Wie viel Gewohnheit tut einer Beziehung noch gut?

vom 15.07.2018, 21:03 Uhr

Dass es irgendwann in gewissen Dingen innerhalb einer Beziehung kommt, ist ja normal. Nach vielen Jahren hat man nicht mehr die rosarote Brille auf und hat nicht immer sofort Schmetterlinge im Bauch, wenn man den Partner sieht. Man ist irgendwann ein eingespieltes Team und spricht sich bei Dingen einfach ab oder teilt sich irgendwann automatisch Aufgaben ab.

Solche Routinen sind ja auch hilfreich, schön und wichtig. Wenn sich zu viele Routinen und Gewohnheiten in eine Beziehung einschleichen, ist das ja aber nicht gut - vor allem dann, wenn man das Gefühl hat, dass die Beziehung langweilig ist und der Partner einen als selbstverständlich ansieht und gar keine Lust und Motivation hat, aus der Routine auszubrechen. Wie viel Gewohnheit und Routine tut einer Beziehung im Alltag gut und wann sollte man versuchen, etwas daran zu ändern? Was sind eure Erfahrungen damit?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es gibt Menschen, denen solche gleichbleibenden Strukturen sehr gut tun, anderen Menschen ist das zu langweilig und sie suchen ständig den Kick, das Besondere. Meiner Meinung nach sollte man sich auch nach Jahren noch Mühe geben, sich mal mit einer netten Geste überraschen und das Gespräch suchen.

Gewohnheit an sich ist super, ich weiß wie mein Mann tickt, was er in bestimmten Situationen denkt und so weiter, das ist doch klasse, weil man das nicht erst feststellen muss, sondern sich einfach kennt. Dennoch sollte man sich seines Partners auch nie zu sicher sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich brauche im Alltag schon bestimmte Abläufe und eine gewisse Routine. Von daher würde ich auch nicht sagen, dass es schädlich für meine Beziehung wäre. Am Wochenende frühstücken wir meist gemeinsam und da sind wir ein eingespieltes Team, was das decken des Tisches betrifft. Das finde ich sogar lustig, wenn man das mal bewusst wahr nimmt.

Eine gewisse Gewohnheit ist sicherlich gut und auch wichtig für eine Beziehung. Aber das kommt auch immer auf das Paar und wie zufrieden eben Beide damit sind. Ich kenne ein Paar, bei dem sie berufstätig ist und er viel zu Hause rumhockte, weil er arbeitslos war. Er hat dann jedoch auch keinen Handschlag im Haushalt gemacht und sie noch angemotzt, wenn sie nicht schnell genug das Essen auf dem Tisch hatte. Sie hat dann auch oft etwas mit Freundinnen unternommen, während ihr Partner dann lieber faul zu Hause rum saß. Das schien auch schon Gewohnheit zu sein und sie war darüber sehr unglücklich.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde, dass man hier schon unterscheiden sollte. Jeder Mensch braucht gewisse Freiräume, Beziehung hin oder her. Auch hat jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse was das Ausgehen, menschliche Kontakte und dergleichen angeht. Ich bin zum Beispiel extrovertiert und viel unterwegs und treffe mehrmals pro Woche meine Mädels, mein Partner ist eher introvertiert und lieber daheim, wo er sich mit seinen Hobbys beschäftigt. Bei uns war das jedoch noch nie ein Hindernis.

Ich finde es eher schwierig, wenn man den Partner als selbstverständlich wahrnimmt und ihm mehr oder weniger als unselbstständiges und abhängiges Anhängsel an seinem Rockzipfel hängt und zu nichts alleine in der Lage ist. Das ist meiner Ansicht nach sehr viel tödlicher für eine Beziehung als gewisse Routinen. Eine Bekannte von mir ist total damit überfordert, mehr als 15 km mit dem Auto zu fahren und kriegt schon die Krise, wenn sie mit dem Haustier zum Tierarzt soll. Dann wird so lange geflennt bis der Partner sich frei nimmt und sie zum Tierarzt fährt.

Sie arbeitet nicht und sitzt nur faul zu Hause und jammert. Kinder sind auch keine vorhanden. Während er arbeitet, ruft sie ihn an oder spamt ihn mit Nachrichten voll wegen irgendwelche Bagatellen und regt sich dann darüber auf, dass der Händler von Ebay nicht das tut was sie will. Er ist schon so genervt davon, dass er sich in irgendwelche Hobbys flüchtet und grundsätzlich keine Zeit für sie haben möchte, weil er sich total erdrückt fühlt und sie ihm keinen Freiraum lässt. Ich finde, dass Freiräume das wichtigste in einer Beziehung sind.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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