanien und anderen Ländern, sodass deren Einwohner eher zu Wirtschaftsmigration gezwungen sind und nach Deutschland kommen. Ich stelle mir das schon fast witzig vor, wenn man in ein Land auswandert und nie wieder nach Deutschland zurück möchte und kurz danach sich eine heftige Wirtschaftskrise einstellt wie das eben in Griechenland der Fall war oder ist.
Auch kann es immer wieder zu Unruhen kommen wie hier beispielsweise durch Pegida. Ich kann mir gut vorstellen, dass muslimische Menschen sich von solchen Pegida-Demonstranten auf Dauer nicht erwünscht und eventuell sogar bedroht fühlen und dann vielleicht sogar in Erwägung ziehen, das Land zu verlassen, auch wenn sie hier dauerhaft leben wollten.
Ich finde es sinnlos, das Leben zu exakt zu planen. Etwas planen sollte man immer, wie beispielsweise wo man arbeiten möchte, wohin man den Wohnort verlegen möchte und wann die Familienplanung in Angriff genommen oder abgeschlossen sein soll. Aber man kann nicht die wirtschaftliche Lage eines anderen Landes vorhersehen. Man kann auch nie vorhersehen wie die ansässige Bevölkerung auf einen reagieren wird, siehe Pegida. Daher würde ich eher dazu tendieren, mir alle Optionen offen zu lassen und dann eben spontan nach Impuls zu handeln, wenn sich eine günstige Gelegenheit ergeben sollte.
Ich würde so weit ehrlich gesagt gar nicht denken wollen. Nehmen wir an, einem gefällt es in Deutschland nicht mehr und man möchte nach Frankreich, Spanien oder in die USA auswandern, weil das Leben dort (aktuell zumindest) deutlich besser und attraktiver zu sein scheint. In den nächsten Jahren kann sich viel verändern und wer weiß, vielleicht sind die Zustände dann im aktuellen Land, wo man lebt, untragbar geworden, wer sagt aber, dass es einem in Deutschland besser gefallen würde? Vielleicht hat sich die (politische) Lage hier dann soweit verschlechtert, dass man gar nicht mehr zurück möchte. Das sollte man in seinen Gedanken berücksichtigen.
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