Kindern Essen unterjubeln was sie eigentlich nicht mögen

vom 19.03.2015, 13:12 Uhr

Meine Tante jubelt ihren Kindern oft Essen unter, was die Kinder eigentlich nicht mögen. So macht sie Gemüseschnitzel, die sie paniert und macht den noch kleinen Kindern weiß, dass es ein ganz zartes Schnitzel ist. So hat sie es mit Austernpilzen gemacht und auch mit Blumenkohl.

Wenn sie Kartoffelpüree macht, dann ist da auch immer Gemüse mit eingearbeitet. Entweder Kohlrabi oder Blumenkohl. Auch Möhren oder Erbsen werden da untergemischt und dann ist es bunter Kartoffelbrei.

Einzeln essen die Kinder kein Gemüse. Da hat meine Tante schon viel versucht. Die Kinder verweigern das völlig. Ist es legitim, wenn man den Kindern das dann unterjubelt? Oder findet ihr, dass es schon dazu zählt, dass man Kinder anlügt?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Meine Tante hat das früher gerne so gemacht, dass sie ihren Söhnen auch gerne Gemüse untergejubelt haben. Sie hat einfach Sauce gemacht mit viel Gemüse und das Gemüse dann püriert, sodass man außer Sauce eigentlich nichts mehr gesehen hat.

Gerade wenn die Kinder heranwachsen und auch Wachstumsschübe haben, finde ich es legitim, dass man ihnen Gemüse unterjubelt. Man will ja schließlich nicht riskieren, dass diese Vitamin-Mangel bekommen und das auf Dauer irgendwelche gesundheitlichen Probleme auftreten. Aber direkt anlügen würde ich die Kinder nicht.

Ich würde das einfach heimlich untermischen und "verstecken" und abwarten, ob die was merken oder nicht.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde es nun nicht wirklich schlimm, wenn man seinen Kindern Gemüse unterjubelt und ich finde nun nicht, dass man das wirklich unter anlügen zählen kann. Und auch wenn es meinetwegen lügen ist, dann finde ich es dennoch nicht schlimm. Es ist doch kein Weltuntergang und auch nicht die Lüge ihres Lebens, wenn die Kinder dann doch merken sollten, dass sie Gemüse essen. Solange es ihnen schmeckt, sollen sie sich doch nicht beschweren und sollen sich glücklich schätzen, dass die Mutter so gut kocht, dass ihnen auf diese Weise sogar Gemüse schmeckt.

Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder an Obst und Gemüse gewöhnt werden und da muss man einfach etwas nachhelfen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung muss einfach sein und die Kinder können ja schlecht den ganzen Tag nur Fastfood, Fleisch oder Süßes essen, nur weil sie das gerne so wollen. Da kann man dann schon etwas nachhelfen als Eltern. Nur weil die Kinder angeblich kein Gemüse mögen, würde ich das nicht einfach so akzeptieren, sondern es immer weiter versuchen und ich finde es auch gut, dass sich deine Tante da so viel Mühe gegeben hat. Immerhin gibt es leider genug Eltern, die es leider so hinnehmen, dass ihr Kind kein Gemüse mag, weshalb es dann immer nur Nudeln mit Sauce gibt.

Ich würde auch ernsthaft keinem Kind glauben, dass es angeblich überhaupt kein Gemüse mag, egal in welcher Form und egal um welches Gemüse es sich handelt. Die meisten Kinder haben einfach schon von vornherein eine Abwehrhaltung und haben auch keine Lust, sich auf etwas Neues einzulassen, weshalb sie behaupten, überhaupt kein Gemüse würde schmecken. Und wenn Fleisch besser schmeckt, dann wird auch gerne sofort behauptet, dass Gemüse ja überhaupt nicht schmeckt, nur weil es für sie eben Besseres gibt.

Das würde ich dann eben auch nicht so hinnehmen und die Kinder dann auch reinlegen, um ihnen eben zu zeigen, dass Gemüse ja doch schmecken kann. Das finde ich auch völlig in Ordnung und die Kinder sind da ja auch selbst schuld mit ihrer Abwehrhaltung. Wenn ihnen das als Fleisch getarnte Gemüse schmeckt, dann schmeckt Gemüse also doch und ich würde dann auch kein Nein mehr akzeptieren und dann auch eher immer das Fleisch weglassen, als das Gemüse.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Schlimm finde ich das nun auch nicht. Es tut ja keinem weh, sondern die Kinder bekommen etwas Gesundes zu essen, das man ihnen eben ein wenig anders verkauft.

Ich mache das sehr häufig mit Suppen. Zwar erzähle ich meinen Kindern nicht, dass sie irgendetwas anderes essen würden aber ich püriere die Suppen dann einfach komplett durch, so dass die Kinder zwar wissen, dass es Kartoffel - Kürbis - oder was auch immer für Suppe gibt, allerdings nicht so ganz genau darüber informiert werden, was da sonst noch so drin ist. Dass der Hauptbestandteil dieser Suppen aus Gemüse besteht, müssen sie ja nicht unbedingt wissen.

