Von Wartezeiten im Alltag genervt

Letzte Woche, ist mir besonders aufgefallen, wie viel Zeit man im Alltag mit Warten verbringt. Ich war beim Augenarzt. Trotz Termin habe ich im Wartezimmer 3 Stunden verbracht. Das war Montag. Dienstag war ich beim Friseur, der leider keine Termine vergibt. Bis ich dran kam, waren es 2 Stunden und 15 Minuten.

Weiter ging es dann beim Hausarzt, wo so viel zu tun war, dass ich nur auf ein Rezept mal eben 45 Minuten gewartet habe. Das sind alleine 6 Stunden Zeit, die man nur mit Warten verbringt, die man ausrechnen kann. Wenn man nun auch noch die ganzen Zeiten rechnet, wo man an einer Kasse wartet, wo man auf jemanden wartet, wenn man verabredet ist, wenn man auf den Paketboten oder Postboten wartet, dann kommen einige Stunden in der Woche zusammen.

Seid ihr auch manchmal genervt von ellenlangen Wartezeiten? Warten auf den Bus, warten auf den Zug, der mal wieder Verspätung hat, warten auf ein Taxi, was schon längst da sein sollte und warten in der Warteschleife am Telefon. Wie verhaltet ihr euch, wenn ihr beim Warten genervt seid? Seid ihr ungeduldig und lasst es dann an anderen aus? Seid ihr innerlich am brodeln oder macht es euch gar nichts aus und nehmt jede Wartezeit gelassen auf?

Manchmal ist es bei meinem Coiffeur mühsam bei den Wartezeiten. Oft kann ich nur am Samstag hingehen und da schon ab 09:00/10:00 bei ihm Hochbetrieb ist, warte ich auch bis zu 1h auf den Haarschnitt. Wenn es daher geht, halte ich mir einen Termin während der Woche frei.

Ansonsten nervt es mich schon auch, wenn ich warten muss. Ich bin mir an die Schweizer Pünktlichkeit gewohnt. Die Kultur macht es auch aus. Wenn ich nach Italien gehe wo meine Familie lebt und dort mit dem ÖV Fahre, nun... das sind dann andere Welten. Obwohl letztes Jahr in den Ferien die Frecciarossa-Züge wirklich genau auf die Minute losfuhren.

Generell fällt mir so viel Wartezeit eigentlich nicht auf. Ich muss eigentlich meist nur für die Routineuntersuchungen zum Arzt. Allerdings wartet man da ja auch unter Umständen schon einige Stunden. Zumindest ist das bei meinem Hausarzt immer ein richtiger Graus. Allerdings fällt mir da das Warten schwer, weil ich es in vollen und engen Räumen eher schwer aushalten kann. Oftmals versuche ich mich dann abzulenken und nehmen mir ein Buch oder einen Ebook-Reader mit. Dann kommt mir die Wartezeit nicht ganz so verwendet vor.

Aber du hast schon recht, dass einiges an Wartezeiten zusammen kommt, wenn man mal genauer darauf achtet. Gerade auch, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln täglich zur Arbeit fährt. Da muss man sicherlich auch ständig Wartezeiten mit einrechnen. Gerade wenn man nach Feierabend schnell nach Hause möchte, ist das schon sehr nervig.

Ich kann das Gefühl sehr gut nachvollziehen. Ich fahre seit 10 Jahren mit der Bahn, wobei ich da schon sehr viele Pannen miterlebt habe. Aktuell pendle ich zur Arbeit mit der Bahn, wobei es da auch mal vorkommt, dass die Bahn ausfällt und man umplanen muss. Manchmal bleibt die Bahn auch einfach stehen, weil ein ICE überholen muss oder wegen einer Baustelle oder was auch immer. Kürzlich las ich von einem Fall in Deutschland, wo ein Teenager-Paar Fotos auf den Gleisen machen wollte und deswegen wurde dann das Gleis gesperrt für eine halbe Stunde. Auch von entlaufenen Kühen habe ich in diesem Kontext schon gelesen. Das dehnt die Wartezeit dann natürlich leider aus.

Ich zähle mittlerweile gar nicht mehr, wie viel Zeit ich mit Warten verbringen muss, sondern versuche die Zeit effizient zu nutzen. Da ich Gleitzeit habe, fahre ich so zur Arbeit, dass ich den Berufsverkehr umgehe. Da die Bahn auch nicht früher abfährt, bin ich etwa 1-2 Minuten am Bahnhof bevor die Bahn eben eintrifft. Das reduziert die Wartezeit etwas, wobei es aber dennoch vorkommt, dass es zu Verspätungen kommt. Erst vor kurzem sind 2 S-Bahnen hintereinander ausgefallen wegen einem Polizeieinsatz.