Dass Kinder kein Gemüse mögen, glaube ich im übrigen auch nicht. Es ist eben nur so, dass die Erwachsenen ständig wollen, dass sie Gemüse essen, weshalb sie es aus Prinzip eben nicht mögen. Würde man ihnen verbieten, Obst und Gemüse zu essen, wären sie wahrscheinlich wie wild hinterher.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann nachvollziehen, dass man bei manchen Kindern zu dieser Taktik gezwungen ist oder sich dazu gezwungen fühlt. Ich meine, wenn man die Kinder immer nur das essen lassen würde, was sie wollen, würden die Kinder vermutlich nur Pommes und Nuggets essen und Kakao trinken, sonst nichts. Dass man so eine einseitige Ernährung nicht dulden kann als Eltern, sollte nachvollziehbar und klar sein.

Stellt sich nur die Frage, woher das Verhalten der Kinder kommt. Haben sie es nicht kennen gelernt, viel Obst und Gemüse pur zu essen? Oder liegt es an der bestimmten Zubereitungsart? Oder wird das Nahrungsmittel grundsätzlich abgelehnt? Ich habe zum Beispiel als Kind Pilze jeder Art komplett abgelehnt, egal ob sie gebraten, gedünstet oder sonst wie zubereitet worden sind. Ich mochte die Konsistenz nicht, wenn die Pilze so "gummiartig" bzw. "schwabbelig" geworden sind. Aber mittlerweile ist das anders.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wenn wirklich gar nichts mehr geht, finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn man das so macht. Selber habe ich zum Glück damit kein Problem. Mein Sohn isst zwar auch nicht alles, aber er ist es gewohnt, von seinem Teller zu essen und das was für ihn gekocht wird. Wenn dann mal etwas übrig bleibt oder gewisse Gemüsesorten einfach nichts sind, dann sehe ich das nicht als so schlimm an, ich esse ja auch nicht alles, aber ich gebe ihm dann eben andere Sachen danach zu essen, damit er noch etwas Gesundes isst.

Mit so ein paar Tricks zu arbeiten ist doch aber in Ordnung. Das Essen in bestimmte Essmatten legen, in bestimmte Formen sortieren oder was auch immer, das kommt doch häufig vor. Gemacht habe ich das auch schon und finde es gar nicht so wild.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es wie auch der Großteil hier nicht schlimm, wenn man Kindern Gemüse unterjubelt. Auch bei Medikamenten oder so kenne ich das, dass man die Kindern unterjubelt, falls sie die Medikamente nicht selbst nehmen. Ich muss sogar sagen, dass ich mich selbst mehr oder weniger austrickse, wenn ich Tabletten nehmen soll.

Aus irgendeinem Grund schaffe ich es beim besten Willen nicht, Tabletten zu schlucken. Deshalb nutze ich hierfür gerne beispielsweise Mandarinen aus der Dose, schneide sie auf und stecke die Tablette rein, so schaffe ich es, die Tablette zu schlucken. Solange hinter dem Unterjubeln keine bösen Absichten stecken, finde ich es absolut nicht schlimm.

Kinder sollen nun mal ausgewogen Essen, und wenn nichts anderes funktioniert, sollte man das Unterjubeln versuchen, bevor sie gar kein Gemüse essen.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich schadet es den Kindern in diesen Beispielen nicht, dass sie gesundes Essen "heimlich" eingetrichtert bekommen, aber dennoch bin ich kein großer Freund von solchen verdeckten Strategien. Meiner Meinung nach kann man auf lange Sicht rigide Aversionen nur durch bewusste Konfrontation abbauen, und dazu ist es einfach notwendig, zu wissen, was man konsumiert und sich auch bewusst dafür zu entscheiden, ungeliebten Speisen zwei oder drei weitere Chancen zu geben. In sehr jungem Alter fehlt dazu oft die Motivation und Einsicht, aber wenn Kinder älter werden und mehr Einflüsse durch andere erhalten, zeigen sie sich meistens auch beim Essen offener.

Jubelt man hingegen immer nur verdeckt bestimmte Nahrungsmittel unter, ist die Gefahr groß, dass die Speisen zwar schmecken, bei Offenlegung der tatsächlichen Zutaten aber sofort wieder die Verweigerung einsetzt. Hilfreicher finde ich es deswegen, Lebensmittel vielfältig und ansprechend zu präsentieren. So kann man ja alleine Paprika in zigtausend verschiedenen Zubereitungsvarianten servieren: frisch, gekocht, als Suppe, gebraten, eingelegt oder überbacken. Irgendeine davon mundet erfahrungsgemäß dann doch. Gerade bei Kindern hilft es auch oft, Gemüse in niedliche Formen zu schneiden oder Tierchen und kleine andere Objekte daraus zu formen. Auch auf Spießen in Kombination mit Dingen, die als lecker empfunden werden, ist Gemüse für Kids schon nicht mehr ganz so schlimm.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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