Ich kenne das natürlich auch und schon mal bin ich dann auch genervt, weil ich während der Wartezeit darüber nachdenke, was ich nun alles machen könnte in dieser Zeit, wenn ich nicht beim Arzt oder beim Friseur oder wo auch immer hocken müsste. Aber an anderen lasse ich das auch nicht aus, weil die ja in der Regel nichts dafür können, dass ich warten musste. Darum bemühe ich mich schon, auch dann ruhig und freundlich zu bleiben, wenn ich von der langen Wartezeit genervt bin.

Die Zeit, die du aufbringst, um auszurechnen, wie lange du schon gewartet hast, ist mindestes genau so sinnlos verstrichen. Die Welt dreht sich nun mal nicht nur um einen selbst, und ich finde es anmaßend, sich über Wartezeiten zu beschweren.

Bei mir ist es so, dass mir das Warten, seit es das Smartphone gibt, einerlei ist. Da gibt es für mich immer etwas zu tun. Entweder ich unterhalte mich mit Freunden über Whats App. Oder ich lese mir die aktuellen Nachrichten durch. Es gibt ja auch die Möglichkeit, Spiele zu spielen.

Die lange Wartezeit fällt mir eigentlich nur auf, wenn ich gemeinsam mit Kindern auf etwas warte, da die ja dann auch irgendwie beschäftigt sein müssen. Bei den Rezepten empfiehlt es sich, vorher anzurufen und zu bitten, dass das Rezept einfach schon ausgestellt ist, bevor man es holt. Dann muss man nicht so lange warten.

Bei unseren Hausärzten klappt das sehr gut. Ich rufe vorher an, sage, dass ich dies und jenes brauche und dann kann mir die Dame im Sekretariat sagen, wann ich es holen kommen kann. Denn es muss wirklich nicht sein, dass man so lange warten muss, wenn man nicht persönlich zum Arzt hinein muss.

Wenn ein Friseur keine Termine vergibt, dann würde ich den Friseur wechseln. Denn es gibt auch genug junge Frisörinnen, die nicht genug verdienen und sich nebenbei etwas dazu verdienen. Und es gibt mindestens jemand, der einen kennt der eine kennt. Und dann kommt die Friseurin noch nach Hause. Das ist viel angenehmer.

Beim Augenarzt haben wir letztes Mal auch eine längere Wartezeit gehabt. Wobei der Augenarzt nach dem Eintropfen gesagt hat, dass wir jetzt eine Dreiviertelstunde Warten müssen. Dann stellte er uns frei, was wir machen und wir nutzten die Zeit, ein Eis essen zu gehen. Es klappte alles wie am Schnürchen.

Oft kann man mit den Leuten sprechen, ob es eine Möglichkeit gibt, zwischendrin etwas zu erledigen. Die haben ja alle auch ein Telefon und können ja zurück rufen, wenn nun etwas frei ist.

Ich bin von den vielen Wartezeiten in der Tat genervt. Als Beispiel. Bei uns im Bürgeramt haben sie ja schon seit langem „Terminvergabe“ übers WWW oder vor Ort abholen eingeführt. Begründung ist, damit die Wartezeiten nicht mehr solange sind, weil man sonst je nach Tag und Aufkommen sowie Uhrzeit zwischen 1-4 Stunden warten musste. Ich muss jetzt keine 4 Stunden mehr warten, aber dafür, dass ich einen Termin habe, warte ich oft trotzdem über 1 Stunde.

Mich ärgert sowas wirklich. Ich muss auch arbeiten und kann nichts dafür, dass von 20 Schalter manchmal beim Bürgeramt nur 10 besetzt sind. Dann sollen sie gefälligst mehr Leute einstellen, aber es wird ja lieber überall gespart. Dann schreien da genervte Kinder rum, da kriege ich wirklich einen riesigen Anfall drauf.

Beim Arzt rechne ich immer mehr Zeit ein. Es ist nun einmal so, dass Notfälle wichtiger sind, als ich mit einer Vorsorgeuntersuchung. Das kann ich gut ertragen. Mich stören nur die vielen Menschen, die unterschiedlichen Gerüche, die lauten Menschen und Kinder die rumgrölen, heulen usw. Das stört mich leider schon, aber ich beschwere mich da jetzt auch nicht, das nervt mich einfach nur persönlich.

Doch wenn ich jetzt mal die letzten 20 Jahre berechne, was ich in Wartezeiten an Zeit investiert habe, komme ich gut und locker auf mehrere Tage! Das ist schon genau so schlimm, als wenn man im Stau stehen würde. Ist ja genau solch ein Affentheater manchmal.